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Birgit Bayer will Haßberge-Landrätin werden


Autor: Sabine Weinbeer

Augsfeld, Freitag, 08. November 2013

Birgit Bayer will Landrätin im Kreis Haßberge werden. Die Freien Wähler nominierten die Riedbacher Bürgermeisterin einstimmig. Sie formulierte die Ziele ihrer Politik.
Die Wählergemeinschaft Haßberge hat Birgit Bayer einstimmig zur Landratskandidatin nominiert. Kreisvorsitzender Peter Klein gratulierte der 52-jährigen Finanzwirtin und Bürgermeisterin von Riedbach. Foto: sw


"Ich will die erste Landrätin des Landkreises Haßberge werden, weil mir meine Heimat sehr am Herzen liegt und weil es höchste Zeit wird, dass Parteipolitik auf Kreisebene keine Rolle mehr spielt." Das betonte Birgit Bayer, die am Donnerstagabend mit hundertprozentiger Zustimmung der stimmberechtigten Mitglieder zur Landratskandidatin der Wählergemeinschaft Haßberge nominiert wurde. Ebenso einmütig verabschiedete die WG ihre Kreistagsliste.

Birgit Bayer stellte ausdrücklich fest, dass sie sich bewusst für die Kandidatur entschieden habe, weil sie das Landrats-Amt anstrebt. Es sei nicht als Ausstieg aus dem Bürgermeisteramt gedacht, sondern "weil ich meine Heimat von anderer Stelle aus gestalten möchte, und zwar mit der gleichen Leidenschaft, mit der ich Bürgermeisterin von Riedbach bin".

Als wesentliches Regulativ künftigen Handelns im Landkreis stellte sie vor der Versammlung der Freien Wähler die Demografie heraus. Diese Entwicklung sei nicht umkehrbar, aber man könne und müsse sie gestalten. Unverzichtbare Basis dafür sei ein solidarisches Miteinander aller Kommunen im Landkreis Haßberge, denn die Auswirkungen der künftigen Bevölkerungsstruktur träfen Haßberge, Maintal und Steigerwald unterschiedlich. Als Landrätin wolle sie nicht in die Selbstverwaltung der Kommunen eingreifen, aber hilfreich zur Seite stehen, "neue Wege aufzeigen und rechtliche Fragen klären helfen".

Die Aufgaben seien vielfältig und reichten von einer weiterhin bezahlbaren Infrastruktur, zu der auch schnelles Internet gehöre, über wohnortnahe Schulen, Mobilität, Gesundheitsversorgung bis hin zum Miteinander der Generationen. Unbedingt in öffentlicher Hand bleiben müssten die Haßberg-Kliniken, forderte Birgit Bayer, die sich auch hinter die Energiewende stellt. Trotz der Stolpersteine, die die "große" Politik derzeit immer wieder streue, ist sie überzeugt davon, dass die Gründung der Landkreis-Gesellschaft GUT ein erster richtiger Schritt sei. Ein starkes Gewicht legt sie auf die Energieeinsparung. Ziel müsse ein Regiowerk sein, das "unsere Bürgerinnen und Bürger im Landkreis mit dem bei uns produzierten Strom versorgt", meint Bayer.

Durch ihre Berufserfahrung als Finanzwirtin, ihr fast 24-jähriges kommunalpolitisches Engagement als Gemeinderätin und Bürgermeisterin sowie ihre Erfahrungen in vorwiegend sozialen Ehrenämtern sieht sich Birgit Bayer als bestens qualifiziert für das Amt der Landrätin. "Und weil ich weder Machtpolitikerin, noch eine Berufspolitikerin bin. Ich stehe mit beiden Beinen im Leben. Die Freude und Zufriedenheit bei meiner Arbeit beruhen nicht auf einer eigenen Wichtigkeit, sondern auf den gemeinsamen sachlichen Erfolgen. Parteipolitik ist mir fremd und wird es mit mir auch nicht geben. Ich stehe für einen echten Neuanfang im Landkreis und werde eine Landrätin für alle Bürgerinnen und Bürger sein. Für diese Aufgabe bin ich bereit", sagte Birgit Bayer, die auf viel Beifall stieß. Ohne Enthaltung oder Gegenstimme wurde Birgit Bayer als Landratskandidatin der WG nominiert. Sie ist eine von sechs Kandidaten.

