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Altmain-Weinfest Sand: Nächstes Jahr wird's noch besser


Autor: Brigitte Krause

Sand am Main, Dienstag, 16. Juli 2013

Das Organisationskomitee für das Altmain-Weinfest in Sand stieg am Dienstagmorgen mit einem richtig guten Gefühl aus den Federn. Zehntausende feierten an den vier Abenden und bescherten traumhafte Umsätze. Die Vereine sind zufrieden.
Blick vom Weinhügel über den Festplatz am Montagabend.


"Mehr Glück als heuer kann man nicht haben mit dem Wetter." Roland Mahr und Ernst Albert sind sich einig. Die beiden Vorsitzenden des Sander Altmain-Weinfest-Organisationskomitees stehen am Dienstag um 13 Uhr auf dem Festplatz und genießen das Gefühl, dass die vier Tage des Weinfestes einfach perfekt gelaufen sind.

Mahr erinnert sich an die Anfänge vor 24 Jahren. Da wurde mehr Bier als Wein getrunken. Das ist heute komplett anders. Limo und alkoholfreies Weizenbier sind der Renner, der Wein ("weit über 100 Hektoliter") hat den Bierkonsum überflügelt.

Roland Mahr schreibt das den Winzern zu. Ihnen gewidmet ist der "Abt-Degen-Weinhügel" am Westeingang. Nur hier werden die 15 prämierten Spitzenweine ausgeschenkt.

Die 3000-Einwohner-Gemeinde hat eine gigantische Maschinerie in Gang gesetzt, um täglich bis zu 15 000 Gäste zu bewirten.

Das Unternehmen mit den 700 Mitarbeitern, die jeweils am Samstag und Sonntag in zwei Schichten hinter den Kulissen den Spaß am Laufen hielten, ist komplett ehrenamtlich. Freitags und montags sind immer noch je 400 Helfer da.

Ernst Albert hat Zahlen gesammelt, hier nur ein paar: In den vier Tagen fließen 10 000 Kilowattstunden durch die Leitungen, 200 Kubikmeter Abwasser führt ein durchdachtes Pumpsystem auch von den Ständen zur Kläranlage Zeil. "Kein Tropfen Abwasser landet im Altmain", unterstreicht Albert.

Weg war er, der Motor

Da grinsen die Umstehenden. Vom Malheur der Wasserwacht hat inzwischen jeder gehört: Die hatte bei der Testfahrt mit dem Boot am Samstag den Außenbordmotor verloren, ein Taucher musste ihn vom Grund des Sees bergen... Ja, wenn's nur der Motor ist.

Die Wasserwacht trat mit ernstem Hintergrund an. 2012 hatte ein Betrunkener ein nicht ganz ungefährliches Erfrischungsbad genommen - daher diesmal die Kontrollfahrten mit zwei Booten. Der Veranstalter steht in der Pflicht, und die Sander wollen es jedes Jahr nicht nur gut, sondern besser machen.

Das Altmain-Weinfest zu einem Qualitätsfest zu machen, das brauchte Überzeugungsarbeit. Dass Polizeichef Kurt Förg Polizeipräsenz forderte, das gefiel nicht jedem, erinnert sich Mahr, "inzwischen hat es sich als gut herausgestellt." Jeden Tag fanden am Abend Sicherheitsgespräche statt.

Dass die Stände Warmwasser haben, sah anfangs nicht jeder ein. Heute geht's nicht mehr ohne. Und beim Sonnenschutz hieß es erst, "na da müsst ihr halt amal 2000 Euro in die Hand nehm'". 13 000 Euro kosteten die Segel. Dafür nehmen die Besucher die Schattenplätze dankbar an, am Abend lässt sich das Tuch leicht entfernen, und der Blick auf die Bühne ist frei.

Qualität zählt

Auch 2014 investiert das Organisationsteam im sicheren Wissen, dass es sich auszahlt. Zwar sei man an der Umsatzgrenze schon lange angekommen, sagt Mahr, doch erhält das Lob den Besucherzuspruch. Die Band "Münchner G'schichten" postete später im Internet, dass das grandiose Sander Publikum kein Vergleich zum Oktoberfest sei.

Noch einer freute sich: Pfarrer Michael Erhart predigte erstmals beim Open-Air-Gottesdienst vor mehr Gläubigen, als wohl die Kirche gefasst hätte. Ministranten waren Mitglieder des Organisationsteams, Zweiter Bürgermeister und die Weinprinzessin.

Die KAB, die an jedem Festtag in aller Herrgottsfrühe auf dem Platz Heinzelmännchen stellt, trat am Sonntag mit 50 Mann an. "Zwei Stunden Aufräumen, schnell heim, duschen und umziehen", sagt eine der Helferinnen lachend. Die fleißigen KABler saßen am Dienstagmittag auf dem Platz quasi im Ausguck, ein Auge auf das Aufräumen um sie herum. Dienstag ist der stille Feiertag der Sander. Da versammeln sich die Helfer truppen nämlich nach und in den Biergärten, essen zusammen und genießen das Gefühl, es wieder 'mal geschafft zu haben.