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Daniel Theis trifft in Ebern in die Vollen


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Dienstag, 19. April 2016

Eberner Gymnasiasten quetschten den Basketball-Profi aus Bamberg und besten deutschen Center in der Bundesliga aus.
Die Autogramme des Basket-Profis waren begehrt bei Schülern und Lehrer/innen. Fotos: Ralf Kestel


Moskau, Istanbul, Madrid, Athen, Barcelona - so lauteten einige seiner Stationen in den vergangenen Wochen. Am Dienstagmittag stand Ebern auf dem Fahrplan: Deutschlands derzeit bester Basketball-Center, Nationalspieler Daniel Theis vom amtierenden deutschen Meister, den Brose Basket aus Bamberg, gab eine Lehrstunde am Friedrich-Rückert-Gymnasium.

Die Lektion bestand aus Würfen von der Drei-Punkte-Linie, aber auch aus ebenso spontanen wie ehrlichen Antworten auf Fragen der Schüler aus fünfter, siebter und neunter Klasse.

So wurde er nach seinem Verdienst gefragt. "Für Frühstück, Mittagsessen und Abendessen reicht es schon", gab er sich bescheiden. Als es aber um einen möglichen Neid auf Fußballer ging, die doch viel mehr verdienen, folgte eine klare Auskunft: "Wer sagt denn, dass Fußballer so viel mehr verdienen? Ein guter NBA-Basketballer bekommt genau so viel wie Ronaldo."

Womit der Einstieg in die US-Eliteliga schon gelungen war. Klar sei die auch sein Ziel, gab der 2,04-Meter-Mann zu, der über Braunschweig und Ulm nach Bamberg kam, wo er noch einen Vertrag bis 2017 hat. Verlängerung nicht ausgeschlossen.

"Wann gehst Du zu einem großen Verein?", wollte ein Knilch wissen. "Was ist denn ein großer Verein? In Deutschland gibt es keinen größeren als Bamberg und so lange wir so erfolgreich sind, stellt sich für mich die Frage nach einem Wechsel gar nicht. Höchstens der Sprung in die NBA."

Dass die Brose Baskets Bamberg auf europäischem Parkett besser waren als jede andere deutsche Mannschaft zuvor, belegte Theis mit der Tatsache, dass "wir jede Mannschaft außer Real Madrid einmal geschlagen haben, was noch keiner geschafft hatte".

Bei den Heimspielen sorgen dabei die Fans für einen zusätzlichen Energieschub, bekannte der gebürtige Niedersachse, der über seinen zehn Jahre älteren Bruder zum Basketball kam, da dessen bester Freund Trainer in Braunschweig war. "In Bamberg haben wir heuer weder in der Euroleague noch in der Bundesliga bislang auch nur ein Spiel verloren. Die Fans im Rücken geben uns nochmals mehr Physis und einen Extraschub an Energie."

Vor dem Basketball habe er bis zum 15. Geburtstag Fußball und auch Handball gespielt, das Abitur gemacht, gab der Sportprofi den interessierten Gymnasiasten preis.

"Wohnst Du noch daheim", wollte eine junge Rentweinsdorferin wissen, was Brose-Mediendirektor Thorsten Vogt als "süßeste Frage seit ich solche Runden leite" bezeichnete. Nein, er wohnt in Weichendorf bei Bamberg, wo er auch viel Freizeit mit Ausruhen verbringt. "Ansonsten bin ich schon viel in Bamberg, dieser schönen kleinen Stadt, unterwegs, schon mal zum Frühstück, oft auch zum gut essen."

Nach der Fragestunde ging's ans Werfen. Acht Schüler/innen traten gegen den Nationalspieler an, der eben erst einen neuen Rekord beim Blocken aufgestellt hat und es bislang auf "so rund 1300 Punkte" als Profi bringt.

Während die Schüler aus der Nähe den Korb anpeilten, versuchte es Theis von der Drei-Punkte-Linie. Lange hielten Max und Patrick dagegen, bis in den Endkampf schaffte es gar Fin Ötinger aus Kirchlauter.

Den Besuch im Gymnasium hatte Andrea Schrempf über den Brose-Werbepartner Rewe vermittelt. Dazu gehörten auch zwei Stunden voller Informationen über gesunde Ernährung für 270 Schüler, wozu es von Rewe-Gesundheitsberaterin Ines Popp-Mehl Tipps für die Brotzeit-Box gab.

Wie stellte stellvertretender Schulleiter Martin Pöhner, als Bamberger Stadtrat natürlich selbst Brose-Fan, fest: "Sport und gesunde Ernährung gehören zusammen. Und wohin das führen kann, zeigt das positive Beispiel von Daniel Theis."

Ein zusätzliches Interview mit Daniel Theis finden Sie in der Haßberg-Ausgabe des Fränkischen Tags am Mittwoch