Neun Sitze reichen nicht

Ebenso reibungslos ging die Nominierung der Kreistagsliste über die Bühne. Kreisvorsitzender Peter Klein stellte fest, dass es nicht ganz einfach gewesen sei, eine vollständige Liste mit 60 Kandidaten möglichst aus allen Gemeinden des Kreises aufzustellen. Wonfurt und Theres seien "weiße Flecken" bedauerte er, doch die Liste sei "stark, breit aufgestellt, ein Querschnitt unserer Bevölkerung und aller Altersklassen", sagte Klein. Erklärtes Ziel der Wählergemeinschaft ist es, die erste Landrätin im Kreis Haßberge zu stellen und die Fraktion (derzeit neun Kreisräte) zu vergrößern.

Die Kreistagsliste der Wählergemeinschaft Haßberge

Sie wollen Kreisräte werden:
1. Birgit Bayer (Riedbach), 2. Peter Klein (Eltmann), 3. Ludwig Bock (Rentweinsdorf), 4. Sabine Weinbeer (Oberaurach), 5. Christoph Winkler (Zeil), 6. Oskar Ebert (Rauhenebrach), 7. Walter Ziegler (Ebelsbach), 8. Erich Stubenrauch (Königsberg), 9. Dieter Möhring (Aidhausen), 10. Klaus Wichler (Burgpreppach), 11. Gertrud Bühl (Breitbrunn), 12. Hubert Endres (Bundorf), 13. Günther Werner (Haßfurt), 14. Robert Beetz (Knetzgau), 15. Thomas Wagner (Ebern), 16. Stefan Geier (Hofheim), 17. Gerald Simon (Stettfeld), 18. Johannes Krines (Sand), 19. Matthias Bäuerlein (Rauhenebrach), 20. Martin Kuhn (Pfarrweisach), 21. Tobias Kind (Gädheim), 22. Berthold Albert (Haßfurt), 23. Gerald Karl (Untermerzbach), 24. Christl Pottler (Zeil), 25. Günter Pfeiffer (Ermershausen), 26. Florian Mayer (Ebelsbach), 27. Dr. Konrad Pfister (Knetzgau), 28. Paul Kremer (Eltmann), 29. Matthias Sperber (Rentweinsdorf), 30. Günter Hümmer (Hofheim), 31. Michaela von der Linden (Oberaurach), 32. Alfred Austel (Königsberg), 33. Günther Stottele (Burgpreppach), 34. Dietmar Herrnleben (Zeil), 35. Uwe Derra (Kirchlauter), 36. Robert Müller (Maroldsweisach), 37. Günther Leyh (Rentweinsdorf), 38. Andreas Hoch (Ebelsbach), 39. Doris Hornung (Rauhenebrach), 40. Dominik Reichart (Pfarrweisach), 41. Fred Schmalz (Knetzgau), 42. Willibald Geuppert (Haßfurt), 43. Johann Müller (Stettfeld), 44. Werner Weber (Untermerzbach), 45. Roland Werb (Riedbach), 46. Joachim Friedsam (Eltmann), 47. Matthias Wolf (Aidhausen), 48. Kurt Weißheimer (Rentweinsdorf), Michael Zehe (Haßfurt), 50. Christian von Truchseß (Bundorf), 51. Dr. Ingrid Schneider (Königsberg), 52. Reiner Renner (Oberaurach), 53. Susanne Hasse-Leykam (Knetzgau), 54. Reiner Sidon (Haßfurt), 55. Gerd Scheller (Hofheim), 56. Florian Hümpfner (Aidhausen), 57. Peter Pfaff (Zeil), 58. Hans Nölscher (Eltmann), 59. Michaela Eisenacher (Ebelsbach), 60. Reiner Schuster (Haßfurt).