Auflagen sind in Eltmann nicht umsetzbar
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Freitag, 02. August 2019
Die Stadt Eltmann wehrt sich gegen Vorwürfe, sie unterstütze die Bundesliga-Volleyballer nicht genug. Der Verein sieht das - teilweise - anders und verteidigt den Umzug nach Bamberg.
Der Umzug der Bundesligamannschaft "Heitec-Volleys" von der Georg-Schäfer-Sporthalle in Eltmann in die Brose-Arena in Bamberg schlägt Wellen. Dies umso mehr, als in einer Presseerklärung des Vereins Vorwürfe laut wurden, die Stadt Eltmann habe "kein Interesse an Volleyball auf höchstem deutschen Niveau" und die Verantwortlichen ließen "die Volleyballer im Regen stehen". Deshalb fand jetzt eine Pressekonferenz in Eltmann statt.
Vor der Georg-Schäfer-Sporthalle in Eltmann gab Markus Barthelmeß vom Fanclub "Red Barons" seine Meinung zu dieser öffentlichen Diskussion kund und machte deutlich: "Natürlich sind auch wir enttäuscht, aber die Entscheidung für Bamberg ist alternativlos und wir müssen es akzeptieren. Der Verein hat alles versucht." Die Meinung unter den Bürgern sei unterschiedlich, weiß er, und Barthelmeß bedauert, dass manche Anhänger den Umzug nach Bamberg wohl boykottierten. "Aber bei uns herrscht Aufbruchstimmung und wir werden die Fans mitreißen."
2006 hatten der Landkreis Haßberge und die Stadt Eltmann in eine Dacherhöhung in der Eltmanner Halle für den Volleyballsport schon einmal rund 800 000 Euro investiert. Die lichte Dachhöhe wurde von acht auf neun Meter angehoben. Diese Höhe gilt heute noch. Jetzt ist die Halle wieder saniert worden. Zwei Millionen Euro wurden investiert.
"Ich habe immer für den Volleyball gekämpft und wir wollten in die Erste Bundesliga. Als die Entscheidung gefallen war, war ich dennoch enttäuscht. Wir hatten keine Forderungen an die Stadt, die Forderungen kamen aber vom Ligaausschuss, und wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen," ging Manager Rolf Werner auf die jetzige Situation ein. "Ich kann jedoch sagen, dass der Bürgermeister bisher immer ein offenes Ohr für uns hatte."
Aber es gebe mehrere entscheidende Punkte, die für Bamberg sprechen. Die Zuschauerkapazitäten mussten ausgeweitet werden mit zusätzlichen Zuschauertribünen links und rechts mit Bestuhlung und einer Vip-gerechten Ausstattung, die auch ein wichtiges Finanzierungsinstrument ist. "Wir hätten uns eine Unterstützung der Stadt gewünscht und das hat Enttäuschung ausgelöst." Aber man müsse auch Realist sein, wenn es Mehrheitsentscheidungen gebe. Hinsichtlich der Vorwürfe an die Stadt meinte er: "Ich bin ja nicht allein der Macher, denn wir sind eine GmbH. Wir beide (damit meinte er noch den Bürgermeister, d. Red.) kämpfen seit Jahrzehnten für die gleiche Sache. Das Dach war schon ein Kraftakt und da war der Bürgermeister auf unserer Seite. Manches ist halt nicht realisierbar und keinesfalls geht es hier um Personen, sondern um die Sache."
Bürgermeister Michael Ziegler sprach von einer Enttäuschung, "dass Volleyball in der Ersten Bundesliga bei uns nicht möglich ist. Aber die Auflagen sind unmöglich für eine so kleine Stadt." Man habe schon viel investiert in die Sporthalle und nun kämen zusätzliche Aufforderungen wie mobile Zuschauertribünen, die schon von der Umsetzung her schwierig wären. Auch die Auflagen für den VIP-Bereich wären laut Ziegler für die Stadt nicht umsetzbar. Dabei habe Eltmann die Mensa für den VIP-Bereich angeboten. Aber es hätte auch Schulsport ausfallen müssen und das sei erst recht schwierig, sagte Ziegler. "Bei 1200 Schülern hätten wir sicherlich kein Verständnis erhalten, den Schulsport für Profis ausfallen zu lassen." Da komme man an Grenzen, unterstrich der Bürgermeister.
Wie Manager Rolf Werner eingestand, wäre die Problematik durch die Mittwochsspiele noch verschärft worden. "Die Mannschaften reisen schon einen Tag zuvor an. Ihnen muss am gleichen Tag noch ein Training ermöglicht werden. "Aufbau und Abbau erforderten zusätzliche Zeitfenster.