Druckartikel: Das Mittelalter lebt in modernen Medien auf

Das Mittelalter lebt in modernen Medien auf


Autor: Ralf Kestel

Altenstein, Samstag, 12. Januar 2013

Mit einem Abenteuerbuch und einer Internet-App wirbt der Deutsche Burgenwinkel künftig für Besucher im Haßbergkreis. Allein in diesem Jahr werden dafür über 150 000 Euro ausgegeben
Die Ruine Altenstein ist das Zentrum, aber längst nicht die einzige Attraktion des Burgenwinkels. Foto: Archiv


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Nicht in den Schmollwinkel zurückgezogen haben sich die Verantwortlichen des Burgenwinkels. Ganz im Gegenteil: Es wird durchgestartet - auf allen Kanälen. Rund 150 000 Euro werden in diesem Jahr investiert, um die Schlösser und Ruinen im nördlichen Landkreis Haßberge und deren Reize und Geschichte potenziellen Besuchern sprichwörtlich vor Augen zu führen.

Mit moderner Technik gelingt dabei der Sprung ins Mittelalter. "Wir haben eine klare Richtung und die nächsten Schritte werden sehr spannend", machte Bürgermeister Wilhelm Schneider (CSU) als Zweckverbandsvorsitzender keinen Hehl aus der eigenen Aufregung.



Kino im Kopf stimulieren

So kommt bis zum Saisonstart im Mai ein Abenteuer-Taschenbuch auf den Markt, das Anleitungen und Informationen geben soll, wie Familien einen ganzen Tag auch für ihre Kinder spannend gestalten können. "Der Besucher verlässt im Geiste keine Ruine mit toten Steinen, sondern eine mit Leben erfüllte Burg", verspricht Professor Thomas Adamer als wissenschaftlicher Begleiter des Projektes.

"Wir wollen Spaß vermitteln und für einen wunderschönen Ferientag sorgen", ergänzte Ingo Krüger als Vorstandsmitglied der Bayerischen Sparkassenstiftung, die die Entwicklung einer Internet-Applikation (App) finanziert, womit jüngere Generationen angesprochen werden sollen. "Mit dieser neuen Technologie machen wir Kanäle auf, um Geschichte jugendgerecht zu erzählen. Wir bringen die reale und virtuelle Welt in Verbindung."

Und Krüger schwärmt weiter: "Wir wollen, dass unser historisch geprägtes Weltbild, dessen kulturellen Werte und Inhalte nicht verloren gehen. Wir wollen das Kino im Kopf anregen."

Zweckverbandsvorsitzender Wilhelm Schneider behielt die Bodenhaftung: "Wir wollen auch das Hexenmuseum in Zeil in unsere Werbung einbeziehen und die Spange bilden zwischen Maintal und dem künftigen Burgenmuseum auf der Heldburg und dabei mit modernen Mitteln Geschichte(n) erzählen." Dazu liegt schon ein neuer Flyer vor und das Wegweiser-Leitsystem sei installiert worden. Schneider: "Damit ist der Burgenwinkel mit all seinen Außenstellen entstanden und nicht mehr allein auf Altenstein fokussiert."