Das House of Music steht in Sand am Main
Autor: Alfons Beuerlein
Sand am Main, Mittwoch, 27. November 2013
Viel Werbung hat es nicht nötig. Das fünfte "House of Music" in die Sander Turnhalle stieß auf so viel Resonanz, dass die beiden Konzertabende innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren. Das muss ein Ensemble den Blasorchester Sand, kurz Bos, erst einmal nachmachen.
Aber die Sander sind ganz offenbar nicht nur feierfreudig, sie sind auch Liebhaber guter Musik. Das "Cross-Over" von symphonischer Blasmusik und Rock-Pop-Musik ist ein ebenso ungewöhnliches wie durchschlagendes Konzept der Organisatoren.
Waren Zuhörer und Musiker in den vergangenen Jahren schon mit dem Gefühl nach Hause gegangen, solche erfolgreichen Abende ließen sich nicht toppen, so belehrte sie dieses Wochenende eines Besseren. Die Sander sind Meister des Inszenierens und des Musizierend, und so bilanzierten die Bos-Macher um Vorsitzenden Bastian Hümmer einmütig: Es hat sich mehr als gelohnt. "Wir haben zwar wieder auf ein sehr großes Interesse gehofft, nicht aber erneut mit solch einem Anklang gerechnet.
Das entschädigt für die Vorarbeit und den großen Aufwand, den wir betreiben."
60 Musiker in einer Hand
60 Musiker bilden das eingespielte Team, das Dirigent Thomas Nees auf einen Fingerzeig hin folgt. Die Stücke aus Film, Musical, Bigband, Latin, Pop und Rock, verstärkt durch E-Gitarre, E-Bass und E-Piano erklangen brilliant durch das einzigartige Oberstufen-Orchester.
Die Turnhalle wurde Abflugterminal für einen Rundflug um die Welt. Durch den Abend führten als Flugkapitän Manuel Klauer, als Stewardess Anna-Lena Ebner und als Flugbegleiter Julian Woitek.
Das Jugend-Projektorchester (bestehend aus J.B.O. und Bläserkids) war mit an Bord, die Jugend begeisterte mit dem "Land of the Pharaoes", und "Born to be wild" von Steppenwolf.
Da geht's ab
Mit der "Strawberry Robbery" stellte sich ein neues Ensemble vor, eine Gitarren-Solo-Battle lieferten sich da Mathias Sandner und Ehrtfried Bäumler. Dazu Florian Rückert an den drums und Nikolai Atzmüller am E-Bass. Alles beherrschend war der symphonischen Orchesterklang, der nie an Dynamik und Harmonie nachließ.
Insgesamt sechs Sänger traten auf, allesamt Sander Musikanten, und sie alle kamen den Originalen unheimlich nah: Daniel Meier mit einem "Tabaluga"-Stück, Rainer Mahr mit "New York, New York" (Frank Sinatra), Tanja und Jürgen Krines fast wie Ricchi e Poveri, und Dirk Rückert mit "At the Copacabana" (Barry Manilow). Klaus Johanydes beschloss den Abend passend mit "Über den Wolken" von Reinhard Mey.
Als Instrumentalsolisten glänzten Mathias Mitrach (Flügelhorn) und Florian Stahl (Saxophon), ferner Ehrtfried Bäumler. Den fantastischen Sound ergänzten Licht-, Nebel- und Lasereffekte sowie Beamer-Projektionen. Das "House of Music" sprach erneut alle Sinne an. Einer der Besucher sagte nicht umsonst, hier sei dem Bos wieder ein Coup gelungen.