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Rohrbrüche können zur Gefahr werden


Autor: Helmut Will

Ebern, Mittwoch, 25. Januar 2017

Der strenge Winter lässt die Bauhöfe im Raum Ebern bislang eher kalt. Aber die ansteigenden Temperaturen könnten neue Probleme mit sich bringen.
Einer der Bauhöfe, die den Winterdienst auf Gemeindestraßen selbst erledigten, ist der in Untermerzbach. Zwei Fahrzeuge, hier von Bauhofleiter Hubert Müller präsentiert, stehen zur Verfügung.  Foto: Helmut Will


Der Leiter des Bauhofes in Pfarrweisach, Roland Hartenfels, kam bisher im Winter mit seinen Mitarbeitern hinsichtlich des Winterdienstes gut zurecht. "Wir vom Bauhof räumen ja nur Gehwege und das Umfeld von Schule und Kindergarten sowie gemeindliche Plätze", sagt er.

Das Räumen von Ortsstraßen im Gemeindegebiet sei an Gerd Müller aus Junkersdorf vergeben. Streumaterial hat die Gemeinde Pfarrweisach in einem Silo in Ebern, welches von der Stadt Ebern vor Jahren übernommen wurde. Dort muss sich der von der Gemeinde Pfarrweisach Beauftragte das Streumaterial holen. Der Schnee sei noch nicht zu toll gewesen, etwas mehr liege nur im Gemeindeteil Lichtenstein, der auf der Berghöhe liegt.


Zwei Orte ohne Wasser

Ausrücken mussten die Mitarbeiter des Bauhofes Pfarrweisach am Freitag, 20. Januar, in den Abendstunden. "Da hatten wir auf der Zubringerleitung von Leuzendorf her an einer 80er-Gussleitung einen Rohrbruch, den wir in Zusammenarbeit mit einer Baufirma, die einen Bagger stellte, behoben haben", sagte Hartenfels. Das musste aus zweierlei Hinsicht schnell gehen. Einmal hatten Lohr und Römmelsdorf kein Wasser, zum anderen seien pro Stunde 42 Kubikmeter Wasser ausgelaufen. Deshalb sei um Mitternacht die Wasserzufuhr abgesperrt worden und morgens kurz aufgemacht worden, damit die Leute in den Ortschaften sich mit Wasser eindecken konnten. Binnen zwei Stunden war dann am Samstagvormittag der Schaden behoben.


Mit zwei Fahrzeugen

Gerd Peter Schmidt, der im Bauhof von Maroldsweisach das Sagen hat, hatte mit dem Winterdienst an sich keine Probleme. "Diesen machen wir mit den Bauhofmitarbeitern selbst, wir haben zwei Fahrzeuge. Die Mannschaft, die den Winterdienst vornimmt, wird wöchentlich gewechselt", sagt Schmidt. In der Gemeinde sei man stets darauf bedacht, dass die Straßen "glatt" seien. Damit meint er nicht schneeglatt, sondern trocken und blank. Deshalb komme Salz mit Splitt vermischt zum Einsatz. "75 Tonnen haben wir in diesem Winter verbraucht, und schon einmal Salz nachgeordert", so der Bauhofleiter.


Aufgefrorene Wasseruhren

Einen Wasserrohrbruch habe es noch nicht gegeben. "Allerdings hatten wir schon sechs Mal den Fall, dass Wasseruhren bei Privatleuten aufgefroren sind, was wir am Wasserverbrauch feststellen. Meist war es in unbewohnten Anwesen, wo sich niemand um die Wasserleitung kümmert. Zu 90 Prozent war die Ursache eine aufgefrorene Leitung. Das wird dann von den Mitarbeitern des Bauhofes erledigt.

Hubert Müller, Leiter im Bauhof Untermerzbach, hat keine außergewöhnlichen Wintereinsätze fahren müssen. Die Gemeinde Untermerzbach räumt ihre Straßen größtenteils selbst. "Das macht unser Bauhofmitarbeiter Volker Gareiß, der einen Klein-Lkw mit Räumschild und Streuer hat und von der Gemeinde damit beauftragt ist", sagt Hubert Müller. Er selber räumt mit einem kleinen Traktor die Gehwege.

Etwas problematische Strecken werden im Auftrag der Gemeinde von den Bauhofmitarbeitern des Landkreises geräumt, vor allem an steileren Straßen. "So etwa sechs Tonnen Salz werden wir bisher verbraucht haben", schätzt der Leiter des Bauhofes. Untermerzbach sei in der glücklichen Lage, dass durch jeden Ortsteil eine Kreisstraße verläuft. Deshalb muss hier die Gemeinde nicht räumen. "Wasserrohrbrüche hatten wir glücklicherweise noch nicht, das kann aber kommen, wenn der Frost zurückgeht", weiß der Bauhofleiter.
In einem Fall sei eine Wasseruhr an einer privaten Baustelle aufgefroren, die nicht winterfest gemacht worden war. Der Sturm "Egon" hat einige Bäume gefällt, die vom Bauhof beseitigt wurden.


Der Bürgermeister ist der "Gucker"

Kurt Schorn vom Bauhof des Marktes Rentweinsdorf sagt, dass der Bauhof nach Vorgabe des Bürgermeisters räumt und streut. Dazu steht ein "Bauhofbulldog" zur Verfügung. Der Bürgermeister ist der sogenannte "Gucker", der entscheidet, ob geräumt und gestreut wird. Eine Rufbereitschaft gebe es im Bauhof nicht. Einmal sei eine Wasseruhr in einem Anwesen aufgefroren, als sich die Bewohner in Urlaub befanden. Ein Bürger aus dem Gemeindegebiet bemängelt, es habe einmal in den Morgenstunden Probleme auf der Strecke von Mauschendorf in Richtung Sendelbach mit dem Räumdienst gegeben.

Der größte Bauhof ist der in Ebern. Diesen leitet Christian Raehse. "Wir haben alles recht gut im Griff", sagt er. Vor Weihnachten habe es im Bereich Ebern vier Rohrbrüche gegeben, die behoben sind. Der Winterdient laufe reibungslos, so etwa 100 Tonnen Salz habe man bisher verbraucht. Er erwartet eher im Frühjahr Arbeiten, die durch Frost verursacht wurden. "Durch Salz und Frost sind einige Straßenteile in Mitleidenschaft gezogen, sodass deshalb Arbeit auf den Bauhof zukommen wird", sagt Raehse.