Bewegter Tag für ganz Eltmann
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Montag, 20. Juli 2015
Das Ereignis erwies sich nicht nur als Zugpferd für ambitionierte Sportler. Auch ganze Familien und viele Breitensportler stürzten sich ins Wasser, schwangen sich aufs Rad und liefen sich die Hacken ab. Eine tolle Premiere!
Das Sportereignis "Mainathlon" hat eine tolle Premiere erlebt. Es ist derzeit Tagesgespräch und das Motto "Eltmann bewegt" hätte nicht besser gewählt werden können. Die Veranstalter haben damit viele Sportler bewegt, aber auch die Bürger waren auf den Beinen, spornten in großer Zahl die Triathleten in Eltmann und auf der Strecke durch die Stadtteile an und brachten sich in einer Weise als Helfer ein, wie es sich nur die kühnsten Optimisten erträumt hätten. In Eltmann scheint mit diesem Ereignis ein neuer Sportsgeist entstanden zu sein, der in nächster Zeit noch viel bewegen könnte.Über die Ergebnisse der großen Sportler haben wir bereits berichtet. Aber auch im Bereich Breitensport maßen tapfere Athleten ihre Kräfte.
Schon der "Kinder-Athlon" im Eltmanner Schwimmbad entpuppte sich als gelungener Auftakt und als richtiges Familienfest.
Auch bei ihrem Radrennen über 400m oder 800 m auf der Sportanlage der Mainhalbinsel traten die Jüngsten kräftig in die Pedale und so mancher drückte seine Brust beim Zieleinlauf wie die großen Tour-Teilnehmer weit nach vorne um Mitstreiter zu übertrumpfen. Und nicht anders war es beim Lauf auf der Rundbahn des Sportgeländes. Die Organisation des "Kinder-Athlon" lag in den Händen des Personals der vier Kindergärten von Eltmann, die für diese gelungene Veranstaltung viel Anerkennung erhielten.
Von Kindesbeinen an
Der Mut und der Elan der kleinen Sportler wurde mit Urkunden und Medaillen aus den Händen von "Profi-Sportlern" wie dem Schwimmer Thomas Lurz und der Triathletin Carolin Lehrieder belohnt. Europameisterin Carolin Lehrieder zeigte sich sicher: "Euch steht eine große Karriere bevor, weil ihr schon so bald mit dem Sport beginnt. Ich war nämlich schon 17 Jahre, als ich mit dem Schwimmen anfing und gar 18 Jahre, als ich mit dem Rad startete." Stolz trugen die Teilnehmer ihre Medaille auf der Brust und strahlten zu dem Siegerbild.
Tausende Zuschauer
Ein großes Ziel war es für die Veranstalter, "den Breitensport zu breiten Massen zu tragen." Das gelang ihnen, denn bis vor den Beginn des neu kreierten "Mainathlons" hatten sich Tausende von Zuschauern rund um die Mainhalbinsel und am alten Hafen schon die besten Zuschauerplätze ergattert. Auch aus den Ortsteilen kamen Meldungen, dass hier ebensoviele Bürger teilweise mit kleinen Dorffesten für Stimmung und Anfeuerung bei den Sportlern sorgten. Cheerleaders, Samba-Gruppen, Alleinunterhalter oder "Hotspots" wie der "AC/DC-Tunnel" des FC Bayern-Fanclubs setzten für die Sportler Motivationspunkte.
Knisternde Stimmung herrschte zum Schwimmstart im Altmain bei 23,6 Grad Wassertemperatur. Ausgerechnet zum Start passierte ein Flußkreuzfahrtschiff den Main. Aber der Kapitän schraubte die Drehzahl so weit herunter, dass die Schwimmer den Sog und Seegang nicht fürchten mussten. Das trübe Wasser des Mains bot sowieso noch so manch Überraschung.
Beim Massenstart habe er so manchen Schlag von Nachbarn abbekommen und auch Algen zogen sich über seine Brille, berichtete Teilnehmer Jens Pickel aus Limbach. Grandios sei aber der Blick auf die vielen jubelnden Zuschauer gewesen. "Das tolle Gefühl und prickelnde Erlebnis spürte ich noch einmal nach der Zielrampe beim Lauf durch die Menschenmenge zur Wechselzone."
Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) wollte als Schirmherr nicht hinten anstehen. Er hatte im Staffelwettbewerb als einer von drei Akteuren für das Schwimmen entschieden und kam im Mittelfeld etwas außer Puste zurück. "750 Meter im freien Gewässer zu schwimmen ist ganz schön anstrengend", bekannte er, "aber ein besonderes Erlebnis". Er hatte unterwegs "manchmal sogar Kraut im Mund".
Vielleicht hatte das Radfahren mit dem Auf und Ab und den Anstiegen bis 24 Prozent einige vom Einzelstart im Triathlon abgeschreckt. Dies bestätigte auch Peter Rödelmaier, Diplompädagoge von der Kinder- und Jugendhilfe St. Josef: . "Die Fahrradstrecke war eine echte Herausforderung.
In Eschenbach hatte eine Radlerin einen Platten und wollte schon den Rückweg antreten. Eine Bürgerin fragte, ob man ihr das pappen sollte. "Oder willst du mein Fahrrad nehmen?" Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und nahm es, und bis sie mit diesem im Ziel ankam, war ihr Reifen schon wieder repariert. Die Hilfeleistung von den Bürgern auf der Strecke mit aufmunterndem Jubel und Unterstützung oder auch Wasser war wirklich nicht zu überbieten. Aber gemeinsam waren allen "Mountainbikern", dass sie schweißtriefend und ausgelaugt in der Wechselzone zum 7,5 km Lauf ankamen.
Über 350 Stufen
Der Lauf hatte es nochmal richtig in sich. Isabella Friedrich machten schon die 350 Stufen auf die Wallburg hinauf zu schaffen. Sie wollte bereits aufgeben. "Dam kam plötzlich von hinten in der Kleidung der Biene Maja wirklich eine emsige Biene angelaufen und bot ein paar Gummibärchen an. Dermaßen "beflügelt" war die Treppe dann plötzlich kein Problem mehr.
Zum Glück für die Veranstalter gingen alle Wettbewerbe bei der schwülen Witterung ohne besondere gesundheitliche Vorfälle über die Bühne. Mitorganisator Joachim Stark war im Notfallfahrzeug mit Erste-Hilfe-Ausrüstung unterwegs. "Nur zwei kleine Risswunden und drei Stürze oder Ausrutscher im Schotter wurden mir bekannt", berichtet er. Sonst habe er nur positive Stimmen gehört.
Am Ende brandete immer wieder großer Beifall für das Organisationskomitee auf. Schirmherr Michael Ziegler setzte bei der Siegerehrung noch eins drauf. "Es gibt Momente, das ist man ganz besonders stolz auf seine Heimatstadt", verkündete er: Der Mainathlon muss weitergehen, denn er zeigt, dass unsere Stadt sich bewegt."