Druckartikel: Das Schicksal jüdischer Jugendlicher aus den Haßbergen

Das Schicksal jüdischer Jugendlicher aus den Haßbergen


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Freitag, 30. Juni 2017

Die xayer-mayr-galerie in Ebern greift unter dem Titel "Vergissmeinnicht" ein düsteres Kapitel der Geschichte auf.
Fred Emil Katz aus Oberlauringen ist einer der Jugendlichen, deren Schicksal in der Ausstellung "Vergissmeinnicht" beleuchtet wird. Er lebt heute 90-jährig in den USA. Stefan Andritschke (links) und Daniel Heß haben bis Freitag die Ausstellung, die am morgigen Sonntag um 15 Uhr offiziell eröffnet wird, in der xaver-mayr-galerie aufgebaut. Foto: Ralf Kestel


Den Porträts der Eberner folgen traurige Mienen: Die Gesichter von jüdischen Kindern aus den Haßbergen im Dritten Reich, deren Schicksal im Rahmen der Ausstellung "Vergissmeinnicht" von Schüler des Friedrich-Rückert-Gymnasiums im Rahmen eines Praxisseminars zusammengetragen und dokumentiert wurde.


Ein Jahr lang geforscht

Die Forschungen der 16 Abiturienten erstreckten sich von Februar 2016 bis Januar 2017 und basierten auf Unterlagen der kürzlich verstorbenen Geschichtsforscherin Cordula Kappner.
Die Ausstellung ist vom morgigen Sonntag um 15 Uhr an (offizielle Eröffnung) bis 13. August in den Räumen der xayer-mayr-galerie zu sehen.

Die aus den Schüler-Recherchen entwickelte Wanderausstellung wurde schon in Reckendorf und Königsberg gezeigt. Anfragen gibt es aus Würzburg, Kleinsteinach, Bamberg und aus den USA, wo in Maryland einer der Jugendlichen der Ausstellung, die durchkamen - mittlerweile 90 Jahre alt - lebt.

Seine Lebensgeschichte steht auch am Ende des Rundganges, der aus 23 Stellwänden besteht, auf denen die Schüler den Werdegang ihrer Altersgenossen nachgezeichnet haben. Die, die überlebten, stehen am Ende. "Wir wollen die Besucher mit etwas Optimismus und hoffnungsvoll entlassen", sagte Kurator Stefan Andritschke, der zusammen mit Geschichtslehrer Daniel Heß für den Aufbau verantwortlich zeichnet.


Blick nach Reckendorf

Ergänzt wird die Schüler-Ausstellung durch das Schicksal des Reckendorfers Ludwig Schmidt, dem Kunsthistorikerin Adelheid Waschka nachspürte.