Druckartikel: Auszubildende lernen spielerisch im Förderzentrum der Lebenshilfe

Auszubildende lernen spielerisch im Förderzentrum der Lebenshilfe


Autor: Ralf Naumann

Königsberg in Bayern, Donnerstag, 27. März 2014

Beim Spieltag im Förderzentrum der Lebenshilfe in Könisgberg erlebten Auszubildende einen etwas anderen Arbeitstag - und bekamen theoretisches Wissen ganz hautnah vermittelt.
Bei ihrem Spieltag in der Lebenshilfe hatten die Auszubildenden bei den "Fränkischen" (Dritte von links Larissa Weißenseel, rechts Vanessa Böhm) viel Spaß. Auch die Kinder der Einrichtung Justin, Luca, Lisa-Marie, Nils und Emily (von links) waren vom etwas anderen Unterricht begeistert.  Fotos: Ralf Naumann


"Spielen bringt Menschen zusammen", nannte Katharina Bauer die Hauptidee für eine tolle und vor allem gemeinsame Aktion. Und die Leiterin "Aus- und Weiterbildung" hatte wie die Azubis der "Fränkischen" in Königsberg ihren Spaß beim Spieltag im Förderzentrum der Lebenshilfe Haßberge in Sylbach - ebenso wie die Schüler in der Einrichtung.

"Blick über den Tellerrand"

Dazu hatte Spiel- und Theatertrainer Michael Keim von Mainspielmobil viele Tisch-, Bewegungs- und Erlebnisspiele im Foyer, in den Gängen und in der Turnhalle aufgebaut. "Unsere Azubis sollen einen Blick über den Tellerrand riskieren", machte Katharina Bauer deutlich. Sie bezeichnete die Begegnung mit den Lehrkräften, Erziehern und Betreuern sowie natürlich den Kindern und Jugendlichen von Schule und Tagesstätte als eine Chance, die genutzt werden soll, um Fragen zu stellen, Verständnis füreinander zu fördern und spielerisch in Kontakt zu kommen. "Die Kompetenzen ‚Kommunikation', ‚Einfühlungsvermögen' und das kooperative Miteinander werden so gestärkt, und die Azubis erleben die sonst meist nur theoretisch vermittelten Werte hautnah", erklärte Bauer.

Kam der erste Kontakt mit der Lebenshilfe vor zwei Jahren bei einer Spendenübergabe nach einer Kuchenverkaufsaktion der damaligen Lehrlinge zustande. Und so lernten sich beide Seiten nun näher kennen - vor allem spielerisch. "Sehr schön", beschrieb Larissa Weißenseel aus Ibind ihre ersten Eindrücke. "Es sind viele verschiedene Kinder, unterschiedlich alt", sagte die 17-jährige "Und eine schöne große Anlage", fügte die gleichaltrige Vanessa Böhm aus Königsberg hinzu. Beide Mädchen, die jeweils zur Industriekauffrau ausgebildet werden, sind der Meinung, dass auch andere Betriebe beziehungsweise deren Auszubildenden mit Lebenshilfeeinrichtungen in Kontakt treten sollten. "Es ist einfach gut, so etwas mal zu sehen", lautete ihr Fazit.

Positive Eindrücke

"Was kommt auf mich zu, wie gehe ich mit den Jugendlichen um", gingen Jordan Leon (19) aus Haßfurt vor dem Beginn der Spieleaktion viele Gedanken im Kopf herum. Seine ersten Eindrücke waren dann aber positiv. "Doch, es war eigentlich sehr interessant und wesentlich einfacher, als ich dachte", hatte der angehende Informatik-Kaufmann "richtig Spaß." Er hielt solche Aktionen für "sehr sinnvoll, denn man lernt einfach den zwischenmenschlichen Umgang auch mit gehandicapten Leuten einfach besser kennen. Es bringt auf jeden Fall etwas."
Auch Annika Schlund (18) aus Aidhausen sowie Katharina Braun (19) aus Breitbrunn waren am Ende zufrieden mit dem etwas anderen Arbeitstag. "Man hat gar keinen Unterschied gemerkt, ob das Kind aus einer Grundschule kommt oder Schüler der Lebenshilfe ist", meinte Annika während sich Katharina "total überrascht" zeigte, wie offen die Kinder sind. "Die sind gleich auf einem zugegangen. Und beim Stelzenlaufen waren einige so ehrgeizig, einige Meter zurückzulegen. Das war echt bewundernswert."