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Das Winterloch auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Haßberge bleibt (noch) aus


Autor: Klaus Schmitt

Haßfurt, Donnerstag, 30. November 2017

Die Arbeitslosigkeit ging im November im Landkreis Haßberge weiter zurück - wenn auch nur ganz gering.
Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Haßberge sind gut. Daniel Bockwoldt/dpa


Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Haßberge hat sich von Oktober auf November dieses Jahres um 18 Personen auf 1152 Erwerbslose verringert. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit für den November 2017 hervor.

Ein weiterer Vergleich besagt: Die aktuell 1152 Erwerbslosen sind 180 Arbeitslose weniger als im November 2016. Die Arbeitslosenquote betrug jetzt im November 2,3 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,7 Prozent.

Der Bestand an verfügbaren Arbeitsplätzen ist im zu Ende gegangenen November um 19 auf 839 offene Stellen gestiegen. Im Vergleich zum November 2016 gibt es jetzt 197 Arbeitsstellen mehr.

Eine nahezu unveränderte Arbeitslosenquote im November "auf einem so niedrigen Niveau ist schon sehr bemerkenswert", bewertet Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die aktuellen Zahlen. Die Agentur in Schweinfurt ist für die gesamte Region Main-Rhön zuständig; das sind die vier Landkreise Haßberge, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Schweinfurt sowie die Stadt Schweinfurt. Für den Kreis Haßberge unterhält die Agentur eine Geschäftsstelle in Haßfurt.

Die Unterbeschäftigungsquote bleibt laut Arbeitsagentur unverändert bei 4,3 Prozent. Was ist das für eine Zahl? Die Unterbeschäftigung vermittelt einen umfassenderen Eindruck über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Sie beinhaltet den Angaben zufolge neben den arbeitslosen Menschen beispielsweise auch Personen in Weiterbildungen sowie Selbstständige, die mit einem Gründungszuschuss gefördert werden und daher nicht als arbeitslos gelten. "Auch unter dieser Betrachtung hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessert", schreibt die Arbeitsagentur in ihrem November-Bericht.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im November "weiterhin sehr hoch". Thomas Stelzer erklärt dazu: "Grundsätzlich trägt die verlässlich gute wirtschaftliche Lage in unserer Region zur anhaltend starken Arbeitskräftenachfrage bei. In den meisten Branchen ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften höher als vor einem Jahr."

Zur zukünftigen Entwicklung zitiert die Bundesagentur das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Es prognostiziert den Angaben zufolge "weiterhin sehr gute Aussichten für die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den kommenden Monaten. "Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der starke Arbeitsmarktaufschwung auch über den Jahreswechsel hinaus weiter anhält; auch steige die Beschäftigung weiterhin deutlich", so ein Experte des IAB.

Thomas Stelzer erklärt hierzu: "Die sehr hohe Nachfrage nach Arbeitskräften und die extrem niedrige Zahl an kurzarbeitenden Betrieben zeigt nicht nur, dass bei vielen Betrieben steigende Auftragseingänge zu verzeichnen sind, sondern auch eine optimistische Erwartung für die weitere Entwicklung. Zu beachten ist dennoch, dass witterungsbedingt im Dezember bis voraussichtlich Februar die Arbeitslosenquoten wohl kurzfristig ansteigen werden, da es gewöhnlich verstärkt zu dieser Jahreszeit bei den Außenberufen zu Arbeitslosenmeldungen kommt."