Beim eigenen Arbeitgeber bedient?
Autor: Ralf Kestel
Fischbach, Freitag, 20. Oktober 2017
Bei FTE in Fischbach gab es Ungereimtheiten im großen Stil. Von mehreren Mitarbeitern hat man sich getrennt.
Irgendwann fliegen solche Unregelmäßigkeiten dann doch auf: Im FTE-Werk in Fischbach haben sich mehrere Mitarbeiter unzulässigerweise über Firmeneigentum bereichert - und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg.
Die Schadenssumme soll im höheren sechsstelligen Bereich liegen. Die Gerüchte über die tatsächliche Dimension des Falls schießen mittlerweile ins Kraut, konkrete Informationen sickern nur spärlich durch. Die Firmenleitung gibt sich noch bedeckt.
"Ja, bei einer internen Revision hat es Feststellungen gegeben. Es wurden bestimmte Prozesse nicht eingehalten", bestätigte ein Firmensprecher entsprechende Informationen unserer Zeitung zurückhaltend - man habe sich von mehreren Mitarbeitern schon getrennt. "Es gibt Aufhebungsverträge." Den Tatbestand der Unterschlagung oder der persönlichen Bereicherung wollte er "so nicht bestätigen".
Von den Aufhebungsverträgen betroffen sind nach Informationen unserer Zeitung mindestens vier Mitarbeiter, zum Teil langjährig Beschäftigte aus der Region, die auch der mittleren Führungsebene zuzuordnen waren.
Gerüchte, wonach es auch Festnahmen gegeben habe, lassen sich nicht bestätigen. Bei der Staatsanwaltschaft in Bamberg ist der Fall (noch?) gar nicht bekannt.
Aus nicht-offiziellen Quellen war zu erfahren, dass es Verfehlungen beim Einkauf gegeben habe.
So seien Edelmetalle über die Firma bestellt, aber privat verkauft worden. Ein Informant moniert, dass "in Fischbach bei Bestellungen nach außen der Auftragshöchstwert viel höher lag als in Ebern und auch kein Vier-Augen-Prinzip vorlag". Womit das Controlling versagt hätte. Sein Fazit: "Im Stammwerk Ebern hätte das nie passieren können."