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Als Umweltschulen eine feste Bank


Autor: Eckehard Kiesewetter

Ebern, Freitag, 19. Oktober 2012

Der Einsatz von Schülern und Lehrern in Ebern, Haßfurt und Hofheim zahlt sich nachhaltig aus. Der Erfolg bleibt ihnen treu. Zum wiederholten Mal wurden sie als "Umweltschule in Europa - Internationale Agenda 21-Schule" ausgezeichnet.
Schüler der Mittelschule in Ebern bauten mit fachmännischer Unterstützung durch einen Schreiner eine Holzbank aus Eiche für den Pausenhof.  Foto:  privat


Stolz waren sie, die drei Buben. Kevin Ritter, Ralf Schmidt und Florian Peter waren als Vertreter der Mittelschule Ebern ausgesucht worden. Sie durften die Auszeichnung "Umweltschule in Europa - Internationale Agenda 21-Schule" entgegennehmen. Die Eberner Schule ist eine von Vieren aus dem Kreis Haßberge, die sich dieses Label an die Schultüre hängen und auf der schulischen Homepage damit werben dürfen - und das schon zum fünften Mal in Folge.


"Wiederholungstäter"


Auch die übrigen drei Schulen aus dem Landkreis (Dr. Ernst Schmidt-Realschule in Ebern, Albrecht-Dürer-Volksschule in Haßfurt und die Mittelschule in Hofheim) haben ihren Nimbus gewahrt. Sie halten den Umweltgedanken ebenfalls seit Jahren hoch. Klaus Hübner vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern, der die Koordination des Wettbewerbs vor zehn Jahren übernommen hat, überreichte die Auszeichnung im Dientzenhofer-Gymnasium in Bamberg an die Vertreter von 86 fränkischen Schulen.

Insgesamt 184 Bildungseinrichtungen in Bayern machen mit und müssen als "Umweltschulen auch einiges leisten. Mit mindestens zwei Projekten zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit müssen sie ihr Engagement belegen. Die Dokumentation wird einer Fachjury aus Vertretern des Umwelt- und des Kultusministeriums, der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen und des Landesbunds für Vogelschutz vorgelegt.

"Die Palette der schulischen Projekte ist so vielfältig wie das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit", sagt Landeskoordinator Hübner, der sich freut, dass auch Wirtschafts- und Berufs- oder Förderschulen teilnehmen.


Neun Jahre dabei


Manche von ihnen sind schon dabei, seit der Wettbewerb vor 13 Jahren in einer Pilotphase startete, berichtet Hübner. Immerhin seit neun Jahren beteiligt sich die Volksschule in Haßfurt, die diesmal mit Projekten zum Klimawandel und der Gestaltung des Schulhofs punktete.

Das Bemühen um ein attraktiveres Schulgelände warfen auch die Realschule Ebern und die Mittelschule Hofheim (je drei mal dabei) in die Waagschale. Beide hatten sich außerdem mit Ernährung, respektive mit nachwachsenden Rohstoffen beschäftigt. Diese beiden Themen standen auch in der Mittelschule Ebern auf der Agenda, und brachten die fünfte Auszeichnung ein.


Beispiel für Nachhaltigkeit


Die konstante Teilnahme verankert nach Ansicht Klaus Hübners "das Thema Nachhaltigkeit fest im Schulprofil". Zudem bestätigten Lehrer, dass sich mit dieser Projektarbeit "wichtige Kompetenzen fördern und festigen lassen, die auch im späteren Berufsleben wichtig sind".

Philipp Arnold, Rektor der Mittelschule in Ebern, lobt denn auch das Engagement von Lehrern und Schülern gleichermaßen. Neben dem Besuch einer Biogasanlage standen, wie er aus der Projektarbeit berichtet, für etliche seiner Schüler vor allem im Fach PCB Themen wie Herstellung von Bio-Kunststoffen und Energie aus nachwachsenden Rohstoffen, Nutzungsmöglichkeiten von Holz im Mittelpunkt. Zum Themenbereich Ernährung passten der jährliche Apfeltag und eine Pilzausstellung in der Pause.


Auch in der Praxis


Das praktische Element kam laut Arnold nicht zu kurz. Einige Schüler bauten in einem Praxisprojekt mit einem Eberner Schreiner eine Sitzbank aus stabiler Eiche für den Pausenhof. "So konnten Berufsorientierung, ökologische Gewissensbildung und praktisches Tun miteinander vereint und Synergieeffekte der einzelnen Themen genutzt werden", berichtet der Schulleiter.