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Den Frühling in Marsch geblasen


Autor: Helmut Will

Maroldsweisach, Sonntag, 24. April 2016

Die Weisachtaler Blasmusik bewies bei einem "Heimspiel"in Maroldsweisach beachtliches Können. Als Gäste spielten die "Sternberger Musikanten" auf.
Einen kurzweiligen Abend, garniert mit böhmischen Liedern und Melodien traditioneller symphonischer Blasmusik, boten die Weisachtaler mit ihrem Dirigenten Dimitry Braudo (links) und die Sternberger Musikanten unter Stabführung von Adolf Müller. Foto: Helmut Wil


- Geprobt haben die Musiker der Weisachtaler Blasmusik sogar an einem Wochenende im Jugendhaus im oberfränkischen Wirsberg, um für das Frühjahrskonzert am Samstag im Hartlebsaal in Maroldsweisach gerüstet zu sein. Unter Leitung ihres Dirigenten Dimitry Braudo boten sie den Besuchern ein gemischtes Programm mit Melodien traditioneller symphonischer Blasmusik. Die Sternberger Musikanten, die unter Stabführung von Adolf Müller zu Gast waren, bereicherten den Konzertabend vorwiegend mit böhmischen Weisen.
Im fast vollbesetzten Hartlebsaal sagte der Vorsitzende der Weisachtaler Blasmusik, Stefan Hofmann: " Wir spannen einen musikalischen Bogen vom Konzertmarsch über Polka hin zu Medleys und klassischen Melodien, aber auch zur Pop- und Rockmusik" Dass die Nachwuchsmusiker diesmal nicht eigens vertreten seien, habe den Grund, das ein Großteil der jungen Musiker in die Hauptkapelle eingebunden wurden.


"Betagter" Gast

Ein Gastgeschenk gab es von den "Sternbergern", die mit 20 Musikern erschienen waren. Dirigent Adolf Müller wies darauf hin, dass die Kapelle aus Sternberg heuer 95 Jahre alt wird.
Mit dem Marsch "Allgäu 1706" hatten die Sternberger Musikanten den Melodienreigen eröffnet. Mit einem weiteren Marsch, "Der alte Dessauer" ging es weiter. Dieser fand im Trompetensolo von Simon Baiersdorfer seinen Höhepunkt, der damit glänzen konnte. Seine Einlagen wurden unmittelbar mit Beifall bedacht.
Unter den Besuchern war auch Annemarie Zimmermann aus Maroldsweisach. Die Seniorin war von dem Solotrompeter begeistert: "Der Jung hat aber schön g'pielt", sagte sie, und somit war auch schon ihr Herz für die Blasmusik entflammt, noch bevor die "Sternberger" mit der Polka "Flammende Herzen" aufwarteten.
Das Repertoire der Gastmusiker aus Sternberg enthielt meist Lieder aus Böhmen wurde aber auch unterbrochen mit "You`II be in my heart" aus dem Musical "Tarzan" und mit Popmusik wie "Crazy Little Thing Called Love" von der Gruppe Queen.


Erinnerung an Ernst Mosch

Dass Ernst Mosch einmal in Maroldsweisach weilte, daran erinnerte Adolf Müller vor der Polka "Daheim in Böhmen. "Bass`t scho", dieses Stück war ein Solo für Tuba, wobei Andreas Müller, Sohn des Dirigenten, seinem Instrument Töne entlockte, die mit reichlich Beifall quittiert wurden. Mit vier weiteren Polkas endete der Auftritt der Sternberger , die nicht ohne Zugaben die Bühne verlassen durften.
Nach einer Pause, die zum Bühnenwechsel genutzt wurde, wurde es eng auf der Bühne, als die 32 Musiker der Gastgeber dort Platz nahmen.
Die Weisachtaler Blasmusik wurde 1955 gegründet. Musik wurde in "Maro" aber schon seit 1896 gespielt. Im Archiv der Gemeinde ist zu finden, dass ein "Musikverein dahier" damals Spendenbeiträge in die Armenkasse zahlte. Ein Musiker mit Namen Karl Wolf stand der Dorfblaskapelle vor. Mit Beginn des 2. Weltkrieges löste sich die Kapelle auf. Nach den Kriegswirren wurde ein Posaunenchor ins Leben gerufen, der sich im Sommer 1949 auflöste. Danach wurde die ehemalige Dorfkapelle ins Leben gerufen, aus der im Jahr 1955 die Weisachtaler Blasmusik hervorging.


Bunte Mischung

Ein gemischtes Programm mit Melodien traditioneller symphonischer Blasmusik hatten die Gastgeber angekündigt. Begonnen wurde mit dem Konzertmarsch "Arsenal", gefolgt von einem Klassik-Medley zu Ehren von James Last. Energiereiche Musik enthielt das Tanzmusical "Lord oft the Dance", bevor mit dem Lied "The Great Pretender" ein Solo für Posaunen anstand.
Stefan Hofmann, Vorsitzender der "Weisachtaler" und Tobias Mildenberger, brillierten mit ihren Soloeinlagen auf ihren Posaunen. Mildenberger durfte einen Marsch dirigieren, da er an diesem Tag Geburtstag feierte. Recht anspruchsvolle Musik, wie die Konzertwerke "Kilkenny Rhapsodie" und "Music", bewältige die Weisachtaler Blasmusik mit ihrem Dirigenten Dimitry Braudo bravourös.
Dass es auch zusammen geht zeigten, beide Kapellen zum Abschluss mit den Liedern "Böhmischer Traum" und dem "Frankenliedmarsch", bei dem die Besucher mitsangen und so ein abwechslungsreicher Blasmusikabend seinen fröhlichen Abschluss fand.