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Bombastischer Festzug krönt 900-Jahr-Feier der Marktgemeinde Maroldsweisach


Autor: Helmut Will

Maroldsweisach, Montag, 18. Juni 2018

Die Gemeinde Maroldsweisach feierte ihr 900-jähriges Bestehen und 250 Jahre Marktrecht. Ein Festzug mit 73 Vereinen und Gruppen bildete den Höhepunkt.
Angeführt wurde der Festzug in Maroldsweisach (von links) von Drittem Bürgermeister Gunther Hartleb, Bürgermeister Wolfram Thein, Landrat Wilhelm Schneider und Zweitem Bürgermeister Harald Deringer.Helmut Will


Lange waren die Vorbereitungen gelaufen. Am Wochenende fiel dann der Startschuss für die 900-Jahr-Feier der Gemeinde Maroldsweisach. Am Freitagabend sorgte die Partyband "Hashtag" im Festzelt für Stimmung, am Samstag riefen um 14 Uhr die Sirenen zu einer Großübung der Feuerwehren. Sieben Showtanzgruppen hatten einen Auftritt. Die "Leutenbacher Musikanten" ließen den Samstag bei flotter Partyblasmusik ausklingen.
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst. Dazu war Pfarrer Martin Popp-Posekardt unter die Denker und Dichter gegangen: "Du mein Maro, durch Gott bist du schön, schön durch seine Barmherzigkeit, schön durch seine Liebe. Du mein Maro, schönster Marktflecken von allen, denn für uns wohnt hier der Herr." Damit wollte er verdeutlichen, wo das Geheimnis der Schönheit einer Gemeinde steckt: Trotz aller kleiner Schönheitsfehler werde durch Gottes Liebe alles rundum schön. "Ja, Maroldsweisach ist die schönste Gemeinde der Welt", schwärmte der Geistliche. Der Gottesdienst wurde neben dem Orgelspiel vom Posaunenchor Ermershausen musikalisch begleitet.
Stärken konnte man sich im Anschluss im Festzelt, wo viele Köstlichkeiten zum Mittagessen angeboten wurden. Ab 11 Uhr lud der Bauernmarkt auf dem Festgelände zum Bummeln ein. Die Besucher konnten einen Blick auf heimische Anbieter und ihre Produkte werfen. Vieles war im Angebot, über Großgeräte für die Landwirtschaft, Heizungs- und Lüftungstechnik, Autos, Blumen, Deko-Artikel, Bekleidung, Haushaltsartikel, Wurstwaren und heimischen Whiskey, bis hin zu Korbwaren und kulinarischen Köstlichkeiten.


Ein schier endloser Festzug

Ein bombastischer Festzug setzte sich um 13.30 Uhr ab der Zeilbergsiedlung in Bewegung und schlängelte sich durch die Ortsstraßen zum Friedrich-Rückert-Ring und weiter zum Festgelände. 73 Vereine und Gruppen mit acht Musikkapellen bildeten den imposanten und schier endlosen Zug, der von den Ehrendamen und Ehrengästen mit dem Schirmherrn, Landrat Wilhelm Schneider, sowie Bürgermeister Wolfram Thein und seinen Vertretern, Harald Deringer und Gunther Hartleb, angeführt wurde. Mit an der Spitze waren auch Staatssekretär a. D. Albert Meyer - vielleicht sogar als der älteste Teilnehmer - und die Bürgermeister aus der Region.
Am Festzelt wurden die teilnehmenden Gruppen von den Ehrengästen empfangen, das große Festzelt platzte aus allen Nähten und konnte nicht alle aufnehmen, so dass sich viele auf dem Vorplatz und rund um das Zelt einen Platz suchen mussten. Zum 900. "Geburtstag" gratulierten den "Marokkanern" Feuerwehren, Schützenvereine, Gesangvereine, Bierbrauer, Fanclubs, Tanzgruppen, Gartenbauvereine und Schützenvereine, um einige zu nennen.


Bürgermeister und Landrat stolz

Wolfram Thein zeigte sich bei seinen Begrüßungsworten und seinem kurzen Rückblick auf die Gründungsgeschichte der Gemeinde als stolzer Bürgermeister und freute sich über die gute Resonanz des 900-jährigen Bestehens und der 250 Jahre Marktrecht der Gemeinde. "Es macht mich stolz, dass in den vergangenen Wochen viele mit anpackten, um das Fest zu einem besonderen Erlebnis werden zu lassen. 900 Jahre Maroldsweisach und 250 Jahre Verleihung des Marktrechtes sind schon etwas Besonderes", sagte der Bürgermeister. Er verwies auch auf den Bauermarkt, der ehemals als Johannimarkt vom damaligen Bürgermeister Ottomar Welz ins Leben gerufen wurde.
Nicht minder stolz war der Landrat Wilhelm Schneider (CSU). "Als Landrat, ehemaliger Bürgermeister und selbst `Marokaner`, freue ich mich sehr, und es macht mich auch stolz, dass ich die Schirmherrschaft für dieses besondere Geburtstagsfest meiner Heimatgemeinde übernehmen durfte", sagte Schneider in seinem Grußwort am Sonntag nach dem Festzug.
Schneider erwähnte lobend das facettenreiche Programm mit verschiedenen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr: "Es beeindruckt mich sehr, was die Marktgemeinde, die Bürger sowie die Vereine hier so alles auf die Beine gestellt haben - angefangen vom Neujahrsempfang, über einen kroatischen Abend und Konzerte bis hin zu dem großen Festwochenende mit historischem Festzug und Bauernmarkt. Sie schuften seit vielen Monaten, um dieses Fest zu einem Erlebnis zu gestalten", sagte Schneider. Ganz "Maro" beweise Heimatverbundenheit - ein Schatz, auf den die Marktgemeinde bauen könne.
"Wenn heute unsere Nationalmannschaft gegen Mexiko gewinnt, dann passt alles bestens", schloss der Schirmherr seine Rede. Doch der Wunsch des Landrates ging nicht in Erfüllung: Im Festzelt, wo die Weisachtaler Blasmusik spielte, konnten die Besucher auf einer Großleinwand mitverfolgen, wie sich die "Löw-Truppe" gegen Mexiko mit 1:0 geschlagen geben musste. Nach den Weisachtalern hatte die Countryband "Hatehill Country" ihren Auftritt und versuchte sich nach dem verlorenen Weltmeisterschaftsspiel der deutschen Elf als "Stimmungsaufheller".
Ganztägig stand ein Programm für Kinder mit Hüpfburg, Kletterfelsen, Karussell, Luftballonmodellage und Airbrushtattoos zur Verfügung. Mit Spannung wurde auch ein Zauberer vor allem von den Kindern erwartet, der durch seine Künste immer wieder verblüffte und für staunende Augen sorgte.
Für Montag waren die älteren Mitbürger zu einem Seniorennachmittag eingeladen. Diesen bereicherten die Kindergartenkinder aus Maroldsweisach, und die Stimmung unter den Senioren war gut, was sich auch durch Lieder, die sie mitsangen, ausdrückte. Damit ging das Festwochenende zur 900-Jahr-Feier der Gemeinde Maroldsweisach zu Ende.