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Ampel und Kreisel fest zugesagt


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Samstag, 01. Februar 2014

Die Heubacher Kreuzung der B 279 bei Ebern wird noch in diesem Jahr sicherer. Es kommt eine Ampel hin. Dieser Empfehlung der Unfallkommission im Landkreis, die vor einer Woche in Ebern tagte, folgt nun auch die Straßenbauverwaltung. Eine entsprechende Zusage machte Innenstaatssekretär Gerhard Eck im Rahmen einer Verkehrsschau mit CSU-Vertretern.
Viel Verkehr am Heubacher Kreuz. Eine Ampel soll künftig für mehr Sicherheit sorgen.


"Die Finanzierung für 2014 ist gesichert, wenn die Kreisgremien nicht erst im Dezember beraten", meinte Eck ob der Beteiligung des Landratsamtes, da Kreisstraßen einmünden. Eck: "Da müssen wir was tun, so kann es nicht bleiben."

Die Ampelschaltung wird so ausgelegt, dass die B 279 Vorrang hat und über Induktionsspulen auf Rot schaltet, wenn Autos einfahren wollen. Eine Lösung, wie sie in Breitengüßbach an drei Einfahrten längst funktioniert. Dabei bekommt die Einfahrt von Ebern her eine höhere Taktung als die Heubacher. "Das ergibt sich allein vom Verkehrsaufkommen her", sagte Manfred Rott vom staatlichen Bauamt Schweinfurt.

Ein klare Absage erteilten Eck und Rott, die sich im Vorfeld intensiv abgesprochen hatten, einem Kreisverkehr. Eck: "Die B 279 hat eine wichtige Fernverkehrsbedeutung, weshalb eine gleich bleibende Reisegeschwindigkeit gewährleistet werden muss." Deshalb stelle eine Ampellösung eine Kompromisslösung dar, die auch Bürgermeister Robert Herrmann als Verbesserung der Sicherheit einstufte. Herrmann: "Ich denke, da gibt es keine Widerstände."

Unterführungen für Fußgänger erachtete der Innenstaatssekretär als "zu aufwändig" und zur Kreisel-Idee fügte Baudirektor Manfred Rott an, dass "wir dann zwei Kreuzungen weiter nördlich auch einen Kreisel bauen müssten, weil dort noch mehr Unfälle passieren".

Zum Thema gleich bleibender Reisegeschwindigkeit hatte Maroldsweisach Bürgermeister Wilhelm Schneider auch so seine Vorstellungen: "Dann sollten wir die Ortsumgehungen von Maroldsweisach und Pfarrweisach aber auch nicht vergessen." Und Baunach und Reckendorf wollte er damit auch gleich einbeziehen.

Noch eine pragmatische und schnelle Lösung hatte Eck an der Kreuzung Coburger-/Gymnasiums-/Albrecht-Dürer-Straße in Ebern parat, wo Bürgermeisterkandidatin Barbara Baumbach die Gefahren für Schüler aufzeigte. Dort soll die Stadt als Bauherr auftreten und bekomme als Sonderbaulast einen Zuschuss bis zu 80 Prozent vom Freistaat. "Das geht dann nicht aus Straßenbaumittel". so Eck, wofür heuer sechs Millionen Euro für den gesamten Haßbergkreis zur Verfügung stünden. Den Gedanken, dass die Stadt in Vorleistung tritt, fand der Donnersdorfer Eck wichtig, weil es um Schulwege geht. "Das müssen wir irgendwie managen und organisieren."

Ein Jahr an Vorplanung vergeht aber sicher noch, wenn die Gemeinde die Baulast übernimmt, waren sich alle Beteiligten sicher, da ein Ingenieurbüro eingeschalten werden muss. Zu einem Plan, der schon einmal im Stadtrat vorgelegt worden war, sagte Bürgermeister Herrmann: "Ich hab' halt mal einen Kreis gezeichnet, der zeigte, dass die Fläche für einen weiteren Kreisel ausreicht. Wichtig war jetzt, den Einstieg zu finden", meinte er zu Ecks Zusagen, wobei der Bürgermeister die Zuschussquote von 80 Prozent gleich mehrfach wiederholte.

