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Baugebiet mitten in der Stadt


Autor: Klaus Schmitt

Haßfurt, Mittwoch, 14. Dezember 2016

Der Stadtrat Haßfurt billigte den Entwurf für eine neue Wohnanlage auf dem Gelände der einstigen Schuhfabrik.
So sieht die künftige Bebauung auf dem Gelände der früheren Schuhfabrik mitten in Haßfurt möglicherweise aus.  Repro: Stadt Haßfurt


Die Stadt Haßfurt braucht Wohnraum. Kaum war das neue Baugebiet "Osterfeld II" im Westen der Stadt ausgewiesen, waren die rund 90 Bauplätze auch schon verkauft. Jetzt will Haßfurt die Möglichkeit nutzen, mitten in der Stadt neue Wohneinheiten zu schaffen. Dazu bietet sich das Areal zwischen Düsseldorfer Straße, Goethestraße und der Straße "Langer Rain" an. Das Ingenieurbüro Baur Consult stellte dem Stadtrat in der Sitzung am Montagabend im Rathaus den Planentwurf vor, den das Ratsgremium einstimmig billigte. Das Verfahren geht nun in die öffentliche Beteiligung.


Altbestand wird abgebrochen

Möglich wird die neue Wohnbebauung, weil die "Waldi"-Schuhfabrik, die dort angesiedelt war, vor einigen Jahren an den Stadtrand gezogen ist. Die Räume des Unternehmens werden gerade abgebrochen. Ein erstes Projekt ist dort bereits realisiert worden: Die Lebenshilfe Haßberge hat ein Wohnheim errichtet. Jetzt soll es mit Wohneinheiten für die private Nutzung weitergehen.

Für das Gebiet gibt es einen Bebauungsplan, der "Östlich der Hofheimer Straße" heißt. Die ersten Planungen stammen aus dem Jahr 1964 und sind nicht mehr zeitgemäß. Deshalb wird ein Verfahren eingeleitet, diesen Bebauungsplan zu ändern und ein Baugebiet in einem bestehenden Baugebiet neu anzulegen. Das Areal ist aufgrund seiner Lage attraktiv, wie Robert Barth, der Leiter der Bauverwaltung der Stadt, dem Stadtrat erläuterte. Es gebe Interessenten, die das Vorhaben verwirklichen wollen.

Vorgesehen ist nach seinen Worten eine "Blockbebauung mit Wohnhofcharakter". Insgesamt sollen 47 Wohneinheiten entstehen (Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser). Grünanlagen sind vorgesehen und eine Tiefgarage mit bis zu 45 Stellplätzen wird gebaut, um die angespannte Parksituation in dem gesamten Bereich nicht noch weiter zu verschärfen. In den Straßen östlich der Hofheimer Straße hat es zuletzt Kritik wegen des zunehmenden Parkaufkommens und wegen mangelnder Parkmoral gegeben. In dem Bereich befindet sich das Berufsschulzentrum, um das viele Fahrzeuge während des Schulbetriebs abgestellt werden.


Längerer Zeitraum

Laut Barth und Bürgermeister Günther Werner (FW) ist das Wohnprojekt auf einen längeren Zeitraum angelegt. Mit sechs bis acht Jahren wird gerechnet. Los geht's mit dem Tiefgaragenbau.

Weitere Punkte aus dem Haßfurter Stadtrat

Tierheim Der Haßfurter Stadtrat gab einmütig seine Zustimmung, dem neuen "Zweckverband Fundtier Haßberge" beizutreten. Ihn bilden die 26 Städte und Gemeinden im Landkreis, um die Fundtierbetreuung zu organisieren. Dazu wird derzeit das neue Tierheim an der Autobahn zwischen Knetzgau und Zell gebaut. Das Gremium willigte neben dem Beitritt zum Zweckverband außerdem ein, dass die Verwaltung des Zweckverbandes in der Stadtverwaltung Haßfurt angesiedelt wird. Der Rat billigte, dass die Stadt 160 000 Euro als einmalige Investitionsumlage für den Tierheimbau gibt und dass rund 16 000 Euro pro Jahr als Umlage für den Betrieb des Tierheims von der Stadt Haßfurt aufgebracht werden.

Finanzen Wie schon zuvor der Finanzausschuss der Stadt gewährte auch der Stadtrat mehrere beantragte Zuschüsse. Danach erhält die Pfarreiengemeinschaft Sankt Kilian Haßfurt 85 000 Euro für die Sanierung des Daches der Stadtpfarrkirche Sankt Kilian Haßfurt sowie weitere 39 000 Euro für den ersten Bauabschnitt der Generalsanierung der Pfarrkirche Sankt Johannes in Unterhohenried. Die Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH bekommt für 2017 den jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 25 000 Euro für den Flugplatz in Haßfurt.

Kritik Mit einer Rüge hatte die Sitzung des Haßfurter Stadtrates am Montagabend im Rathaus begonnen. Bürgermeister Günther Werner monierte, dass ein Stadtrat Aufzeichnungen mit einem iPad während der vorhergehenden Stadtratssitzung am Mittwochabend in der Stadthalle angefertigt hatte; in den Beratungen ging es um die Machbarkeitsstudie für das geplante Kunsthaus in Haßfurt. Werner wies darauf hin, dass Film- und Tonaufnahmen laut Geschäftsordnung verboten und nur nach ausdrücklicher Zustimmung erlaubt seien. Mit diesem Hinweis wollte er das Thema beenden, sagte er. Es gab auch keine Wortbeiträge oder gar eine Diskussion. ks