Bramberg feiert Pfarrfest und Jubelkommunion
Autor: Eckehard Kiesewetter
Bramberg, Sonntag, 25. Mai 2014
Das Fest der Pfarrei Jesserndorf in Bramberg steht im Zeichen der Jubelkommunion. Maria Holzberg und Hans Rambacher erinnern sich an das große Ereignis im Jahr 1934.
Heute wuselt und wimmelt es im Zelt und auf der Freifläche vor dem Jugend-Rotkreuzhaus Henry Dunant wie in einem Bienenschwarm. Solch einen großen Rummel wie heute, beim Pfarrfest mit Jubelkommunion, gab es damals nicht. Damals, das war 1934, wurde daheim gefeiert. Die gute Stube war für den Ansturm der Verwandtschaft gerüstet. "Das Haus war voller Leut'," erinnert sich Maria Holzberg an den Tag ihrer Erstkommunion vor 80 Jahren. Bramberg war noch Luftkurort, und niemand hätte gedacht, dass das Anwesen Heppt, so hieß Maria als Kind, rund ein Jahrzehnt später nach einem Bombenangriff niederbrennen würde.
Im weißen Wollkleid
Viele schöne Erinnerungen leben fort - vor allem an ein einschneidendes Ereignis wie die erste heilige Kommunion.
Und sie erzählt vom guten Essen und von den Kuchen, die vor dem großen Tag gebacken und im Ort ausgetragen wurden.
Hans Rambacher, derselbe Kommunionjahrgang wie die Heppts-Mädels und bis heute Fast-Nachbar von Maria Holzberg, bekam seinen Anzug damals in Ebern gekauft, im Textilhaus Grohe. Er weiß noch genau, dass es bei ihm Zuhause "Gäsla" gab am Festtag, "ein Geislein", wiederholt er zur Erklärung, "mit Wirsching und Klöß", zubereitet von einer Köchin namens Gibfried.
Den Rosenkranz gebetet
Die Jubilare werden nie vergessen, wie die sechs Kinder aus Bramberg damals gemeinsam zum Kommunionunterricht bei Pfarrer Georg Helein über den Berg nach Jesserndorf gelaufen sind und unterwegs lautstark den Rosenkranz gebetet haben, so dass es die Bauern bei der Feldarbeit hören konnten. "Des war damals halt so Tradition", sagt Maria Holzberg, und so gab es unterwegs keinen Streit.
Cornelius Göbel, einer aus der Gruppe, hatte damals immer etwas zu naschen dabei und teilte bereitwillig mit den anderen. Obst natürlich, das war auch schon etwas Besonderes.
Man war genügsam zu jener Zeit , in der es nicht viel gab. So blieben auch große Geschenke zur Kommunion aus, stattdessen gab es Gedenkbilder fürs Gesangbuch als Erinnerung. Jesus mit der Hostie.
Und für die Kinder war es ein erhebendes Erlebnis, als sie am Festtag in der Pferdekutsche zum Gottesdienst nach Jesserndorf chauffiert wurden. Vorn auf dem Kutschbock saß der Oberlehrer Robert Schneider.
Hoher Gast
Diesmal findet der Festgottesdienst direkt in Bramberg statt, im festlich geschmückten Gotteshaus St. Wendelin, und alle Gäste aus der Pfarrei Jesserndorf und von weiter her sind mit Autos gekommen. Mit dem Wilmar Santin hat Pfarrer Rudolf Theiler einen Ehrengast mitgebracht, einen waschechten Bischof aus dem brasilianischen Itaituba. Die beiden Karmeliten gestalten einen beeindruckenden Gottesdienst, dem festlichen Anlass ebenso würdig wie das Sonntagswetter beim anschließenden Pfarrfest.
Die Dorfälteste Maria Holzberg und Hans Rambacher sind als "80er" die Senioren unter den Jubelkommunikanten.
Vor 70 Jahren waren Georg Ankenbrand, Bramberg, und Rudi Bühler, Jesserndorf, erstmals zum Tisch des Herrn gegangen. Ihr 60. Jubiläum feiern Gosbert Stöhr (heute Bühl/Königsberg), Christl Lieb, geb. Klemm (Schweinsorf) und Hartwig Kaiser (Gefrees). Auf 50 Jahre bringt es Helmut Barthelmann (Ebern), und Elke Lurz, geb. Walz, Claudia Hanakam, geb. Dittmann (beide Jesserndorf), Helene Schenk, geb. Kaiser (Knetzgau), Andrea Steinmetz (Hofstetten), Irmgard Behr, geb. Werner (Bühl) und Johanna Heusinger, geb. Prinzbach (Bramberg) feiern ihr "40-Jähriges".
Zum 25. Jubiläum sind Uwe Grader aus Jesserndorf und Sabrina Marklowski aus Haßfurt gekommen.