Das "Löchle" bekommt eine Stromleitung
Autor: Ulrike Langer
Wonfurt, Mittwoch, 28. August 2019
Damit der See in Zukunft nicht wieder umkippt, soll ihm mit Hilfe von Belüftungsanlagen rechtzeitig Luft zugeführt werden. Das Gremium diskutierte dieses Vorgehen in seiner jüngsten Sitzung.
Dass Baggerseen, zumal wenn sie keinen natürlichen Zu- und Ablauf haben, in den heißen Sommermonaten umkippen, kommt immer wieder vor. Erst in der vergangenen Woche verendeten im Anglersee "Löchle" bei Wonfurt Hunderte von Fischen und nur eine aufwändige Aktion konnte den Sauerstoffgehalt des Wassers wieder erhöhen. Für Bürgermeister Holger Baunacher (CSU) ein Grund, in der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend über bauliche Maßnahmen am "Löchle" und an der "Lehmgrube" zu sprechen.
"Das Löchle ist der fünfte See, der in den letzten sechs Jahren in unserer Gemeinde umgekippt ist", sagte der Bürgermeister. Als Gründe nannte er biologische Zersetzungsprozesse, warme Tage und kühle Nächte und den fehlenden Zulauf. Aber auch dass der Uferbereich an der Windseite völlig mit Büschen und Sträuchern bewachsen sei und somit den Wind nicht direkt an das Wasser heranlasse, trage seinen Teil zu der prekären Situation bei.
Er habe mit vielen Fachleuten gesprochen, mit dem Ergebnis, dass es nur zwei Möglichkeiten gebe. So könnten Seen, die einen Zulauf hätten, abgelassen und geräumt werden. "Dies können wir im Einzelfall überlegen", so Baunacher. Allerdings sei diese Maßnahme mit Kosten im sechsstelligen Bereich sehr teuer. Die anderen Seen sollten seiner Meinung nach schon ab Juni regelmäßig mit entsprechend guten Anlagen belüftet werden. So sollte zur Lehmgrube eine hochwassersichere Stromleitung vom Feuerwehrgerätehaus und auch zum "Löchle" eine hochwassersichere Leitung vom Regenrückhaltebecken in der Maingasse verlegt werden.
Als weitere Maßnahme nannte Baunacher das Entfernen von Bäumen und Sträuchern. Franz-Josef Selig bedauerte, dass man nur eine Bekämpfung der Symptome betreiben könne. Denn das eigentliche Problem, nämlich der zu hohen Phosphatgehalte in den Seen könne nicht beseitigt werden. Er war allerdings der Meinung, dass eine Beschattung der Gewässer geeignet wäre, den Lichteinfall, der für das Anwachsen des Phosphats mit verantwortlich sei, zu vermindern.
Baunacher erwiderte, dass man den Ratschlägen der Fachleute folgen müsse. Er werde Angebote einholen und auch die Jagdgenossenschaft als Eigentümer des "Löchle" einbeziehen.
Damit zeigte sich das Gremium einverstanden. Gleichzeitig kam im Gemeinderat auch die Forderung nach Photovoltaikanlagen zur Stromversorgung der Belüftungsanlagen auf. So schlug Baunacher vor, auf dem Feuerwehrgerätehaus eine Photovoltaikanlage mit 27 KW Peak und auf dem Gebäude am Regenrückhaltebecken in der Maingasse eine Anlage mit 9 KW Peak zu installieren. Die geschätzten Kosten lägen bei 42 000 Euro, wobei sich die Investitionen in zehn bis zwölf Jahren amortisiert hätten.
Ob ein Stromspeicher in der Maingasse sinnvoll sei, solle noch geprüft werden. Weiter plädierte Baunacher für eine Photovoltaikanlage auf der Schule in Dampfach. Er werde auch Angebote für Anlagen für die Feuerwehrgerätehäuser in Steinsfeld und Dampfach sowie die alte Schule in Steinsfeld einholen. Bezüglich einer Photovoltaik- und einer Solaranlage auf der Turnhalle in Wonfurt stehe er im Dialog mit dem bayerischen Landessportverband. Der Gemeinderat stimmte dem genannten Vorgehen zu.