Birkenfeld: Marktflecken und Sams-Punkte
Autor: Gerhard Schmidt
Birkenfeld, Dienstag, 14. Januar 2014
Mit einem Empfang eröffnete der Maroldsweisacher Gemeindeteil Birkenfeld seine 1200-Jahr-Feier. Im Juli ist ein Festwochenende geplant.
Birkenfeld, der kleinste Marktflecken Bayerns, feiert heuer sein 1200-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass fand am Sonntag in der "Alten Schule" ein Neujahrsempfang statt, bei dem das Programm für das Jubiläumsjahr bekannt gegeben wurde. Birkenfeld kokettiert damit, der kleinste Marktflecken in Bayern zu sein.Hatte man früher um die 200 Einwohner, so zähle das Dorf laut Gemeindestatistik zurzeit 108 Einwohner.
Am 19. und 20. Juli will man mit einem Festwochenende der ersten urkundlichen Erwähnung vor 1200 Jahren gedenken. Festleiter Rupert Fichtner konnte zum Empfang zahlreiche Gäste aus Birkenfeld, Dippach, Ermershausen und Maroldsweisach willkommen heißen. Diese hätten, wie er sagte, immer schon einen Verbund gebildet. Bürgermeister Wilhelm Schneider (CSU) stellte fest, dass ein sehr großes Jubiläum in dem kleinen Marktflecken stattfindet. Ein Bestehen von 1200 Jahren sei auf jeden Fall Grund zum Feiern.
Auf die Geschichte eingehend meinte Bürgermeister Schneider, dass Birkenfeld vom Wechsel dreier Herrschaftsgeschlechter (von Hutten, von Wöllwarth und von Ortenburg) und dem Schloss geprägt sei.
Zur Geschichte
1492 erwarb, wie Schneider ausführte, Johann Konrad von Hutten, Erbauer des jetzigen Schlosses, durch Einheirat in Tambach die Liegenschaften von Birkenfeld. Zuvor waren die Henneberger und Zollner die Herrschaften. Die vielen Kriege brachten teils auch für Birkenfeld Zerstörungen. 1841 heiratete ein von Ortenburg in Birkenfeld ein, löste die von Wöllwarth ab und übernahm den reichsgräflichen Ort Birkenfeld.
Einschneidend für die kleine Gemeinde waren die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, in denen Wasserleitung, Kanal, Straßen und später das Leichenhaus erstellt wurden, wie Bürgermeister Schneider ausführte. 1973 wurde der Ort nach Ermershausen eingemeindet und kam später bei der Gemeindegebietsreform 1978 zum Markt Maroldsweisach. Schneider zeigte sich hocherfreut darüber, dass man sich nach den Streitigkeiten um die Ein- und Ausgemeindung Ermershausens inzwischen bestens verstehe und Freundschaften aufgebaut habe.
Wohnqualität verbessern
Bürgermeister Schneider berichtete von der geplanten punktuellen Dorferneuerung in Birkenfeld, wodurch man die Wohnqualität des Ortes verbessern möchte. Hinzu kämen noch die Radwegverbindungen von Birkenfeld nach Ermershausen und weiter nach Maroldsweisach. Das schnelle Internet wird angestrebt, was die Birkenfelder gerne hörten.
Der Bürgermeister lobte die Birkenfelder für ihr großes Engagement und der Eigenleistung, angeführt von der Feuerwehr und dem Gesangverein "Sängerkranz". Schneiders Amtskollege aus Ermershausen, Werner Döhler (Bürgerliste) stellt heute noch große Verbindungen zwischen Birkenfeld und Ermershausen fest. Das liege an der gemeinsamen Kirchengemeinde und an den kulturellen und geselligen Kontakten zwischen beiden Ortschaften.
Rupert Fichtner nahm den Neujahrsempfang zum Anlass das Festkomitee mit Volker Neu, Andreas Herold, Florian Weigand, Gräfin Mirjam zu Ortenburg, Manuel Steigmeier und Walter Herold vorzustellen. Hermann Dommach hat ein Heimatbuch geschaffen, das in nächster Zeit vorgestellt werden soll.
Das Festwochenende
Am Wochenende, 19. Und 20. Juli wird es in Birkenfeld ein großes Jubiläumsfest geben. Am Samstag, 19. Juli, beginnt das Fest mit dem Gemeindefeuerwehrtag des Marktes Maroldsweisach um 15 Uhr. Um 18 Uhr werden verdiente Feuerwehrleute geehrt. Um 20 Uhr folgt ein Akustik-Rock-Konzert.
Der Festsonntag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst im Schlosshof, wo sich auch der nachfolgende Festbetrieb abspielen wird. Um 10.30 Uhr sind Grußworte geplant, um 11 Uhr die Eröffnung eines historischen Marktes auf dem Gutsgelände am Schloss Birkenfeld und ab 13.30 Uhr Festbetrieb mit der Weisachter Blasmusik Maroldsweisach.
Um 16 Uhr wird der bekannte Kinderbuchautor Paul Maar Lesungen anbieten, der in Birkenfeld einen Rückzugsort gefunden hat. So kann sich Birkenfeld zum Jubiläum rühmen, die "Heimat des Sams" zu sein. Um 18 Uhr tritt zum Abschluss das Orchester ehemaliger Schüler der Jakob-Curio-Realschule Hofheim "Pfeffer, Salz und Sahne" auf.