Beispiel für Integration in Ebern
Autor: Johanna Eckert
Ebern, Dienstag, 02. August 2016
Nach 18 Monaten als 1-Euro-Jobber startet Asylbewerber Leonid Hurko mit einem "richtigen" Arbeitsplatz im Eberner Bauhof.
Für Leonid Hurko aus der Ukraine hat sich der Fleiß ausgezahlt: Der Asylbewerber, der seit Dezember 2014 mit seiner Familie in Ebern lebt, wurde zum 1. August von der Stadt Ebern nun in ein Angestelltenverhältnis übernommen. 18 Monate ging der dreifache Vater davor einer Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung, einem sogenannten "Ein-Euro-Job", im städtischen Bauhof nach. "Für einen Euro pro Stunde hat er sich so gut eingesetzt und hervorragend gearbeitet", lobt Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) den Ukrainer, "damit hat er den Grundstein für eine dauerhafte Beschäftigung gelegt. Ich freue mich, dass das so gut geklappt hat."
Eigenes Unternehmen geführt
Leonid Hurko kommt aus dem Handwerk und war in seiner Heimat bereits selbstständiger Unternehmer.
Fließen legen, Wände malern und anpacken, wo Not am Mann ist, sind für ihn keine Fremdwörter. "Leonid hat von Anfang an Gas gegeben und war stets bemüht, sich zu integrieren", so Bauhofleiter Christian Raehse, "er konnte in den letzten Monaten fast alle Arbeitsbereiche des Bauhofs kennenlernen und seine Arbeit war stets einwandfrei. Man hat es ihm einmal gezeigt und es hat geklappt."
Täglich ein paar Wörter
Die Deutschkenntnisse des dreifachen Familienvaters sind übrigens noch nicht so ausgefeilt, wie seine handwerklichen Kenntnisse, aber trotzdem "verhältnismäßig sehr gut. Er hat ja nie einen Kurs gemacht", so Christian Raehse. "Wir lernen jeden Tag ein paar Wörter", so Michael Müller, der sehr viel mit Leonid Hurko zusammengearbeitet hat."Michi ist meine Schule", sagt der Ukrainer mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.
Die Vollzeitanstellung von Leonid Hurko als Hilfsarbeiter wird durch das Jobcenter gefördert und hat aktuell keinen Einfluss auf den Aufenthaltsstatus der Familie. Sie ist in Deutschland weiterhin erst einmal nur geduldet. Trotz Ungewissheit hat der fleißige Arbeiter die Chance zur Integration früh wahrgenommen, weil es für ihn essenziell ist: "Ich will selber bezahlen für mich", formuliert er es, "Arbeit ist immer gut."