Auf dem Olymp geht's chaotisch zu
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Freitag, 26. April 2013
An der Eltmanner Realschule herrschte göttlicher Wettstreit. Am Ende setzte sich die Vernunft durch. Die Jugend spielte überragend.
Chaos im Olymp - ein olympisches Spektakel mit über 80 Jugendlichen und Mitwirkenden spielte sich in der Aula der Wallburg-Realschule Eltmann bei dem Musical "Die Götterolympiade" ab. Am Ende triumphierte die Weisheit. Das Publikum nahm manchen Ohrwurm mit nach Hause.
In der griechischen Familie auf dem Olymp fliegen die Fetzen. Zeus und Hera haben alle Hände voll zu tun, größere Streitigkeiten zu verhindern. Jedes ihrer Kinder will nämlich das Beste sein.
Dieser Nachwuchs ... !
Genervt von den Zwistigkeiten ihres göttlichen Nachwuchses regen Zeus und seine Frau "die Götterolympiade" an. Nacheinander müssen ihre Kinder ihre Fähigkeiten bei den Menschen auf der Erde unter Beweis stellen.
Der "coole" Götterbote Hermes beobachtet alles und gibt seinen Senf dazu.
Die Zuschauer spürten bald, wie nah die griechischen Götter doch den heutigen Menschen sind.
"Warum sind wir, wie wir sind, so ganz und gar verschieden" - das ist die Frage zu Beginn, und da präsentierte sich der kämpferische Ares (Gott des Krieges). Ihm folgte Aphrodite, bedacht alleine auf ihre Schönheit. Das Lied der schönsten Frau der Welt "Ich will schön sein für die Liebe. Lasst euch verführen, die Liebe zu spüren" entpuppte sich als Ohrwurm.
Klugheit ist doch viel wichtiger...
Der wissensdurstigen Athene (Göttin der Weisheit) war natürlich Klugheit viel wichtiger als Schönheit. "Alles, was die Menschen wissen, wissen sie von mir!" Der Pferdefuß bei der Sache: Sie überforderte die Menschen - die sind ja keine Götter.
Dyonysos, der Gott des Weines und der Freude, feierte sorglos, gab den Partyhelden und meinte "ein einziger Zug leert meinen Krug, ganz schön losgelöst und ohne Sorgen bis zum nächsten Morgen."
Apoll (Gott der Künste) scharte Musen und Diener um sich: "Seht nur diesen schönen Apoll, er ist wirklich wundervoll. Ihm gehört der Lorbeerkranz, wir sonnen uns in seinem Glanz." Götterbote Hermes erkannte da aber die "brotlose Kunst". Gut sichtbar an den ganz abgemagerten Künstlern.
Der Chor unterstrich die Auftritte, und sehr eindrucksvoll untermalten Schulband und Chor das Musical schwungvoll.
Die Mischung macht's doch erst
Wer bekam denn nun die Goldmedaille? Es war bald deutlich: Keiner. Alle haben gewonnen! Denn das Geschehen machte die letzte Konsequenz deutlich: Unbegrenzter Kampf rottet aus, Fixierung auf Schönheit schafft leere Langeweile, durch dauerndes Wissensstreben verliert die Lebensqualität, ausschweifende Partylaune zerstört, und brotlose Künste machten auch lebensuntüchtig. Erst die Mischung macht den Menschen aus.
Viele Zuschauer fanden es beeindruckend, mit welcher Ausdruckskraft und Mimik die Sechstklässler agierten. Die Gesamtleitung lag bei Sebastian Franz und Gaby Sohmer. Musikfachlehrer Franz sah man die Anspannung, aber auch die Erleichterung nach dem Auftritt an. "Das Schwierigste bei den Vorbereitungen war es, den Schülern ihre Angst vor dem Bühnenauftritt zu nehmen und sie zu motivieren, sich zu trauen." Die letzten drei Tage vor dem Auftritt stand der Unterricht im Hintergrund. Die Vormittage waren gefüllt mit Proben und der Abstimmung von den Schauspielern bis zu Bühnenbild und Technik.