Bürgermeister-Kandidat stolpert über Facebook-Foto
Autor: Ralf Kestel
Pfarrweisach, Montag, 03. Februar 2014
Zum Jubiläum und den unterschiedlichen Auswirkungen, ein Facebook-Problem: Was passiert, wenn Bürgermeister-Kandidaten, die krank geschrieben sind, bei Parteiversammlungen auftreten? Ein aktueller Fall aus Pfarrweisach.
Wer so viele Freunde hat, wie sie auf Facebook vorgeben zu sein, braucht keine Feinde mehr: Ein am Samstag im "sozialen" Netzwerk, das heute vor zehn Jahren gegründet wurde, veröffentlichtes Foto sorgt für Ungemach beim CSU-Bürgermeisterkandidaten Markus Oppelt. Ausgerechnet Parteifreunde bereiten ihm jetzt Kummer.
Oppelt hatte sich bei der Aufnahme mit den CSU-Kreistagskandidaten zwar dezent im Hintergrund gehalten, fiel aber doch auf - zumindest seinem Chef. Denn der Autolackierer in führender Position ist seit 14 Tagen krankgeschrieben und hatte eben die Krankmeldung für 14 weitere Tage abgegeben.
"Zum Wahlkampf reicht's, aber geht's denn noch?", schimpfte daraufhin der Arbeitgeber und prangerte den Verstoß per Facebook an. Mittlerweile hatte das Bild schon die Runde gemacht, da es die meisten der Abgelichteten eifrig in die "Welt hinausgeschickt " hatten.
"Eine super Stimmung herrschte heute beim CSU-Kreistagskandidatentreffen mit unserem Landratskandidaten Willi Schneider in Königsberg!! Letzte Planungen wurden abgeschlossen! Die heiße Phase kann beginnen", schrieb beispielsweise der CSU-Kreisvorsitzende, MdL Steffen Vogel, dessen Bild MdB Dorothee Bär ebenso geteilt hatte, wie Eberns Bürgermeister-Kandidatin Barbara Baumbach, die über eine große Informantenschar verfügen. Die Lawine kam somit schnell ins Rollen.
So hatte sich Markus Oppelt die "heiße Phase" aber nicht vorgestellt. Sein Arbeitgeber zürnte gewaltig, fragte bei anderen Versammlungsteilnehmern nach und erwägt nun eine Aufhebung des Beschäftigungsverhältnisses, zumal "das nicht der erste Fall ist".
Markus Oppelt war zunächst zu einer Stellungnahme nicht bereit, da "ich das erst einmal mit meinem Chef im persönlichen Gespräch abklären will". Er verwies aber darauf, dass es sich bei dem CSU-Treffen in Königsberg lediglich um ein Weißwurstessen handelte, bei dem "die Plakate unseres Landratskandidaten Wilhelm Schneider verteilt wurden". Laut seinem Arzt könne er aufgrund einer Lungenerkrankung, die am Abklingen sei, zwar am öffentlichen Leben teilnehmen, wegen der Dämpfe aber nicht in einer Autolackiererei arbeiten.