Einsatz in Ebelsbacher Kindergarten: Erzieherinnen klagen über Übelkeit und Schwindel
Autor: Kyrill Wunderlich, Agentur dpa
Ebelsbach, Freitag, 12. Januar 2024
Vier Erzieherinnen und zwei Kinder eines Kindergartens im Kreis Haßberge klagten am Dienstag plötzlich über Schwindel. Die hinzugerufene Feuerwehr stellte eine hohe Kohlenmonoxid-Belastung in dem Gebäude fest.
Es war wohl eine defekte Heizung, die am Dienstag (9. Januar 2024) zur Evakuierung eines Kindergartens in der Ebelsbacher Straße "Zum Nußknacker" geführt hat. 66 Kinder und das Personal vor Ort "entgingen knapp einer Katastrophe", wie das BRK meldet.
Zwei Erzieherinnen des Caritas-Kindergarten "St. Magdalena" klagten gegen 12.15 Uhr plötzlich über Übelkeit, Schwindel und Unwohlsein. Die beiden waren im Keller des Hauses unterwegs. Das Personal vor Ort nahm die Symptome ernst – und handelte "besonnen und verantwortungsbewusst", berichtet der BRK Kreisverband Haßberge via Facebook.
Extrem hoher Kohlenmonoxid-Gehalt - Einsatz in Ebelsbacher Kindergarten
Schnell wurde das Gebäude evakuiert und die 66 anwesenden Kinder ins Freie gebracht. Ein hinzugerufener Feuerwehr-Kommandant fand schnell die mutmaßliche Ursache für die plötzlich auftretenden Übelkeits-Symptome: Beim Betreten des Erdgeschosses löste ein CO-Warngerät aus - und zeigte einen Wert von 200 ppm an.
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Zum Vergleich: In normaler Umgebungsluft liegt die Kohlenmonoxid-Konzentration bei 0,1 ppm, am Arbeitsplatz sind maximal 30 ppm zulässig. In den Räumen des Kindergartens lag also ein extrem hoher Kohlenmonoxid-Gehalt vor. Anschließende Messungen im Keller des Hauses ergaben sogar einen Wert von 1300 ppm.
Dank konsequenter Lüftung sank der CO-Gehalt in den Räumen rasch. Einsatzkräfte der Feuerwehr suchten derweil weiter nach der Ursache für die hohen Kohlenmonoxid-Werte. Nach ersten Ermittlungen der Polizei habe wohl eine defekte Heizung den Austritt des giftigen Gases verursacht.
Insgesamt klagten bei dem Vorfall vier Betreuerinnen und zwei Kinder (im Alter von sieben Jahren) über Schwindel und Unwohlsein. Die Betroffenen wurden zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, mussten nach Polizeiangaben vom Mittwoch (10. Januar 2024) allerdings nicht weiter stationär untergebracht werden.