Denkmal für die Korbmacher in Sand
Autor: Alfons Beuerlein
Sand am Main, Mittwoch, 22. Januar 2014
Sand investiert anlässlich seines 875. Jubiläums 12 000 Euro in einen bronzenen "Korbraser", der aber weitaus mehr kostet.
Die Idee für ein Denkmal stammt von dem Sander Korbmachermeister Stefan Rippstein. Schließlich habe die Korbmacherei die Gemeinde Sand über Jahrhunderte geprägt und die "Sander Raser" (Korbhandelsreisende) hätten den Namen der Gemeinde Sand in ganz Deutschland bekannt gemacht.
Wie Bürgermeister Bernhard Ruß im Gemeinderat ausführte, habe die Gemeinde den Stellenwert der Korbmacherei bereits bei der Neugestaltung des Kirchplatzes berücksichtigt. Die geflochtenen Sitzmöbel seien in einem aufwendigen Entwicklungsprozess unter Leitung der FH Coburg eigens entwickelt worden, um als auffälliges Element der Platzgestaltung und Nutzung das besondere Interesse der Besucher hervorzuheben.
Den Wert schon längst erkannt
Die Sitzmöbel weisen mit dem angedachten Reusen im Unterteil und den aus Peddingrohr geflochtenen Sitzflächen auf die frühere Fischerei und die in Sand lange Jahre als Haupterwerbszweig ansässige Korbmacherei hin. Nach Vorgesprächen mit Bürgermeister Bernhard Ruß stellten Stefan Rippstein und der Bildhauer und Künstler Theo Steinbrenner aus Schwarzach in der Gemeinderatssitzung einen Entwurf vor, wie ein Denkmal für die Sander "Korbraser" aussehen könnte.
Gedacht ist dabei an eine lebensgroße Bronze-Statue, die mit Körben aller Art bepackt ist. So wie die früheren "Korbraser" in ganz Deutschland von Haus zu Haus zogen, um ihre Korbwaren anzupreisen. Der Preis des auf einem Sockel stehenden Kunstwerkes wurde auf etwa 37 000 Euro beziffert.
Als möglicher Standort käme der Platz vor den zwei Bäumen auf der Süd-Westseite des Rathauses neben dem Informationsstand in Frage.
Finanzierung durch Spenden
Das Denkmal soll laut Rippstein zu zwei Dritteln durch Spenden von Korbmachern finanziert werden. Den Rest von etwa 12 000 Euro solle die Gemeinde übernehmen.
Das Ratsgremium reagierte positiv. Die Wortmeldungen gingen von "Anlässlich der 875-Jahrfeier wäre das ein Beitrag zur Geschichte Sands." (Roland Mahr) und "Ich sehe das grundsätzlich positiv." (Paul Hümmer) bis zu "Nach meiner Meinung ist die Idee gut." (Gerhard Zösch). Nur Gemeinderat Heinrich Schmitt fragte nach, ob auch der Steinsockel im Preis inbegriffen sei.
Schließlich beschloss der Gemeinderat, 12 000 Euro der Kosten zu übernehmen. Die restlichen 25 000 Euro sollen von Korbmachern und weiteren Sponsoren aufgebracht werden. Das Denkmal soll im laufenden Jubiläumsjahr der Gemeinde aufgestellt werden.