Von den sechs Millionen Euro, die für den Landkreis heuer zur Verfügung stehen, "vergab" Eck bei seiner Flitztour über die Staatsstraßen den letzten Cent. So soll die Ortsdurchfahrt Rudendorf eine neue Straßendecke erhalten, wenn es die Gemeinde Ebelsbach schafft, die Versorgungsträger vorher zur Erdverkabelung zu bewegen.

Auch soll in einem ersten Bauabschnitt der Restbereich südlich von Rudendorf in Richtung Leppelsdorf noch ausgebaut werden. Die Umgebung von Lußberg bleibt späteren Bauabschnitten vorbehalten. Gerhard Eck: "2017 wollen wir alles fertig haben, wenn die Kommunen und die Grundbesitzer mitspielen", schrieb er dem Straßenplaner Rott ins Stamm- und Auftragsbuch.

Weiter ging's ins Ebelsbachtal, wo im Bereich Finkenmühle weitere Ausbauten folgen sollen, während eine Kurve in Richtung Gleisenau schwierig entschärft werden kann, weil, so Manfred Rott, der Hang Probleme bereitet und im Talgrund der eben gebaut Radweg überbaut werden müsste. Einer Verlegung des Radweges steht u.a. der Biber im nahen Ebelsbach im Weg. Daran könnte man sich die Zähne ausbeißen.

Bei der Fahrt in den südlichen Landkreis und den Steigerwald ging es dann über die Staatsstraße 2258. Zwischen Eltmann und Unterschleichach soll in diesem Jahr im Waldbereich und den Berg hinunter nach Unterschleichach eine Deckenbaumaßnahme erfolgen.

Als eine größere Maßnahme gilt der Ausbau der Staatsstraße von Dankenfeld nach Prölsdorf, weshalb auch die Maßnahme vom Staatlichen Bauamt in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt wurde. Die Ortsdurchfahrt Dankenfeld wird noch in diesem Jahr erfolgen, was Bürgermeister Thomas Sechser freute, und auch die Planung für die Ortsdurchfahrt Schindelsee, während die übrigen Abschnitte von Dankenfeld nach Schindelsee und von Schindelsee dann bis 2017 abgeschlossen werden sollen.

Auf Wunsch von Rauhenebracher Gemeinderäten und Bürgern, insbesondere auch von CSU-Bürgermeisterkandidat Alexander Leicht, befuhr die Kommission dann auch die "Höhenstraße" der 2258 bis nach Ebrach. Hier wurde auch der Wunsch nach einem Ausbau der Straße und einem Radweg zum Ausdruck gebracht. Jedoch ist der größte Teil dieser Strecke schon im Bereich von Oberfranken. Auch einige schwierige Passagen der gleichen Staatsstraße von Unterschleichach hinauf auf die Höhe von Fabrikschleichach wurden in die Diskussion eingeworfen.

Baudirektor Rott sah für diese Strecken keinen größeren Ausbau in nächster Zeit, höchstens ein Aufbringen von Deckschichten und Oberflächenbehandlungen. Auch Staatssekretär Eck meinte, dass es hier schon an die Substanz gehe, wenn man da größere Eingriffe vornehme. "Aber selbst eine große Reise beginnt mit dem kleinsten Schritt. Deswegen ist es gut, wenn es zumindest einmal aufgenommen wird".

Nach dieser langen Reise durch den Landkreis waren alle Beteiligten sichtlich froh, dass doch zahlreiche Wünsche und Maßnahmen im Staatsstraßenbau noch in diesem Jahr und in der nächsten Zeit in die Tat umgesetzt werden.

CSU-Landratskandidat Wilhelm Schneider bedankte sich bei Staatssekretär Gerhard Eck, MdL Steffen Vogel sowie Baudirektor Manfred Rott, dass sie so schnell reagiert hätten. "Es ist phantastisch, wie doch aus den Wünschen realistische Maßnahmen geworden sind. Hier zeigt sich, dass durch eine "Politik aus einem Guss und wenn alle an einem Strang ziehen doch viel erreicht werden kann. Wir hoffen nun, dass die entsprechenden Mittel auch bereitgestellt werden".

Staatssekretär Gerhard Eck gab große Hoffnung mit auf den Weg. "Für das Jahr 2014 stehen für den Landkreis Haßberge an Bundes- und Landesmitteln 6 Mio Euro zur Verfügung. Es geht nun darum, die Planungen soweit voranzubringen, dass die entsprechenden Projekte auch umgesetzt werden können."