Nachdem sie eine Seniorin (85) betrogen haben: Schockanrufer werden geschnappt und landen im Gefängnis

1 Min

Im Kreis Haßberge kam es zu einem Betrugsfall. Dieser konnte jedoch durch die aufmerksame Verkehrspolizei gelöst werden. Die Verdächtigen sitzen jetzt im Gefängnis.

Schockanrufer sollen am Dienstag (21. Mai 2024) bei einer Seniorin aus Hofheim mit einer gängigen Masche Bargeld erbeutet haben. Kurze Zeit später, kontrollierte die Verkehrspolizei Bamberg ein Fahrzeug mit zwei Personen, welche eine größere Menge an Bargeld bei sich hatten, wie das Polizeipräsidium Oberfranken berichtet.

Der Zusammenhang ergab sich schnell. Die beiden Tatverdächtigen wurden am Mittwochnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl gegen die beiden.

Wie die Betrüger vorgingen

Am Dienstagnachmittag wurde die Seniorin angerufen. Dabei berichteten die Betrüger von einem angeblich tödlichen Verkehrsunfall. Ein enger Verwandter der 85-Jährigen soll einen Unfall verursacht und müsse nun eine Kaution bezahlen. Kurze Zeit später übergab die Frau auf dem Parkplatz eines Ladens Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich.

Am Abend kontrollierten Polizeibeamte der Verkehrspolizei Bamberg auf der A70 ein Auto. Der 19-jährige Fahrer und der 16-jährige Beifahrer hatten eine größere Summe an Bargeld im Auto dabei. Direkt ergab sich der Verdacht, dass es sich bei dem Bargeld um die Beute aus dem vorhergegangenen Schockanruf handelt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg wurden die beiden Tatverdächtigen am Mittwochnachmittag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dort wurde ein Haftbefehl gegen die beiden erlassen. Anschließend brachte die Polizei die beiden Männer in verschiedene Gefängnisse.

Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken

Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne "Leg´auf!" ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne "Ich schütze Oma und Opa". Das Ziel ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörige über die Phänomene wie "Enkeltrickbetrug" und "Falsche Polizeibeamte" zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
  • Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Weder die Polizei noch die Justiz holt bei Ihnen an der Haustüre Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!  
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Vorschaubild: © Karl-Josef Hildenbrand/dpa