Birgit Bayer will Landrätin im Kreis Haßberge werden
Autor: Sabine Weinbeer
Zeil, Freitag, 08. März 2013
Birgit Bayer, Bürgermeisterin von Riedbach, tritt an, um Landrätin des Kreises Haßberge zu werden. Bei der Jahresversammlung der Wählergemeinschaft Haßberge (Freie Wähler) am Donnerstag in Zeil gab sie ihre Kandidatur bekannt. Die Freien Wähler im Kreis stehen geschlossen hinter ihr, wie der Applaus, den sie erntete, deutlich machte.
2014 bei der Kommunalwahl bekommt der Kreis Haßberge auf jeden Fall einen neuen Landrat. Amtsinhaber Rudolf Handwerker (CSU) tritt nicht mehr an. Die CSU hat sich bereits für Wilhelm Schneider, den Bürgermeister von Maroldsweisach, als Kandidaten ausgesprochen. Die anderen Parteien und Wählergruppen haben sich bisher noch nicht auf Personen festgelegt. Die Freien Wähler sind jetzt die zweite Gruppe, die einen Bewerber benennt.
"Diese Kandidatur richtet sich nicht gegen andere Kandidaten, sondern sie steht für die WG Haßberge", machte der Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Oskar Ebert, deutlich. Die Freien Wähler seien kompetent und selbstbewusst genug, den Landkreis auch an führender Position gestalten zu können. Schon nach der letzten Kommunalwahl seien sich Fraktion und Kreisvorstand einig gewesen, 2014 auf jeden Fall mit einem eigenen Kandidaten anzutreten.
Ebert würdigte Birgit Bayers Entschluss, der gleichzeitig bedeutet, dass sie auf eine erneute Kandidatur als Bürgermeisterin in Riedbach verzichtet. "Diesen Mut hatte ich selbst vor sechs Jahren nicht", gestand Ebert, der Bürgermeister von Rauhenebrach ist. Das sei auch ihr nicht leicht gefallen, erklärte Birgit Bayer, doch sie spüre Rückhalt.
Birgit Bayer ist 51 Jahre alt, lebt in Humprechtshausen, ist verheiratet und hat drei Kinder. Bis 2005 arbeitete sie am Finanzamt in Hofheim, seitdem in Zeil als Sachbearbeiterin in der Rechtsbehelfsstelle. "Ich habe also täglich mit Gesetzestexten zu tun, und ich weiß, wie eine Verwaltung tickt", zeigte sie sich zuversichtlich, den Herausforderungen als Landrätin gewachsen zu sein.
Birgit Bayers kommunalpolitische Laufbahn begann 1990 als Gemeinderätin in Riedbach. 2008 wurde sie zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin der Gemeinde Riedbach gewählt.
Die Nominierungsversammlung der Wählergemeinschaft Haßberge, bei der sowohl die Landratskandidatin als auch die 60 Kandidaten für die Kreistagsliste aufgestellt werden, ist für 7. November terminiert.
Mit Blick auf die Kommunalwahl 2014 zeigt sich der WG-Kreisvorsitzende Peter Klein (Eltmann) zuversichtlich. "Ich verspreche mir einiges", betonte er. Er ist überzeugt, dass sich die WG-Fraktion im Kreistag vergrößern werde (bisher neun Sitze). Die Gespräche mit Kandidaten für die Kreistagsliste seien bereits angelaufen und erfolgversprechend. Angesichts der Kandidatin Birgit Bayer für den Landrats-Posten "glaube ich nicht, dass die Kommunalwahl zu einem Selbstläufer für die CSU wird", sagte Klein. Mit jetzt neun Kreisräten habe die Freie-Wähler-Fraktion Akzente setzen können. Doch wenn die übrigen Fraktionen mehr Einigkeit zeigen würden, "könnte durchaus mehr bewegt werden", meint er.
Bei der Versammlung in Zeil wurde der Vorstand der Wählergemeinschaft im Amt bestätigt. Peter Klein bleibt der Kreisvorsitzende, Ludwig Bock und Sabine Weinbeer seine gleichberechtigten Stellvertreter. Gemeinsam mit Schriftführer Dieter Möhring und Kassier Hilmar Prinzbach werden sie die Kommunalwahlen 2014 organisatorisch durchziehen.