Druckartikel: Bläserglanz beendet in Ebelsbach das alte Jahr

Bläserglanz beendet in Ebelsbach das alte Jahr


Autor: Günther Geiling

Ebelsbach, Donnerstag, 01. Januar 2015

In Ebelsbach gastierten zum Ende hochrangige Instrumentalisten sowie Sängerin Yvonne Nijsten. Die Zuhörer genossen ihre Darbietungen aus der Welt des Barock von der ersten bis zur letzten Sekunde. Die schönen Melodien verbanden sich auf das beste mit dem hervorragenden Können.
Meister ihres Faches: Anna Freemann (rechts), die auf ihrer Barocktrompete Weltruhm erlangte und Harry Ries, Professor für Posaune und Soloposaunist. Fotos: Günther Geiling


Mit hochkarätigen Musikern und einem außergewöhnlichen Konzert- und Hörgenuss ließ Ebelsbach das alte Jahr ausklingen. Die Besucher in der Magdalenenkirche waren begeistert von der faszinierenden Stimme der Sopranistin Yvonne Nijsten, aber auch von der Professionalität und Vielseitigkeit der Musiker.

Seit einigen Jahren laden Kulturgemeinde Ebelsbach/Eltmann und die Pfarrei St. Magdalena sowie die Gemeinde Ebelsbach zu dem besonderen Konzert am Jahresende ein. Diesmal gastierte das "Consortium Musicum".
Matthias Beck aus Eltmann war begeistert. "Ich fand das Konzert sehr feierlich und prächtig. Gelungen war vor allem die Auswahl der Stücke, die einen Bogen vom 14. Jahrhundert bis in die Moderne spannten. Der Abendsegen ,Abends will ich schlafen gehen‘ von Engelbert Humperdinck hat mich dabei ganz besonders berührt.

Die Darbietungen der Sopranistin Yvonne Nijsten mit den Posaunen im Hintergrund waren ganz hervorragend. Überhaupt strahlten die Posaunen einen herrlichen Klang aus, und zusammen mit der Barocktrompete brachte das einen immer wieder so richtig zum Nachdenken."

Mit einem Solo für Posaunen sowie der "Prima Sonata di Tromba" (Girolamo Fantini um 1600) für Barocktrompete und Barockposaunen erfolgte einv vielversprechender Auftakt. Sopranistin Yvonne Nijsten überbrachte mit den Barockposaunen den Gruß Gabriels an Maria.

Beim "Eternal Source of Light Divine" aus der "Ode for the Birthday of Queen Anne" (1713) bekam man eine der ersten Kompositionen in englischer Sprache von Georg Friedrich Händel zu hören. Barocktrompete, Barockposaune - es waren gleichartige Instrumente, die ein außergewöhnliches Klangerlebnis gaben. Ganz genau so außergewöhnlich das zauberhafte Wiegenlied aus "Hänsel und Gretel", in denen Humperdinck 14 Engel sichtbar werden lässt. Ein reizendes Lied, das manchem nicht mehr aus dem Kopf ging. Sopran und Trompete, zwei Instrumente, menschliche Stimme und hohe Trompete - befanden sich im musikalischen Wettstreit oder besser in der musikalischen Harmonie.

Wunderschöne Klänge


Wunderschön auch das "Laudate dominum" von Wolfgang Amadeus Mozart und das Gitarrensolo "Cavatina" des britischen Komponisten Stanley Meyers. Ebenso schön "Minuit Cretien" ("Mitternacht Christen, dies ist die feierliche Stunde") von Adolphe Adam, das Weihnachtslied, das weltweit bekannt und in viele Sprachen übersetzt wurde.

Die Professionalität von Anna Freeeman auf der Barocktrompete war ein Glanzlicht. Ist es schon nicht alltäglich, dass eine Frau zur Trompete greift, so beherrscht sie ihre Solis mit solch einer Leichtigkeit, dass sie zurecht als eine der besten Interpretinnen auf der Barocktrompete weltweit zählt.

Ein weiterer Höhepunkt war das "Dank sei dir" von Georg Friedrich Händel für Sopran, Trompete und Posaunen, wo Harry Fries die Vielseitigkeit der Posaune aufzeigte. Der bisherige Soloposaunist des Westdeutschen Rundfunks hat eine besondere Verbindung zum Frankenland. Obwohl er in Kerkrade/Holland wohnt, verbringt er einen Teil des Jahres in Grundfeld in der Nähe von Bad Staffelstein. Ries und die Posaunisten Luc Scholtes, Dion Kowalski und Dominique Steins en Bart Vroomen waren wunderbar.

Weihnachtliches Medley

Zum Abschluss erklang ein Weihnachts-Medley mit fünf Posaunen, Trompete und Gitarre. Sopranistin Yvonne Nijsten setzte den Schusspunkt, und auch Anna Freeman entlockte ihrer Barocktrompete noch einmal die schönsten Töne.

Die Konzertbesucher waren begeistert, boten stehenden Applaus und ließen dieses tolle Ensemble nicht ohne Zugaben aus dem Altarraum gehen.