Auf Rädern leichter in die Kirche
Autor: Ralf Kestel
, Sonntag, 16. Sept. 2012
Die Stadtpfarrkirche in Ebern erhält einen behindertengerechten Zugang. Damit ist der Besuch im Gotteshaus künftig auch mit Rollstuhl oder Rollator möglich. Neben der Beschaffung der Investitionssumme von 14 000 Euro mussten vor dieser Neuerung vor allem behördliche Klippen überwunden werden.
Es sind nur ein paar Meter, aber dennoch war es ein langer Weg: Die Stadtpfarrkirche St. Laurentius hat einen behinderten-gerechten (Neben-)Eingang erhalten. Für Rollstuhlfahrer und Kirchgänger mit Rollatoren oder Kinderwägen wird somit der Besuch der Gottesdienste wesentlich erleichtert.
Erleichtert ist auch Kirchenpfleger Albert Kuhn, dass das Projekt endlich umgesetzt wurde, das seine Tochter Isabell, als Behindertenbeauftragte des Stadtrates, vor zwei Jahren sprichwörtlich angeschoben hatte. Kuhn: "Es war ein langer Marsch durch die Institutionen." Gemeint: die Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Landratsamt sowie das Auftreiben der notwendigen Finanzmittel bei der Bistumsleitung und der Stadt.
Hoffnung auf Spenden
Rund 14 000 Euro kostet die Maßnahme, die von der Kirchenstiftung, der Diözese (3000 Euro) und der Stadt (1100 Euro) getragen wird. "Natürlich sind wir über zweckgebundene, weitere Spenden dankbar, weil wir im nächsten Jahr so einen barrierefreien Zugang auch in der Marienkapelle im Friedhof verwirklichen wollen, wo ein früher vorhandenes Portal an der Westseite wieder geöffnet wird."
An der Pfarrkirche wurde der Nebeneingang an der Südseite abgesenkt und mit einer Natursteinplatte versehen, so dass man ohne Schwellen in den Innenraum gelangt. Diese Arbeiten wurden nun rechtzeitig zur Kirchweih abgeschlossen.
In den nächsten Wochen folgt noch ein elektrischer Türöffner, der im Außenbereich in einer Sandstein-Stele eingelassen wird, so dass sich Außen- wie Innentüren per Knopfdruck automatisch öffnen lassen.
Verbesserungen beim Pflaster
Geplant und überwacht hat die Maßnahme im Auftrag des Bistums Dieter Gerstenkorn als Handwerksmeister. "Sonst hätten wir einen Architekten benötigt", drückte Kuhn seinen Dank aus. Pfarrer Rudolf Theiler ergänzte, dass das Pflaster, wie es an alten Kirchen üblich gewesen sei, noch Schwierigkeiten für Menschen aufwerfe, die nicht so gut zu Fuß sind. "Wir überlegen noch, wie man das im Nachhinein verbessert werden kann."