Bläser präsentieren sich gewitzt und voller Spielfreude
Autor: Johanna Eckert
Pfaffendorf, Sonntag, 06. März 2016
Zur Show vielfältiger Talente wurde ein Konzertabend, an dem die Blaskapelle Pfaffendorf gemeinsam mit der Blasmusik Kraisdorf auf der Bühne stand.
Rot gegen grün? Pfaffendorf gegen Kraisdorf? Das ist vielleicht beim Elfmeter auf dem Fußballplatz so, aber nicht, wenn es um Piano, Forte und schöne Melodien geht. Da dreht sich alles um Harmonie, wenn die Blaskapelle Pfaffendorf zusammen mit der Blasmusik Kraisdorf zum Konzert einlädt.
Schnell voll war die Aula in der Dominikus-Savio-Schule am Samstagabend - nicht nur mit begeisterten Zuhörern, sondern auch mit Musik. Denn gewaltig fetzig eröffneten die Gäste aus Kraisdorf den vielversprechenden Konzertabend mit Alexander Pflugers Marsch "Neue Welt".
Geballte Ladung Unterhaltung
Mehr als 20 Titel, drei Stunden Programm - die Musiker von Schüler bis Rentner boten eine große Show. Gerade die Blasmusik Kraisdorf unter der Leitung von Gerhard Eller machte deutlich, dass in dem Klangkörper Platz für viele Talente ist.
Gesang, Alphorn, E-Bass und Witz; auch für's Kochen bietet das Orchester eine Plattform, wie die Moderatoren Elmar Schneidawind und Mathias Hofmann klarstellten.
Worte wurden von den beiden viele gesprochen, doch eines ist klar: An ihrer Performance müssen sie noch klitzeklein arbeiten, wenn sie wie die Sängerinnen Nadine Bernhard und Anna Bühler charmant im Rampenlicht stehen wollen.
"Bunter Strauß Melodien"
Mit Herb Alpert, Ernst Mosch und James Last zogen die Kraisdorfer alle Facetten musikalischer Stilrichtungen. "Ein bunter Blumenstrauß an Melodien", wie es Landrat Wilhelm Schneider (CSU) bezeichnete. Auch Peter Detsch, Kreisvorsitzender des Kreisverband Haßberge des Nordbayerischen Musikbundes, war an diesem Abend nach Pfaffendorf gereist: "Mit zwei Kapellen ist das eine Vielfalt der Musik.
Da ist das Ganze ja viel schöner", versicherte er den Zuhörern.
Mit netten Pointen
Recht hatte er. Denn wer konnte mit dem "Wildschütz Jennerwein" alias Pater Alfons Blüml schon mal musikalisch ins Voralpenland reisen? Und wenige Minuten später den Militärmarsch "Alte Kameraden" im Swing-Rhythmus erleben? Die Blaskapelle Pfaffendorf zeigte sich in allen denkbaren Variationen und ließ sich für jeden Musiktitel eine neue Pointe einfallen. Doch all der Witz kratze nicht an den musikalischen Feinheiten des Orchesters. "Tiger Rag" ist der vermutlich bekannteste Titel aus dem Jazz. Der Titel enthält den "Tiger", die niedrigste Pokerkarte, mit der man in der Lage sein kann, eine Pokerpartie zu gewinnen, wenn man die Karte bis zum Schluss des Spiels in der Hand hält. Doch von Pokern war in Pfaffendorf nichts zu sehen. Das Blatt steht bei diesem Stück voll mit Noten und die Musiker hatten ganz schön mit den Fingern zu tun, um der Melodie nachzukommen. Spätestens mit diesem Auftritt wurde der Titel des Konzertabends "Polka meets Dixie" in die Tat umgesetzt.
Eloquente Begleitung
Durch das Programm begleitet die Gäste hierbei Angelika Ruppert. Sie informierte mit Fakten und Tatsachen, plauderte aber auch aus dem Nähkästchen und dem Probenalltag der Blaskapelle Pfaffendorf. Nach dem Konzert wurde der Dirigent Maik Bayersdorfer übrigens erstmal in den Urlaub geschickt. Denn er braucht viel Geduld, wenn seine Musiker immer wieder die Puppen tanzen lassen. Und das wortwörtlich: Denn auch "The Muppet Show" stand am Samstagabend in Pfaffendorf auf dem Programm.
Applaus, "das, was die Musiker anspornt", so wie es der Vorsitzende Rainer Nöller sagte, gab es an diesem Abend ohne Ende.