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Bilanz sorgt für ein positives Bild


Autor: Helmut Will

Untermerzbach, Dienstag, 15. Dezember 2015

Der Untermerzbacher Rat ehrte drei kleine Künstlerinnen und blickte auf ein bewegtes Jahr zurück.
Jeweils zum Weihnachtsmarkt ruft die Gemeinde zu einem Malwettbewerb für Kinder bis zu zwölf Jahren auf. Diesmal lautete das Thema: "Schau hinein, schau hinaus - unser Fenster im Advent." Eine Jury hat unter 76 Einsendungen drei Preisträger ermittelt: die neunjährige Selina Schneider (von links) aus Memmelsdorf, die fünfjährige Jana Lieb und die achtjährige Sina Knauf, beide Untermerzbach. Stolz hoben die Mädchen ihre Werke in die Höhe. Bürgermeister Helmut Dietz (Zweiter von rechts) überreichte Präsente.  Foto: Helmut Will


Wenn es nach den Berichten der Referenten bei der Abschlusssitzung des Gemeinderates am Montagabend geht, dann ist in Untermerzbach im zu Ende gehenden Jahr vieles gut gelaufen. "Die technische Ausrüstung unserer acht Ortsfeuerwehren passt", sagte zum Beispiel Feuerwehrreferentin Sandra Schramm. Es sei gelungen für alle Feuerwehren, für Memmelsdorf steht die Entscheidung im Frühjahr 2016 an, einen Kommandanten zu finden.


"Noch ausbaufähig"

Aktiv sind in den Wehren der Gemeinde 183 Personen, davon 20 Frauen. "Diese Zahl ist noch ausbaufähig", meine Sandra Schramm. 76 Übungen wurden abgehalten wobei vor allem die Ausbildung mit dem neuen Rettungssatz forciert wurde.
Die Feuerwehr könne auf 40 Atemschutzträger zurückgreifen, welche die vorgeschriebenen Aus- und Fortbildung absolviert hätten.

Schulungen gab es im Umgang mit den Digitalfunkgeräten, bei den Ortswehren wird diese Ralph Morgenroth als federführender Kommandant durchführen. Einsätze gab es 2015 insgesamt 27. Beim Gemeindefeuerwehrtag in Gleusdorf stand das sanierte Feuerwehrgerätehaus für die Bevölkerung offen. "Unsere Nachwuchsarbeit wird seit 2000 hervorragend durch eine gemeinsame Jugendfeuerwehr aktiviert und gefördert. In der Jugendfeuerwehr sind aktuell 28 Jugendliche, um die sich Jugendwart Udo Schwappach mit seinen Betreuern kümmert", sagte Schramm.


Ferienprogramm kommt gut an

Zufrieden zeigte sich auch Gemeinderat Martin Mölter. Der Referent für Jugendarbeit berichtete, dass für das letztjährige Ferienprogramm ausreichen Betreuer und Helfer zur Verfügung standen. Im Durchschnitt nahmen täglich etwa 35 Kinder am Ferienprogramm teil, welches abwechslungsreiche Angebote aufwies. Die Bereitschaft, nächstes Jahr wieder mitzuhelfen sei erkennbar. "Zum siebten Mal hatten wir unser ,Rambazamba in der Pampa' und es war wieder ein guter Erfolg. Von der Polizei ernteten wir Lob für die gute Organisation", freute sich Mölter. Ruhig wurde es um den Jugendtreff, der leider nur beim Ferienprogramm und dem "Rambazamba" genutzt werde. Auf dem Sportgelände der Grundschule könne man sich betätigen, der Schlüssel könne bei ihm oder der Gemeinde geholt werden.

"Nachhaltigkeit schützen und nutzen", war das Motto des Aktionsjahres Waldnaturschutz, sagte Waldreferent Gerald Karl. Nachhaltigkeit bestehe aus den Säulen Ökonomie, Ökologie und soziale Gerechtigkeit, was auch Forstamtsrat Wolfgang Gnannt bestätigte. "Dem werden wir bei der Bewirtschaftung unseres Waldes gerecht", sagte Gerald Karl. Ein Waldbegang habe im Recheldorfer Auholz stattgefunden, was mit 42 Hektar das größte zusammenhängende Waldgebiet im Gemeindebereich wäre. "Dort entstand ein Refugium für Vögel und Amphibien, Biobäume werten den Wald auf." Mit Wildverbiss habe man nach wie vor ein Problem. Ein Vegetationsgutachen soll Aufschluss über den Zustand und den Wildverbiss geben. Der Holzeinschlag sei im Herbst durchgeführt worden, wobei Eiche für die Submission als "Filetstücke" angeboten werden konnten. Die erzielten Preise seien zufriedenstellend, ebenso der Zustand des Gemeindeswaldes. Waldwege würden turnusgemäß Unterhaltsmaßnahmen unterzogen.


Reinerlös soll steigen

Einen Rückblick hielt auch Forstamtstrat Wolfgang Gnannt, der für den Gemeindewald Untermerzbach zuständig ist. Er stellte fest, dass als Einnahmen für das Jahr 2015 aus der Waldbewirtschaftung des insgesamt 108 Hektar großen Waldes der Gemeinde ein Gewinn von 4270 Euro erwirtschaftet wurde. Mit 75 Prozent der eingeschlagenen Holzmenge dominierte das Nadelholz, erläuterte Gnannt. Bei 105 Festmeter Holzeinschlag habe man den Plan und um fünf Festmeter überschritten. Sechs Hektar Jungdurchforstung wurden vorgenommen. Für das Jahr 2016 rechnet Gnannt mit Einnahmen von 31 000 Euro aus der Waldbewirtschaftung und einem Reinerlös von knapp 7000 Euro.

Forstoberrat Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt bezeichnete 2015 als "ein verrücktes Jahr", auch im Hinblick auf die Waldbewirtschaftung, da man mit extrem starker Hitze zu kämpfen hatte. Im Gemeindewald Untermerzbach wäre allerdings nicht mit besonderen Hitzeschäden zu rechnen.


Schnell ins Netz

Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) skizzierte zum Jahresabschluss in Stichworten die Arbeit im Gremium des Gemeinderates und stellte eine stets gedeihliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit fest. Auch sprach er das schnelle Internet an, was ab nächster Woche bestellt werden könne. Er ging auf den Umbau des Rathauses ein, welches nun heller und freundlicher im Innenbereich wirke und bessere Arbeitsbedingungen biete.
Auf einem guten Weg sei man mit der Initiative Rodachtal und auch mit der interkommunalen Zusammenarbeit. "Wir haben uns zu zehn Gemeinderatssitzungen, zu vier Sitzungen des Bauausschusses und zu zwei Sitzungen des Kulturausschusses getroffen", so Dietz. Für das kommende Jahr sei man gut gerüstet. "Wir meistern die Zukunft gemeinsam", schloss der Bürgermeister.
Lob für seine fachliche fundierte und aufopferungsvolle Arbeit erhielt Dietz vom Zweiten Bürgermeister Siegfried Kirchner (Bürgerblock/Freie Wähler). "Trotz manchmal unterschiedlichen Meinungen sind wir gemeinsam immer zu einem Konsens gekommen, sind fair miteinander umgegangen", so Kirchner.