Busbahnhof für Ebern als Ausweg aus Verkehrschaos
Autor: Eckehard Kiesewetter
Ebern, Freitag, 18. Mai 2018
Morgens wird es vor Eberns Schulen eng und gefährlich. Abhilfe soll eine zentrale Anfahrtstelle für Schulbusse schaffen.
Gut Ding will Weile haben. Mit seinem Vorstoß, einen zentralen Busbahnhof einzurichten, ist Harald Pascher, zugleich Zweiter Bürgermeister und Verkehrsreferent des Stadtrats von Ebern, einen Schritt weitergekommen. Bei seiner jüngsten Sitzung hat der Bauausschuss die Verwaltung beauftragt, mögliche Standorte auszuloten und Zuschussfragen zu klären. Zeitnah soll jetzt eine Vorstudie zu einem Gesamtkonzept entstehen.
Im Fokus steht die Idee, Flächen entlang der Coburger Straße für solch eine zentrale Busanfahrtstation zu nutzen. Das Vereinsgelände des Tennisclubs böte sich wegen seiner günstigen Lage an.
Neuralgische Straßenzüge
Der Zweite Bürgermeister macht deutlich, dass solch ein Busbahnhof die Verkehrssituation vor den Schulen, in der Georg-Nadler-Straße, der Lützeleberner und der Gleusdorfer Straße deutlich entspannen könnte. Als Fahrlehrer erlebt er immer wieder brenzlige Situationen im Verkehr vor und nach der Schule. Kreisweit gehörten die Parkplätze an der Realschule und der Mittelschule laut Nahverkehrsplan zu den meistfrequentierten Flächen.Bis Anfang 2022 müssten die vorhandenen Bushaltestellen ohnehin behindertengerecht ausgebaut werden. Statt hier zu investieren, votiert Pascher für eine zentrale Lösung. "Ebern schimpft sich Schulstadt, also sollten wir's angehen."
Ausgerechnet in den engsten Straßen
Energisch votiert auch Stadtrat Philipp Arnold, Rektor der Mittelschule, für eine Veränderung des Status quo. Erst kürzlich sei die dramatische Verkehrssituation bei einer Besprechung von Schulleitern und Elternbeiräten aller Schulen angeprangert worden. "Es ist widersinnig, dass gerade durch schmalste Straßen die meisten Busse fahren", sagt er. Am frühen Morgen, wenn auch viele Eltern ihre Kinder zur Schule bringen, herrsche "unfassbares Chaos". Verwunderlich sei, dass nennenswerte Unfälle bislang ausblieben. Bei der Planung sei nur zu bedenken, dass alle Kinder von einem zentralen Busbahnhof zu ihren Schulen laufen müssten. Vor allem für die Grundschüler würde dies weitere Wege bedeuten und vermutlich die Querung mindestens einer Straße bedeuten.