Baustellen in Zeil werden nicht weniger
Autor: Klaus Schmitt
Zeil am Main, Freitag, 16. Dezember 2016
In der Jahresschlusssitzung blickte der Zeiler Stadtrat auf Geplantes und auf einige Projekte, die sich wegen der Finanzlage schwer realisieren lassen.
Die Stadt Zeil hat einige Baustellen, im wahren Sinn des Wortes wie auch in der übertragenen Bedeutung. Projekte wurden verwirklicht, andere stehen an, und einiges müsste noch verwirklicht werden, seit längerer Zeit schon, wenn es die Finanzlage zulassen würde. Der Spielraum "ist sehr, sehr klein", weiß Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD), wie er bei der Jahresschlusssitzung des Zeiler Stadtrats am Mittwochabend im Gasthaus Berninger in Ziegelanger bekannte. Dennoch habe die Stadt einiges geschafft, sei vorangekommen und werde auch weiterhin Projekte anpacken und realisieren können.
Was wurde 2016 erledigt? Stadelmann erinnerte an die Erweiterung des Gewerbegebietes "Gröbera", dessen Erschließung weitgehend abgeschlossen sei. 2017 gehe es an die Verkäufe der Grundstücke. Er erwähnte ferner die Bereitstellung von Bauplätzen in Krum, die Anschaffung einer Feuerwehr-Drehleiter für Zeil (in diesen Tagen wird das Fahrzeug abgeholt), die Verbesserung von Straßen und Wegen, den Verkauf des Hetterich-Hauses in der Zeiler Altstadt (mit der Option, dass es der neue Besitzer bis zur 1000-Jahr-Feier 2018 außen saniert), den Einbau einer neuen Heizung in der Schule und die Sanierung des Wasserhochbehälters am Käppele. Damit seien alle Hochbehälter der Stadt auf dem neuesten Stand.
Die Stadt habe, so der Bürgermeister weiter, die Verkehrsüberwachung eingeführt. Ziel sei, den ruhenden Verkehr vor allem in der Innenstadt in den Griff zu bekommen und die Parkmoral zu verbessern. Teilweise sieht er die Vorgabe erreicht. Am Marktplatz "klappt's hervorragend", sagte er. In den anderen Straßenräumen sei die Situation allerdings kaum anders geworden, gab er zu.
Bisher hat die Parküberwachung der Stadt ein Defizit von rund 1000 Euro beschert, wie der Bürgermeister berichtete. Als erfreulich wertete er, dass es bisher nur eine einzige Beschwerde wegen eines "Knöllchens" bei ihm gegeben habe. Wie es weitergeht, ließ er offen. "Wie man's macht, macht man's falsch. Den Königsweg wird es nicht geben."
Was kommt 2017? Die Sanierung der Fenster der Mittelschule steht laut Bürgermeister im kommenden Jahr an. Weitere Projekte sind der Breitbandausbau, die Anbindung des Caritashauses und eines weiteren Gebäudes an das Blockheizkraftwerk, das bereits erfolgreich läuft, die Erweiterung und Verbesserungen am Hafen, und die 1000-Jahr-Feier für 2018 wird weiter vorbereitet. Noch ein Punkt: Zeil muss neue Bauplätze schaffen. Die könnten am Hang neben dem neuen Kreisverkehr entstehen. Erste Weichenstellungen wurden getroffen, das Problem sind aber die Finanzen. "Wir werden überlegen müssen, wie wir das finanzieren", erklärte Stadelmann.
Dann kam noch der Blick in die entferntere Zukunft mit der Frage, wie es um drei weitere Baustellen steht. Die Sander Straße in Zeil muss saniert werden (dazu hat der Landkreis den Ausbau seines Teils bereits auf das Jahr 2019 verschoben). Ein Dauerbrenner ist das Problem altes Schulhaus in Krum. Was passiert mit dem maroden Gebäude? Und die Stadt muss einen Teil der Umgehungsstraße sanieren, damit er zur Staatsstraße hochgestuft und somit in die Obhut des Staatlichen Bauamtes abgegeben werden kann. Im Gegenzug würde Zeil die Ortsdurchfahrt in die Zuständigkeit der Stadt bekommen.
Zahlen und Beitritt
Bevölkerung Bürgermeister Thomas Stadelmann gab in der Jahresschlusssitzung des Zeiler Stadtrates einige statistische Werte bekannt. Danach liegt die Einwohnerzahl aktuell bei 5644 Personen; sie ist leicht angestiegen. Rekordverdächtig sind die 58 Geburten im bisherigen Jahr 2016. Im ganzen Jahr 2015 gab es, zum Vergleich, nur 38 Geburten. Von diesen 58 Geburten sind 52 deutsche Staatsbürger. Hoch ist die aktuelle Zahl der Sterbefälle: 81 bisher im Jahr 2016. Den 326 Zuzügen in die Stadt Zeil stehen 277 Wegzüge gegenüber.
Beitritt Mit einem eindeutigen Beschluss sprach sich der Zeiler Stadtrat dafür aus, Mitglied im neuen Zweckverband Fundtier Haßberge zu werden. Der Zweckverband ist nötig, damit die 26 Kommunen im Landkreis das neue Tierheim betreiben können. Mit dem Beitritt zum Zweckverband sind auch Kosten verbunden. Jährlich 1,20 Euro pro Einwohner muss die Stadt aufbringen. Mit dieser Umlage, die auch die anderen 25 Städte und Gemeinden im Landkreis zahlen müssen, werden der Betrieb des Tierheims und die Verwaltung des Zweckverbandes finanziert. Die Verwaltung übernimmt die Stadt Haßfurt, und für den Betrieb des Tierheims, das gerade zwischen Zell und Knetzgau an der A 70 gebaut wird, sorgt die Tierschutzinitiative Haßberge. ks
Zeil würdigt Hans Schumm
Die Stadt Zeil hat den Krumer Hans Schumm für seine Leistungen für den FSV Krum und für sein Engagement für den Zeiler Stadtteil allgemein gewürdigt. Bürgermeister Thomas Stadelmann zeichnete Schumm in der Jahresschlusssitzung des Zeiler Stadtrates am Mittwochabend im Gasthaus Berninger in Ziegelanger aus.
43 Jahre Verantwortung
Schumm begann seine Karriere als aktiver Fußballer 1965 beim FSV. Er rückte bald in die Führungsarbeit auf und übernahm verschiedene Aufgaben - vom Beisitzer bis zum Vorsitzenden. Etwa 20 Jahre, zuletzt bis 2015, stand er an der Spitze des Vereins, dessen Fußballer in der Bezirksliga spielen. Insgesamt wirkte Hans Schumm 43 Jahre im Vorstand mit.Daneben spielt er Theater. Die Krümler Bühne ist seit 18 Jahren sehr erfolgreich, und immer wird der Erlös für gute Zwecke gespendet. Abwechselnd erhält der FSV Krum oder die Pfarrgemeinde das Geld aus den Auftritten. Auf diese Weise haben die Theaterspieler in den vergangenen fast 20 Jahren rund 50 000 Euro gespendet.
Hans Schumm habe sich um Krum und den FSV große Verdienste erworben, lobte Thomas Stadelmann den Geehrten. ks