Verräterische Geräusche aus Wohnung: Polizisten suchen Frau mit Haftbefehl und werden attackiert

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Polizisten wollen im Kreis Haßberge den Haftbefehl gegen eine Frau vollstrecken. Ihr Lebensgefährte sagt, sie sei nicht da und geht anschließend auf die Beamten los.

Ein Haftbefehl hat im unterfränkischen Kreis Haßberge zu einem Angriff auf Polizisten geführt. Ein Mann habe die Beamten in Sand am Main attackiert, als die Polizisten am Montagabend (26. August 2024) gegen 19.10 Uhr den Haftbefehl gegen seine 53 Jahre alte Lebensgefährtin vollziehen wollten. Zuvor habe der Mann die Haustür in der Joachim-Hofmann-Straße geöffnet und angegeben, dass seine Lebensgefährtin nicht Zuhause sei.

Polizeiangaben zufolge seien dabei Geräusche zu hören gewesen, die auf die Anwesenheit einer weiteren Person hingedeutet hätten. Als die Beamten die Wohnung deshalb betreten wollten, seien sei ein Polizist von dem 59-Jähren mit voller Wucht auf den Brustkorb geschlagen worden. Erst als der Mann von den Beamten zu Boden gebracht und gefesselt wurde, sei die per Haftbefehl gesuchte Frau hinzugekommen, heißt es in der Pressemitteilung. Sie habe demnach versucht, ihren Lebensgefährten zu befreien.

Gesuchte Frau in JVA untergebracht

Da sie den niedrigen dreistelligen Betrag zur Abwendung des Haftbefehls nicht bezahlen wollte, sei sie in eine umliegende Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Auf den 59-Jährigen und seine sechs Jahre jüngere Partnerin kommen nun wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie Gefangenenbefreiung und anderen Straftaten mehrere Anzeigen zu. 

Nach der Fesselung des Pärchens sei der Rettungsdienst zur medizinischen Begutachtung hinzugezogen worden. Polizeiangaben zufolge musste keiner der Beteiligten in ein Krankenhaus gebracht werden, es habe lediglich leichte Verletzungen gegeben. Bei dem Einsatz seien zudem dienstliche - und private Gegenstände der Beamten beschädigt worden, der Sachschaden beläuft sich auf circa 200 Euro.

Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 09521/927-0 bei der Polizei zu melden.

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