Café und Events in Haßfurter Güterhalle?
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Mittwoch, 27. Januar 2016
Der Haßfurter Bauausschuss gab im Prinzip grünes Licht für das Vorhaben eines Schweinfurter Unternehmens. Die eigenen Rechte der Kommune an dem Gebäude im Bahnhofsgebiet sollen damit nicht beschnitten werden.
Die Café Kölsch GmbH, die schon in Schweinfurt das "Café Kölsch" betreibt, möchte gerne die ehemalige Güterhalle am Bahnhof in Haßfurt umbauen und als "Eventhalle" und Gaststätte nutzen. Eine entsprechende Bauvoranfrage beschied der Bau- und Umweltausschuss in seiner Sitzung am Dienstag aus baurechtlicher Sicht positiv. Allerdings behält sich die Stadt Haßfurt als Eigentümer die Verfügung über das Grundstück und das Gebäude vor.
Im Prinzip sei die Nutzungsänderung der früheren Güterhalle möglich, hieß es, denn sie liegt mitten in einem durch Bahn- und Verkehrslärm geprägten Gebiet, einer so genannten Gemengelage. Doch Norbert Geier hatte bereits im Vorfeld Bedenken gegen das Vorhaben angemeldet. "Einerseits gefällt mir die geplante neue Nutzung. Andererseits wollen wir doch das gesamte Areal am Bahnhof überplanen und können heute noch gar nicht sagen, ob das Vorhaben in unsere künftigen Pläne passt", sagte er. "Wir sollten daher den zweiten Schritt nicht vor dem ersten Schritt wagen."
Bürgermeister Günther Werner, der den Einwand des Stadtrates verstand, erklärte: "Die Güterhalle steht unter Denkmalschutz und kann nicht abgerissen werden und wird auch nicht verkauft. Wenn wir uns mit der Bauvoranfrage einverstanden erklären, heißt das noch lange nicht, dass wir auch einem entsprechenden Bauantrag zustimmen müssen." Auch müsse das Landratsamt erst noch die Belange der angrenzenden Nachbarn, der Öffentlichkeit und der Denkmalpflege sowie Fragen des Immissionsschutzes prüfen.
Stadt behält das Sagen
Manfred Stühler wollte wissen, ob die Nutzungsänderung der Güterhalle eventuell mit dem Plan der Stadt, ein Parkdeck auf dem Grundstück zu errichten, kollidieren könne. Dem widersprach der Bürgermeister. Er hatte auch den Beschlussvorschlag um einen Passus ergänzt, der sicherstellen soll, dass die Interessen der Stadt Haßfurt im Rahmen der weiteren städtebaulichen Ziele im Bahnhofsumfeld unberührt bleiben. Denn die Stadt behält sich unbeschadet baurechtlicher Antragsverfahren die Verfügung über das Baugrundstück und dessen Bebauung vor. Dem stimmten alle Ratsmitglieder zu.Den Bauantrag von Jessica Baierl, die mit ihrer Mutter in Haßfurt die Lasertag-Arena "Area50Fun" in Haßfurt betreibt und nun in einem Teil des Gebäudes noch eine Spielstätte einbauen möchte, lehnte der Ausschuss hingegen ab. Bereits in seiner Sitzung im Dezember 2015 hatte er sein Einverständnis versagt. Als Gründe wurden unter anderem angeführt, dass es in diesem Gewerbegebiet keinen Rechtsanspruch gebe, dass das Grundstück zudem eine wichtige Rolle als Einzelhandelsstandort einnehme und dass die geplante Spielhalle mit 144 Quadratmetern Spielfläche und einem größeren Einzugsbereich der Eigenart der Schwerpunkt-Handelsstandorte widerspreche. Da außerdem in der Nähe keine Vergnügungsstätte vorhanden ist, wird befürchtet, dass sich die Spielhalle negativ auf die Umgebung auswirkt. Eine Ausnahmegenehmigung könnte weiter zur Folge haben, dass sich allein im Gewerbepark an der B26 mindesten drei vergleichbare kerntypische Spielhallen ansiedeln könnten.
Nun aber hat das Landratsamt der Stadt Haßfurt mitgeteilt, dass dieser ablehnende Beschluss nach seiner Rechtsauffassung nicht rechtmäßig ist. Dennoch versagte das Gremium erneut seine Zustimmung zu dem Bauvorhaben aus den bereits formulierten Gründen.
Wieder verschwinden sollen, wenn es nach der Kommune geht, drei unbeleuchteten Plakatanschlagtafeln im Gewerbepark an der B26 in Haßfurt, die schon stehen, denen der Bauausschuss bei seiner Sitzung aber die Genehmigung versagte. Nun muss das Landratsamt entscheiden, ob es eine nachträgliche Genehmigung erteilt oder den Abbruch der Tafeln verlangt.
Zusätzliche Lampe
Jürgen Kehrlein monierte, dass die Treppe von der Promenade zur Verkehrsinsel an der Mittelmühlenunterführung in Haßfurt nur sehr schlecht ausgeleuchtet ist. Berthold Albert regte an, dass man am Fuß der Treppe noch eine weitere Lampe aufstellen könne. Bürgermeister Günther Werner sagte zu, dies in den Haushalt 2016 aufzunehmen.Auf Nachfrage von Norbert Geier sagte er, dass derzeit ein Beleuchtungskonzept für die Ritterkapelle erarbeitet werde.Norbert Geier beklagte, dass der Zugang zur Tiefgarage für Rollstuhlfahrer verbessert werden müsste. Der Bürgermeister betonte, dass er keine Möglichkeit für den Einbau eines Fahrstuhls sehe. Man könne jedoch im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes eine weitere Zufahrt zur Tiefgarage bauen und einen Gehweg einplanen.
Wie der Bürgermeister mitteilte, soll der Getränkemarkt "Logo" von der Industriestraße in die Godelstatt verlegt werden.