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Bundeswehr und Rotes Kreuz besuchen Zeltlager in Sulzbach


Autor: Lisa Kieslinger

Sulzbach, Donnerstag, 04. August 2016

Am dritten Tag des Zeltlagers der Jugendfeuerwehren aus dem Kreis Haßberge wartet hoher Besuch an der alten Schule bei Sulzbach.
Die Jugendlichen hatten etliche Fragen an die Soldaten und Soldatinnen. Besonders die Jungs waren an dem Beruf interessiert. Fotos: Lisa Kieslinger


Im Jugendfeuerwehr-Camp in Sulzbach bei Hofheim herrscht Aufregung. Aus allen Zelten strömen die Jugendlichen hoch auf die Straße. Auf dem Weg wird noch kurz die Feuerwehrjacke übergestreift und dann ertönt auch schon die Stimme von Johannes Krines, Jugendfeuerwehrwart des Landkreises Haßberge, aus dem Mikrofon. Er teilt die 108 Jugendlichen in Gruppen ein. Und dann kann es losgehen: Denn am dritten Tag des Zeltlagers wartet hoher Besuch rund um die alte Schule in Sulzbach. Die Bundeswehr und das Bayerische Rote Kreuz stellen ihre Arbeit vor.

Und dabei macht besonders die Bundeswehr Eindruck: Drei riesengroße Lastwagen - natürlich in Tarnfarben - blockieren die kleine Straße. Autos, die am Straßenrand geparkt sind, müssen weggefahren werden, denn da kommt später noch etwas Größeres. So kündigen es zumindest die Soldaten an.



Keine Berührungsängste

Doch bis es soweit ist, erkunden die Jugendlichen erst einmal die Lkw, die bereits da sind. Beispielsweise den sogenannten Multi. Er ist für die Lagerung und den Transport zuständig. Sofort wird das Ungetüm von den Jugendlichen in Beschlag genommen. Doch in das Führerhaus zu kommen, gestaltet sich gar nicht so einfach. Ein richtiger Kraftakt.

Diese Erfahrung machen auch Saskia Göpfert aus Zeil und Kornelia Neuner aus Ziegelanger. Nachdem sie den Jungs den Vortritt gelassen haben, steigen auch sie hinauf in das Führerhaus. "Hier ist es ja mega eng", sagt Saskia zu ihrer Freundin, die noch am Boden wartet. Die vielen Knöpfe und Hebel beeindrucken die beiden Mädchen.


Gemeinschaft steht hoch im Kurs

Saskia ist bereits vier Jahre bei der Jugendfeuerwehr in Zeil. Das Interesse war bei ihr schon immer da. "Irgendwann habe ich es dann mal ausprobiert", erzählt die 16-Jährige. Ihre Freundin Kornelia ist seit einem Jahr bei der Jugendfeuerwehr in Ziegelanger. "Mein Vater, mein Bruder und meine Schwester sind alle bei der Feuerwehr, da wollte ich es auch einfach machen", erklärt sie. Beim Zeltlager ist sie zum ersten Mal dabei. Ihre Freundin Saskia dagegen schon zum vierten Mal. "Die Gemeinschaft ist einfach super. Man lernt andere von der Feuerwehr kennen und kann sich austauschen", sagt sie.

Johannes Krines ist zum 19. Mal dabei. Das habe ihm viel geholfen. "Bei den Einsätzen kennt man sich untereinander und kann so besser zusammenarbeiten", sagt Krines.

Mit den Jugendfeuerwehren sei der Landkreis gut aufgestellt. "Ich denke, wir können noch zufrieden sein. Dafür machen wir aber auch viel", sagt der Kreisjugendfeuerwehrwart. Ausflüge, Zeltlager, Fußballturniere - alles, um die Jugendlichen in den Vereinen zu halten. Beim Zeltlager gab es auch mal Zeiten, da waren über 200 Teilnehmer dabei. "Und dahin will ich es irgendwann wieder schaffen", sagt Krines.


Betreuer fehlen einfach

Doch das Hauptproblem seien fehlende Betreuer. Jede Jugendfeuerwehr bringt aus ihrem Ort Betreuer mit auf das Zeltlager. Es werde jedoch immer schwieriger, dass die Betreuer von ihrer Arbeit frei bekommen. "Von der Politik wird immer gefordert, dass man sich mehr für das Ehrenamt einsetzen soll. Aber unterstützt werden wir dafür nicht." Zum Glück ist das Ehrenamt für alle Beteiligten eine Herzensangelegenheit.

Infos zum Zeltlager:
Das Zeltlager der Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Haßberge findet dieses Jahr zum 20. Mal statt. Mit dabei: die Jugendfeuerwehren aus Hofheim, Königsberg, Maroldsweisach, Prappach, Augsfeld, Sand, Unterpreppach, Zeil, Aidhausen, Ermershausen und Trossenfurt-Tretzendorf. Die 154 Teilnehmer - 108 davon sind Jugendliche - zelten noch bis Samstag in Sulzbach.