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Bäche sind weitgehend naturnah


Autor: Sabine Weinbeer

Untersteinbach, Mittwoch, 06. März 2013

Der Gemeinderat Rauhenebrach besprach den Gewässerentwicklungsplan, den Christiane Clemens für die Kommune erarbeitet hat. Die Ziele des Projekts, mehr Natürlichkeit, lassen sich nicht überall verwirklichen.
Die Rauhe Ebrach prägt die Landschaft und gibt der Gemeinde im Steigerwald ihren Namen.  Foto: Archiv


Christiane Clemens hat die Rauhe Ebrach und ihre Zuflüsse im vergangenen Jahr genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ihrer Arbeit, den Gewässerentwicklungsplan, stellte Clemens am Dienstagabend dem Gemeinderat Rauhenebrach in der Sitzung im Rathaus von Untersteinbach vor. Dieser Plan zeigt auf, wo die Gewässer naturnah oder sogar ganz natürlich durch die Landschaft fließen und wo sie in ein enges Korsett gezwängt sind.

Bauliche Veränderungen haben oft gute Gründe und können beispielsweise wegen des Hochwasserschutzes in den Orten nicht beseitigt werden. An vielen Stellen jedoch zeigt der Gewässerentwicklungsplan auch auf, wie das Gewässer positiv und damit naturnah verändert werden könnte. So weist die Rauhe Ebrach beispielsweise an einigen Stellen starke Uferausspülungen auf.

Die könnten durch die Pflanzung von Ufergehölzen vermieden werden.

Der Gewässerentwicklungsplan hat für die Gemeinde keine bindende Wirkung, doch zeigt er Wege auf, wie etwa auch der Gewässerunterhalt wirtschaftlicher und zugleich umweltverträglicher gestaltet werden kann. Einzelmaßnahmen können auch herausgenommen und umgesetzt werden, wenn die Gemeinde ohnehin Ausgleichsmaßnahmen für ihr Ökokonto umsetzen muss. Ziel ist es, die Bäche in einen möglichst naturnahen Zustand zurückzuversetzen. Auf weiten Strecken erfüllen die Rauhe Ebrach und die zulaufenden Bäche diese Anforderung bereits. Ein Spaziergang durch das romantische Schulterbachtal zeigt das beispielsweise.

Bürgermeister Oskar Ebert (FW) ärgert es ein bisschen, dass ein ganzer Gewässerabschnitt als negativ eingestuft wird, wenn sich dort eine Verbauung befindet. So ist der Bach in Obersteinbach beispielsweise auf einem Teilstück am einen Ufer von einem Haus, am anderen von der Straße begrenzt - eine Renaturierung also auch beim besten Willen nicht möglich. Neben dem Hochwasserschutz müsse man natürlich auch die Belange der Landwirtschaft berücksichtigen, sagte Ebert.

Sanierung

Der Gemeinderat behandelte in seiner Sitzung zahlreiche weitere Punkte. Quasi die erste Maßnahme im Zuge der Schulsanierung in Untersteinbach ist der Bau einer Halle für die Hackschnitzel. Den Bauantrag segnete der Gemeinderat einstimmig ab. Die Pultdachhalle entsteht hinter dem Schulgebäude und wird so ausgerichtet, dass das Dach eventuell eine Photovoltaik- oder Solaranlage aufnehmen kann.

Internet

"Wir dürfen den Leuten keine Illusionen machen", erklärte der Bürgermeister Oskar Ebert zum neuen Breitbandförderprogramm des Freistaates. Die gleichmäßige Förderung mit bis zu 500 000 Euro für jede Gemeinde bedeute für Rauhenebrach und andere Gemeinden mit vielen Gemeindeteilen eine klare Benachteiligung, sagte er. Das Programm und auch die Technik hätten allerhand Haken. Insgesamt werde der schwarze Peter der Entscheidung darüber, welche Bürger schnelles Internet bekommen und welche nicht, an die Kommunen, den Gemeinderat, durchgereicht. "Da gibt es dann plötzlich wieder kommunale Selbstverwaltung", kritisierte Ebert. Er begrüßt, dass der Landkreis eine flächendeckende Planung in Auftrag geben wird. Eberts Ziel ist es, beispielsweise durch Eigenleistung des Bauhofes innerhalb vertretbarer Kosten alle Gemeindeteile mit DSL zu versorgen. Schon seit Jahren werden in Rauhenebrach bei Dorferneuerungs- und Straßenbaumaßnahmen Leerrohre für diesen Zweck verlegt. Allerdings dürfe man oft auch am guten Willen der Telekom zweifeln, so der Bürgermeister. So liege in Fabrikschleichach beispielsweise bereits Glasfaser; wegen der geringen Zahl der Anschlussnehmer sei die Telekom aber nicht bereit, einen Anschluss herzustellen.

Bauvorhaben

In Prölsdorf werden die Arbeiten für die neue Ortsdurchfahrt im Mai beginnen und bis Oktober dauern. Für die Schulbusse sowohl nach Untersteinbach als auch nach Eltmann sei bereits eine Regelung gefunden, berichtete Bürgermeister Ebert.
Die Weilerstraße in Fürnbach soll ab Mitte Mai ausgebaut und ebenfalls Ende Oktober fertig werden. Beim Neubau der Kinderkrippe in Untersteinbach laufe alles nach Plan, berichtete Ebert weiter.

Betreuung

Der Kindergarten in Geusfeld soll jetzt wieder als Landkindergarten eingestuft werden. Durch die bisherige Regelung war der Kindergarten in enorme finanzielle Schieflage geraten; deshalb hatte die Gemeinde Rauhenebrach den Status Landkindergarten zurückgezogen. Mittlerweile ist das Kindergarten-Finanzierungsgesetz, das BayKiBIG, so geändert worden, dass dieses Problem ausgeräumt ist. Deshalb beantragte der Gemeinderat am Dienstagabend die Einstufung erneut. Ein Landkindergarten darf auch mit weniger als 25 Kindern betrieben werden, erfuhr der Rat, und erhält dafür pro Kind einen höheren Personalkostenzuschuss.

Beleuchtung

Ziemlich durcheinander ist offenbar der Dämmerungsschalter, der in Obersteinbach die Straßenbeleuchtung regelt. Im November gab die Gemeinde eine Beschwerde eines Bürgers weiter, weil die Straßenbeleuchtung morgens zu lange brannte. Jetzt schaltet sich die Beleuchtung erst lange nach Einbruch der Dunkelheit ein. Der Stromversorger Eon als Betreiber der Straßenbeleuchtung wurde auf die Fehlfunktion hingewiesen, erfuhr der Ortssprecher Manfred Weigl auf Anfrage. sw