Bischof weiht neuen Altar der Dorfkirche
Autor: Gerhard Schmidt
Geroldswind, Dienstag, 25. Juni 2013
In Geroldswind weihte der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom den neuen Altar und den Ambo der historischen Dorfkirche.
Der kleine Ortsteil des Marktes Maroldsweisach am Fuß des Zeilbergs hatte am Montag seinen großen Tag. Weihbischof Ulrich Boom kam aus Würzburg, um das Ende der Sanierung der Filialkirche "Johannes der Täufer" mit den Geroldswindern zu feiern und den neuen Altar und Ambo zu weihen.
Viele Gläubige aus dem katholischen Pfarreien-Verband St. Kilian und Weggenossen säumten den Weg zum festlich geschmückten Gotteshaus. Dort hieß Pfarrer Richard Brütting neben dem Bischof zahlreiche Ehrengäste in der liturgisch neu gestalteten und renovierten Kirche. "Möge Gott durch die Kirche wieder neu in euren Herzen gestärkt sein und wirken", wünschte Pfarrer Brütting seinen Schäfchen aus Geroldswind.
Bischof Boom sagte, er freue sich, genau am Johannestag, dem Patrozinium der Kirche, die Weihe vornehmen zu können. Er bezeichnete den Altar als Sinnbild für Jesus, an dem man die Besinnung auf Gott und ein Umdenken zu Gott praktizieren könne. Der Bischof forderte die Gläubigen auf, mehr in die Stille zu gehen und sich in eine Welt der Wünsche und Möglichkeiten führen zu lassen.
Bei der Weihe assistierten ihm Pfarrer Brütting und Pater Konrad Pichler. Dann wurde erstmals eine Eucharistiefeier am neuen Altar zelebriert. Den Gottesdienst umrahmte die Schola Maria Magdalena aus der Pfarreiengemeinschaft gesanglich.
Die Blaskapelle Pfaffendorf geleitet dann alle zum Mehrzweckgebäude, wo einem Festessen Grußworte folgten und sich Bischof Boom in das Goldene Buch der Marktgemeinde Maroldsweisach und in die Kirchenchronik eintrug.
"Goldenes Andenken"
Kirchenpfleger Kurt Hemmer, der Motor der Sanierung, blickte auf die zehn Monate währende Bauzeit zurück, in der 1706 Stunden Eigenleistung von den Geroldswinder erbracht wurden. Viel habe Domkapitular Jürgen Lenssen, Chef des Bau- und Kunstreferats der Diözese beigesteuert. Durch die schlechte Bausubstanz sei es zu unvorhergesehenen Problemen gekommen, die aber gemeistert werden konnten. Hemmer wünschte sich, dass "unser goldiges Gotteshaus" mit Leben erfüllt wird, "denn wir brauchen keine goldene Auszeichnung, weil wir uns selbst ein goldenes Andenken geschaffen haben".
Bürgermeister Wilhelm Schneider (CSU) verwies auf Sanierungen seit 1950 an Orgel, Glocken, Kreuzwegstationen, Leichenhaus und Friedhof und sprach den Geroldswindern Anerkennung für das Geleistete aus. Nachdem das Wirtshaus, die Schule und der Bürgermeister verschwunden sind, sei den Bürgern die eigene Kirche geblieben. Er überreichte einen Zuschuss für die Sanierung.
Im Zeichen der Ökumene gratulierte der evangelische Pfarrer Martin Popp-Posekardt aus Maroldsweisach. Er meinte, "wir können zwar Brotzeit miteinander machen, leider aber nicht zusammen Abendmahl feiern". Den Weihegottesdienst wertete er als Zeichen der Ermutigung. Bischof Boom antwortete darauf, dass ein Kirchenraum ja nicht nur zum Abendmahl genutzt würde, sondern auch ein Ort sei, an dem man sich gemeinsam versammle. Ökumene bedeute auch, "dass Christen wissen, dass Gott der Vater für uns alle da ist, wenn auch noch nicht alles gleich in beiden Kirchen ist".