Auf einem Bauernhof in Limbach leben glückliche Kühe
Autor: Christian Licha
Limbach, Sonntag, 04. November 2018
In Limbach betreiben Manfred Schmitt und seine Frau Luitgard Oppelt-Schmitt seit über 30 Jahren eine Milchviehhaltung nach den Richtlinien von Bioland.
Glückliche Kühe leben auf dem Bauernhof von Manfred Schmitt und seiner Frau Luitgard Oppelt-Schmitt im Eltmanner Stadtteil Limbach. Vor dem westlichen Ortseingang, nahe der Wallfahrtskirche, steht der Außenklimastall der Schmitts. 30 Milchkühe leben hier sowie Jungvieh aus der eigenen Nachzucht. Der Stall ist dreihäusig, was bedeutet, dass sich auf der einen Seite die Milchkühe frei bewegen können, in der Mitte ein Futtertisch ist und der anderen Seite die jungen Kälber ihr Zuhause haben. Im Sommer dürfen die Kühe jeden Tag auf die angrenzende Weide, im Winter sind sie trotz des offenen Stalls gut gegen das kalte Wetter geschützt.
Mit Leib und Seele ist Manfred Schmitt Landwirt. Im elterlichen Betrieb lernte er ab 1970 den Beruf. Zwei Jahre Landwirtschaftsschule schlossen sich an und schließlich noch die Meisterprüfung. 1984 übernahm Schmitt den Hof der Eltern, deren Stall sich damals noch im Ortskern befand.
1986 auf Bio-Betrieb umgestellt
Lange hatte er Meinungen ausgetauscht und mit befreundeten Bauern gesprochen, die damals schon nach strengen Bio-Richtlinien arbeiteten. Im Jahr 1986 hatte dann der heute 63-Jährige aus Überzeugung den ganzen Betrieb umgestellt und ist Mitglied bei Bioland geworden, dem führenden Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. Seitdem ist es für ihn selbstverständlich, immer die Richtlinien zu beachten, die nicht nur gut für den Verbraucher, sondern auch für die Tiere sind.
So gibt es Vorschriften für einen großzügigen Mindestplatzbedarf je Kuh sowie Regeln für den Auslauf und die Fütterung, die er normalerweise nur mit eigenen Bio-Erzeugnissen bestreitet. Im Sommer gibt es neben dem Grünfutter auf der Weide auch Kleegras und Wiese, im Winter Kleegras und Mais, die als Silage haltbar gemacht wurden. Zusätzlich wird noch ganzjährig ein Kraftfutter beigemischt, das aus betriebseigenem Getreideschrot und Erbsen besteht.
Nur natürliche Dünger
Insgesamt 75 Hektar bewirtschaftet der Familienbetrieb, wovon gut die Hälfte Wiesen sind. Fast der ganze Rest sind Ackerflächen, auf denen Silo-Mais, Futtergetreide und hochwertiges Kleegras mit einem Anteil von 60 Prozent Luzerne für den Eigenbedarf angebaut werden. Speichergetreide, das verkauft wird, also Weizen, Dinkel und Braugerste, wächst auf rund 13 Hektar.
Natürlich wird auf chemische Pflanzenschutzmittel und künstlichen Dünger verzichtet. Die Fruchtfolge und der Anbau einer Zwischenfrucht spielen eine große Rolle. Gedüngt wird ausschließlich mit dem eigenen Stallmist, Kleegras und Steinmehl, das wichtige Spurenelemente wie zum Beispiel Magnesium beinhaltet und eine Langzeitwirkung hat.
Bis zu 50 Prozent Einbußen
Nach dem trockenen Sommer in diesem Jahr war allerdings der Kleegras- und Wiesen-Ertrag sehr schlecht. "Hier hatten wir bis zu 50 Prozent Einbußen, weshalb ich auch entsprechende Bio-Produkte zukaufen musste", resümierte Schmitt. Er hofft, dass es nicht auch noch einen trockenen Winter gibt, denn "sonst sieht es im nächsten Jahr total mau aus".