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CVJM Rentweinsdorf-Ebern: 50 Jahre Jugendarbeit im Zeichen des Dreiecks


Autor: Beate Dahinten

Rentweinsdorf, Freitag, 16. Juni 2017

Der CVJM Rentweinsdorf-Ebern feiert 50-jähriges Bestehen.
Fünf Jahrzehnte CVJM in Rentweinsdorf und Ebern - daran soll beim Jubiläumsfest am 25. Juni auch mit Bildern und Schriftstücken erinnert werden. Das Bild zeigt (von links) Willi Kreyer, Gerd Bodgendörfer, Lotte Elflein, Petra und Martin Lang, Uschi Kreyer sowie Wilfried Elflein.


Mit einem Jugendabend im Spätsommer 1967 fing es an: Der CVJM Rentweinsdorf-Ebern feiert am Sonntag, 25. Juni, sein 50-jähriges Bestehen. Wilfried Elflein war schon damals dabei - und ist dem CVJM bis heute treu geblieben.

Mit Schleifmaschine und Staubsauger ist Wilfried Elflein im Gruppenraum des CVJM-Hauses zu Gange. Er hat sich vorgenommen, die kleinen Schränke dort aufzumöbeln. "Ich hab jetzt etwas Zeit und kann Dinge machen, zu denen sonst keiner kommt", sagt Elflein, denn seit einigen Monaten im Ruhestand. Und er findet auch Zeit, darüber zu sprechen, wie er die Anfänge des Vereins erlebt hat.

"Ich hatte keine Perspektive in meinem Leben nach der Konfirmation", erinnert sich Elflein. "Ich dachte: Endlich kann ich die Kirche hinter mir zurücklassen." Trotzdem nahm er die Einladung zum Jugendabend an. So wie etwa 20 andere zwischen 14 und 17 Jahren.


Für alle Sinne

Spielen, Singen und eine Andacht standen auf dem Programm bei dem Treffen nach den Sommerferien im damaligen Jugendheim, dem heutigen evangelischen Gemeindehaus. Günter Hellmuth aus Altenstein, der zwei Jahre zuvor bereits in seinem Heimatort einen CVJM mitgegründet hatte, war mit seiner Anregung, junge Leute einzuladen, beim Rentweinsdorfer Pfarrer Walter Bauernfeind auf offene Ohren gestoßen.

Aus dem Jugendabend entstand eine Gruppe, die sich regelmäßig traf. "Das hat mir was gegeben", berichtet Wilfried Elflein, "die Gemeinschaft und dass sich jemand persönlich um uns gekümmert hat." Außerdem habe er neue Freunde gefunden, auch durch die enge Verbindung nach Altenstein, von wo aus die Gruppe betreut wurde.

Bald schon "war ich angesteckt von der ganzen Geschichte", erzählt Elflein weiter. Er fing selbst an, eine Gruppe aufzubauen, eine Jungschargruppe genauer gesagt. Und als der CVJM Rentweinsdorf Mitte der 70er Jahre zu einem Verein wurde, hieß der Vorsitzende Wilfried Elflein. Unter anderem der Erwerb des ehemaligen Kindergartens fiel in diese Zeit: 1990 konnte das CVJM-Haus eingeweiht werden. Im Jugendheim war es zu eng geworden.
Gut zehn Jahre später gab Elflein den Staffelstab des Vorsitzenden an Martin Lang weiter. Seitdem engagiert er sich mehr im Hintergrund. Unter anderem betreute er die Homepage des Vereins. Verantwortung übernahm Elflein auch im CVJM-Landesverband: Seit 13 Jahren gehört er dem Vorstand an, seit neun Jahren als Schatzmeister.

Was hat ihn in all den Jahren immer wieder bewogen, dabeizubleiben beim CVJM? "Ich habe gemerkt, dass hier ganzheitliche Jugendarbeit gemacht wird", sagt Elflein mit Verweis auf das CVJM-Dreieck: Es steht dafür, dass Geist, Seele und Leib angesprochen werden sollen. "Und es war und ist mir wichtig, dass viele Menschen die Botschaft erfahren vom Erlöser: Jesus ist nicht irgendeiner, sondern er kann mich erlösen von dem, was mich bedrückt, und er gibt mir Sinn und Orientierung im Leben. Das ist es, was ich damals als Jugendlicher begriffen hab."


Mehr Alternativangebote

Die Rahmenbedingungen heute machen nach Ansicht von Elflein christliche Jugendarbeit schwieriger als beispielsweise vor 25 Jahren, als der CVJM Rentweinsdorf-Ebern zahlenmäßig den größten Zulauf hatte. Kinder und Jugendliche bekämen immer mehr geboten und würden von Eltern und Schule immer mehr verplant.
"Da haben christliche Angebote nicht mehr diesen Stellenwert und fallen meistens hinten runter." Trotzdem ist er sich sicher, dass der CVJM nach wie vor neue Gruppen aufbauen könnte. Allerdings herrscht derzeit akuter Mitarbeitermangel.

Wie dem auch sei: Wilfried Elflein ist dankbar für die Früchte, die die Arbeit des Vereins in all den Jahren getragen hat. Viele Erlebnisse gehören dazu, die den Jungscharlern von einst immer in Erinnerung sind, und das Fundament, das sie für ihr Leben mitbekommen haben. Am deutlichsten sichtbar sind die Früchte in der großen Zahl der Pfarrer, Diakone und anderen hauptamtlichen Mitarbeiter im kirchlichen Dienst, die aus dem Verein hervorgegangen sind. Sie haben in diese Berufung gefunden "durch das, was ihnen hier wichtig geworden ist", sagt Wilfried Elflein.

Die Jubiläumsfeier am 25. Juni rund ums CVJM-Haus beginnt um 9.45 Uhr mit einem Festgottesdienst. Dazu wird Michael Götz, Generalsekretär des CVJM-Landesverbands Bayern, erwartet. Um 11.30 Uhr ist das Mittagessen im Garten geplant und um 13 Uhr beginnt der Festnachmittag mit Gästen und Weggefährten. Infos unter www.cvjm-ebern.de.