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Betagtes Blech als Blickfang in Limbach


Autor: Redaktion.

Limbach, Montag, 02. Juni 2014

Beim Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr Limbach kamen Liebhaber alter Fahrzeuge auf ihre Kosten. Glanzlicht war eine Rundfahrt betagter Traktoren.
Die Oldtimer stehen in Reih‘ und Glied, bevor die Rundfahrt beginnt.  Foto: Sina Mattheus


Mit einer Kurbel bringt Michael Büttner aus Bramberg den Motor seines antiken "Allgaier Verdampfers" zum Laufen. Er ist einer von etwa 80 Schleppern, die sich auf dem Festplatz in Limbach versammelt haben. Bereits zum siebten Mal treffen sich die Liebhaber alter Fahrzeuge im Eltmanner Stadtteil. "Wir sind schon Oldtimer-Fanatiker", gesteht der Vorsitzende Christoph Fösel, der vor sieben Jahren gemeinsam mit seinem Stellvertreter Michael Wittig das Treffen ins Leben rief.

Doch nicht nur alte Traktoren können an diesem Sonntag bestaunt werden; auch einige frisch polierte alte Käfer, Militärfahrzeuge und Mopeds sind angereist. Das gute Wetter trägt dazu bei, dass das Fest bereits um 13 Uhr gut besucht ist.

Erstmalig lädt eine Hüpfburg die Jüngsten zum Spielen ein und abgerundet wird das Fest durch eine Löschübung der Jugendfeuerwehr am Nachmittag.

Der "Allgaier Verdampfer"

Älter als sein Besitzer ist der "Allgaier Verdampfer" von Michael Büttner aus Bramberg. Der grüne Traktor aus dem Jahr 1950 ist einer der ältesten auf dem Treffen. Es war ihm eine Herzensangelegenheit, den alten Schlepper wieder auf Vordermann zu bringen, berichtet Büttner, der 1994 den Kauf tätigte. Zwei ganze Jahre Restaurationszeit stecken in dem 22 PS starken Traktor. "Vom Motor bis zum Getriebe wurde fast alles erneuert", erzählt der Besitzer. Fachmännisch erklärt er, dass sich über dem Motor ein Wasserbehälter befindet. Das Wasser kühlt den Motor; verdampft jedoch beim Fahren und muss aus diesem Grund immer wieder nachgefüllt werden. "Jede Stunde etwa zehnLiter", schätzt Michael Büttner.

Bekanntheit aus dem "Kalender"

Ein Jahr älter noch ist der österreichische Kleintraktor "Steyr T80". Sein Besitzer, Ernst Spies, entdeckte das antike Stück vor sechs Jahren in einer Scheune in Österreich. Der Traktor befand sich damals in einem kläglichen Zustand. Der Motor musste überholt und zahlreiche Ersatzteile aus Österreich geliefert werden. Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Heute ist sein Besitzer stolz auf den hergerichteten Traktor, der schon eine kleine Berühmtheit ist. "Er hat es sogar bis in den Schlepperkalender geschafft", berichtet Spies.

Dass auch ein Oldtimer-Auto zum Highlight werden kann, zeigt der Opel Olympia. Der aus dem Jahr 1952 stammende Wagen ist seit drei Jahren im Besitz des Westheimers Peter Melcher. "Man muss sich schon wundern, dass Autos das so lange überleben. Das ist schon toll", meint er. Schnell fahren lässt sich mit dem Opel allerdings nicht. 90 Stundenkilometer, dann ist für das 39 PS starke Gefährt Schluss.Ein Erbstück der besonderen Art kann Klaus Reitwiesner aus Sand zur Schau stellen: seine 3,5 PS starke NSU Bayern "201 R" aus dem Jahr 1928 ist ein Riemenmodell, das man nur noch selten findet. Lediglich kleinere Restaurationsarbeiten nahm der Besitzer vor. "Ansonsten ist an ihr ziemlich alles im Originalzustand", versichert Klaus Reitwiesner.

Große Rundfahrt

Für die Ausfahrt der Traktoren hat sich die Feuerwehr Limbach etwas Besonderes einfallen lassen: Eine alten Sämaschine wurde zu einer "Grillmaschine" umfunktioniert. Während der Rundfuhrt konnten Bratwürste darauf gegrillt werden, die an zuschauende Kinder verschenkt wurden.

Die Ausfahrt sei vor allem für auswärtige Traktorliebhaber ein Erlebnis. "Sie lernen auf diese Weise die Limbacher Flur kennen", erklärt Christoph Fösel.

Zu Beginn der Fahrt gibt es ein Problem. Der große Mähdrescher will einfach nicht durch die von Autos zugeparkte Straße passen. Doch durch eine Routenänderung kann die kleine Komplikation überwunden werden. So geht es an den beiden Strohmännchen vorbei, die schon seit einigen Wochen das Treffen ankündigen, hinaus auf die Limbacher Flur. von Sina Mattheus