Bei Wolperts neuem Mundartbuch bogen sich die Haßfurter Zuhörer vor Lachen
Autor: Christiane Reuther
Haßfurt, Dienstag, 09. April 2019
Wilhelm Wolpert stellte in Haßfurt sein neues Buch "Obst gläbst oder net" vor. Es enthält uralte, unglaubliche, größtenteils ausgedachte Sagen aus Haßfurt.
Von unglaublichen, aber teils auch wahren Geschichten aus der Vergangenheit von Haßfurt handelt das neue Buch von Wilhelm Wolpert. Unter dem Titel "Obst gläbst oder net" stellte der Haßfurter Mundartautor am Montagabend im katholischen Pfarrsaal in Haßfurt sein neuestes Werk vor.
Zahlreiche Fans der Mundart bogen sich vor Lachen, als Wolpert in seiner bekannt lustigen Art und Weise Geschichten aus seinem neuesten Buch vorlas. Lachen durften die Zuhörer zudem für einen guten Zweck: Der Reinerlös des Abends ist für die von Wolpert unterstützte Aktion "Haßfurt hilft" bestimmt. Von dem Obolus des Abends profitiert die Missionsstation in Dushaj im albanischen Gebirge.
Mit offenen Augen
Den Einstieg in den Abend sowie den Abschluss bildete ein musikalischer Rückblick auf das "Hasenterzett". "Obst gläbst oder net" - hinter diesem Titel verbergen sich uralte, unglaubliche Sagen aus Haßfurt, die wirklich oder wahrscheinlich damals so hätten passiert sein können.
"Die Thematik des Buches ist ganz anders", erzählt Wolpert, der für seine Geschichten mit offenen Augen durch die Gegend läuft. Es ist das 18. Buch, das Wolpert in 17 Jahren verfasst hat und das es im örtlichen Buchhandel zu erwerben gibt.
Der Autor greift bei der Entstehung seiner Bücher gerne auf die moderne Technik zurück und lässt die Geschichten am PC "reifen", wie er erzählt. Mit Bildern der Haßfurter Künstlerin Helmi Scheuering ist das neue Buch, wie auch die Vorgängerwerke, kunstvoll ausgeschmückt. Da erkennt der Leser beim Schmökern liebevolle Details wie etwa den oberen und unteren Turm, die auf der Titelseite samt Fröschturm winken. Aber auch die Illustration von den beiden verschiedenen Türmen der Pfarrkirche, die der Autor als "dicker und dünner Turm" bezeichnet, wertet das 50 Seiten umfassende Buch auf. Dass der obere Turm heute noch steht, ist laut Buchbeschreibung sowieso ein Wunder.
Liebe statt Hass
Wolpert geht in seinen größtenteils ausgedachten Geschichten darauf ein, von wem und warum Haßfurt an der Stelle gegründet wurde, wo heute die Kreisstadt steht, und geht dabei bis ins Steinzeitalter zurück. Liebe statt Hass ist aus Sicht des Autors auf die Begründung von Haßfurt zurückzuführen: "Die Hasser sollen in den Bergen bleiben", schreibt Wolpert. Und so ist der "Hass fort", was gleichzeitig nach seiner Interpretation den Namen der Kreisstadt geprägt haben könnte.
Der Zuhörer erfährt auch, warum das Seufzertal eben Seufzertal genannt wird. Warum der Fröschturm solch einen lustigen Namen hat, erklärt Wolpert ebenfalls in seinen Geschichten. Der Mundartautor fragt den einen oder anderen Besucher, ob sich dieser noch an die "Schwedenprozession" erinnern könne. Dabei holt Wolpert weiter aus und begibt sich in die Zeit des 30-Jährigen Krieges.