Baustoffhändler Batzner verknüpft zwei Bundesländer
Autor: Ralf Kestel
Sandhof, Samstag, 02. März 2013
Der Eberner Baustoffhändler Batzner hat sich in Haßfurt, Bad Staffelstein, aber auch in Thüringen angesiedelt. Seit Jahrzehnten zeigt die Firmenentwicklung steil nach oben.
Irgendwie gab der Standort das Programm vor: In Sandhof musste zwangsläufig ein Baustoff-Fachhandel entstehen. Aus den Ursprüngen einer Ziegelei, die in die Zeit vor 1800 zurückdatieren, entwickelte sich eine Firmengruppe, die enge fränkisch-thüringische Verbindungen längst vorweg genommen hat: Batzner GmbHs beschäftigen mittlerweile 182 Mitarbeiter in Ober- und Unterfranken sowie in ganz Thüringen. Die Firma wurde im vergangenen Jahr vom bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil als eines von 50 Unternehmen in Bayern ausgezeichnet, die 2011 durch entsprechende Zuwachsraten glänzten. "Heuer wurden wir wieder angeschrieben und wären dabei, aber das lassen die Ausschreibungsbedingungen nicht zu", weiß Geschäftsführer Michael Batzner, der zusammen mit Bruder Bernd sowie Senior-Chef und Vater Eugen das Familienunternehmen, nunmehr in fünfter Generation führt.
Das Sortiment, das zunächst aus selbst gebrannten Ziegeln, später auch aus landwirtschaftlichen Produkten bestand, hat sich im Verlauf der Jahrzehnte geändert und immer mehr ausgeweitet - und damit auch die Firmengruppe. Dies gilt sowohl für das Eberner Stadtgebiet wie auch auf der fränkisch-thüringischen Landkarte.
Die Zentrale blieb aber stets am angestammten Ort - in Sandhof. Dort laufen die Strippen zusammen, klingeln die Telefone vielstimmig im Chor mit dem Piepsen der eingehenden E-mails.
Mittendrin: Geschäftsführer Michael Batzner (42), der den Telefonhörer gar nicht mehr in die Hand nimmt, sondern nur noch mit Headphone agiert.
Zusammen mit seinem Bruder Bernd (45) hat er einen florierenden Betrieb von den Eltern Hanne und Eugen Batzner (69) sowie Tante Helga übernommen und die Geschäftsfelder über Stadt-, Kreis- und Landesgrenzen hinaus ausgeweitet - bis hin zu einem Hagebaumarkt samt Garten- und Zoocenter am Standort des Mutterhauses, der nach mehreren Erweiterungen im Verlauf der Jahrzehnte eine beachtlich Größe aufweist.
Der Aufschwung geht auf das offiziell gefeierte 100-jährige Bestehen zurück, als in Ergänzung zu den bisherigen Aktivitäten in Ebern ein Hagebaumarkt mit Gartencenter eröffnet wurde. Über die Hagebau-Gruppe, der Michael Batzner als Aufsichtsratsmitglied angehört, wurden viele Kontakte geknüpft, die die Expansion möglich machten ."Entweder durch fehlende Nachfolger oder wirtschaftliche Schwierigkeiten eröffneten sich für uns neue Perspektiven", so Michael Batzner. "In Kölleda habe ich über den Hagebau-Verbund einen Kollegen und dessen Belegschaft kennen gelernt und weil er keinen Nachfolger fand, sind wir eingestiegen."
Und so entwickelte sich eine enge Beziehung nach Thüringen, von Heldburg (Übernahme von der Raiffeisen-Volksbank Ebern) über Zella-Mehlis, wo der Eigentümer aufgrund der weiten Entfernung zum Stammsitz verkaufte bis nach Bad Tennstedt (Geschäftsaufgabe aus Altersgründen) und Roßleben (Insolvenz). Große Lagerkapazitäten erlangte die Batzner GmbH durch die Übernahme des einstigen Fensterherstellers Daut in Sandhof (nach dessen Insolvenz) sowie den Kauf des einstigen Instandsetzungsbereiches in der Balthasar-Neumann-Kaserne.
Und die brauche es auch, um weiterhin den A-Händler-Status zu behalten, der bei den Lieferanten günstige Bedingungen sichert. "Deswegen werden wir auch in den nächsten Jahren wachsen, um an Umsatzmargen zu gelangen, wie sie in Großstädten viel leichter möglich sind."