Alte Spitzen und neue Ansätze beim Bürgerverein Ebern
Autor: Eckehard Kiesewetter
Ebern, Dienstag, 03. März 2020
Im Ausstellungsprogramm für Galerie und Heimatmuseum und bei den Aktivitäten hat der Bürgerverein allerhand frische Ideen in petto. In der Leitung setzt er auf Kontinuität: Das Führungsteam um Ingo Hafenecker wird bestätigt.
Neuer Tagungsort, neue Ausstellungspläne, neue Veröffentlichungen, 16 neue Mitglieder und Neuzugänge im Inventar. Soll keiner sagen, alles bliebe beim Alten beim Bürgerverein in Ebern, nur weil die Vereinsspitze um Ingo Hafenecker bei der Jahresversammlung einmal mehr bestätigt wurde.
Der inzwischen 82-jährige Pensionär geht in sein fünftes Jahrzehnt als Vorsitzender und ist fest entschlossen, das Erbe seines Vaters Simon - von 1969 bis '79 Vereinsvorsitzender und Gründer des Heimatmuseums - weiterzuführen. Er sei "egoistisch genug", erneut zu kandidieren, scherzte Ingo Hafenecker bei der Versammlung, wobei ihn die Gewissheit beruhige, dass zuverlässige Ersatzleute bereitstünden, wenn er die Geschäfte eines Tages abgeben müsste.
Er kann auf seine Mannschaft bauen: Zweiten Vorsitzenden Andreas Remshard, Schriftführer Stefan Andritschke und Kassier Oswald Müller, die allesamt ebenfalls für weitere drei Jahre bestätigt wurden. Beisitzer sind Barbara Ullmann, Georg Barth, Nina Hoffmann, Gabi Pfeufer, Rudolf Kaspar, Steffen Schanz und - neu hinzugekommen - Franz Dorsch. Franz Geuß leitetete die Wahl, die erstmals nach 50 Jahren nicht mehr im Stammlokal Gasthof "Post" stattfinden konnte, weil die Familie Gall ihren Betrieb geschlossen hat. Im Nebenzimmer der "Frankenstuben" fanden die knapp 50 Teilnehmer locker Platz.
Neue Errungenschaften
Platzenge dagegen war ein Thema an diesem Abend: Schenkungen haben ihre zwei Seiten. Erst freut man sich, bestaunt die neuen Errungenschaften und dann beginnt die Suche nach dem passenden Platz dafür. So ergeht es dem Bürgerverein aktuell mit einer Erbschaft, die laut Vorsitzendem Hafenecker 300 oder 400 Einzelteile enthält.
Wie viele davon einen Platz unter den Exponaten erhalten werden, muss noch gesichtet und entschieden werden, denn die Sammlung des Museums, zu der auch ein großes Lager im Kellergeschoss der Frauengrundhalle gehört, soll schließlich einladend und übersichtlich bleiben.
Die Lieblingsstücke
Die Attraktivität der Präsentation könnte ein neues Projekt steigern, bei dem die Museumsbesucher aufgefordert werden sollen, ihre Lieblingsstücke in der Ausstellung zu benennen. Die Gegenstände aus dieser Bestenliste könnten dann wiederum genauer erforscht, beschrieben und zum Gegenstand von Sonderpräsentationen werden.
Wenn es ums Platzangebot geht, wird man schon mal hellhörig, wenn man mitbekommt, dass in unmittelbarerer Nähe von Museum, Gänse- und Grauturm sowie Wolz'ngarten zwei attraktive Räume zum Verkauf stehen. Sie bieten jeweils rund 40 Quadratmeter Raum und stehen leer: Die beiden Kellerhäuschen in der Hirtengasse, mit frisch herausgeputztem Fachwerk sind wahre Schmuckstücke im Süden der Altstadt. Doch bei einer Kaufsumme von 80 000 Euro muss der Bürgerverein passen.