Im Böhlgrund bei Zell treffen sich Natur und Kunst: Unterwegs im Steigerwald
Autor: Günter Flegel
Zell am Ebersberg, Montag, 15. Juni 2020
herman de vries will klein geschrieben werden, obwohl er Großes schafft. Wenn er sein Wohnhaus in Eschenau verlässt, betritt er sein Atelier: den Wald.
- Wandern im Steigerwald: Hier treffen sich Kunst und Natur
- Streckenlänge: ca. 10 Kilometer
- Dauer: ca. 4 Stunden
Mit dem Urwald im Steigerwald ist es so eine Sache: Die einen wollen ihn unbedingt, sprich einen Nationalpark, die anderen können damit gar nichts anfangen. Gemeinsam ist beiden, dass sie dem Wald-Laien nicht vermitteln können, wie er denn aussehen könnte, der Steigerwald-Urwald.
Also schnüren wir die Wanderschuhe und besuchen ihn, denn es gibt ihn schon, Schlangen inklusive. Keine Angst: Sie klappern und sie beißen nicht, die Schlangen, die dem "SWg" den Namen geben. Er heißt so, weil er sich parallel zum lauschigen Böhlgrund durch urige Schluchten des Steigerwaldes schlängelt.
Urtümlicher Charakter
Der urtümliche Charakter des Trampelpfades begründet, warum er so geblieben ist: Diese Ecke des Steigerwaldes ist so unzugänglich, dass intensive Forstwirtschaft hier kaum möglich ist. Die zehn Kilometer lange Wanderung beginnt am Ortsausgang von Zell (in Richtung Oberschleichach). Man fährt ein Stück Richtung Böhlgrund und stellt das Auto ab. Dort beginnt an einem Schilderbaum der sehr gut markierte Schlangenweg. So lange man noch nah' am Ort ist, unterscheidet sich der Weg kaum von anderen. Er ist breit, der Wald licht, hier stehen auch Kiefern und Fichten.
Video:
Doch schon bald ändert sich der Charakter des Weges. Er wird schmal, steil, führt in immer abenteuerlicher werdendem Zick-Zack an steilen Hängen durch enge Schluchten.
Der Schlangenweg war lange Zeit ein echter Geheimtipp und bisweilen so verwunschen, sprich zugewachsen, dass man ihn ohne Pfadfinderausbildung besser nicht betreten hätte.
Beliebtes Ziel für die ganz Aktiven
Heute wird der Weg vielfach begangen, auch von großen Gruppen, und selbst die Mountainbiker haben den Trail entdeckt; aber seinen Charme hat er behalten. Dazu gehört es, dass man auch mal über einen umgefallenen Baum kraxeln muss.