Als Kind hat sie "Lehrerin gespielt"

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Die Lehramtsanwärterin Marina Keller, die der Dreiberg-Schule in Knetzgau zugeteilt wurde, unterrichtet nicht nur gerne Sport. Sie liebt es auch, sich in ihrer Freizeit sportlich zu betätigen, Yoga zu betreiben, zu wandern oder zu lesen. Am Montag legte sie ihren Eid in Haßfurt ab. Fotos: Ulrike Langer
Die Lehramtsanwärterin Marina Keller, die der Dreiberg-Schule in Knetzgau zugeteilt wurde, unterrichtet nicht nur gerne Sport. Sie liebt es auch, sich in ihrer Freizeit sportlich zu betätigen, Yoga zu betreiben, zu wandern oder zu lesen. Am Montag legte sie ihren Eid in Haßfurt ab. Fotos: Ulrike Langer
Am Dienstag geht's los: die neun Lehramtsanwärter mit den Vertreterinnen des Schulamts, des Landkreises und des Personalrats.
Am Dienstag geht's los: die neun Lehramtsanwärter mit den Vertreterinnen des Schulamts, des Landkreises und des Personalrats.
 

Marina Keller tritt in der Grundschule Knetzgau heute ihren Dienst an. Die Pädagogin freut sich auf ihre Aufgabe. Die 25-jährige Lehramtsanwärterin ist aber etwas aufgeregt.

"Der Beruf des Grundschullehrers hat mich schon seit meiner eigenen Grundschulzeit fasziniert", sagt Marina Keller. Um sich ihren Traum zu erfüllen, hat die 25-Jährige aus Lichtenfels nach dem Abitur Grundschullehramt studiert. Am Montag wurde sie zusammen mit sechs weiteren Lehramtsanwärterinnen an Grundschulen sowie einer Lehramtsanwärterin und einem Lehramtsanwärter an Mittelschulen im Landratsamt in Haßfurt vereidigt. Unterrichten wird sie an der Grundschule in Knetzgau.

"Ich wollte schon immer Grundschullehrerin werden und habe oft mit meiner kleineren Schwester Lehrerin gespielt", berichtete die Lehramtsanwärterin. "Ich finde diesen Beruf sehr sinnvoll, weil ich dabei Kindern grundsätzliche Dinge wie Rechnen, Schreiben und Lesen beibringen kann." Außerdem sei es ein schöner Beruf, weil man viel von den Kindern zurückbekomme. "Wenn ein Kind sagt: ,Ah, jetzt habe ich das verstanden‘, weiß ich, wofür ich arbeite", so Marina Keller. Sie hat das Lehramt an Grundschulen deswegen angestrebt, weil es Spaß macht, mit den Jüngsten zu arbeiten. "Ich mag es auch, mehrere verschiedene Fächer zu unterrichten und die Kinder ein Stück weit zu erziehen", führte sie als weitere Beweggründe an.

Die Lehramtsanwärterin ist in Lichtenfels geboren und aufgewachsen und hat dort 2008 am Merianer-Gymnasium ihr Abitur bestanden. Bis auf ein Semester in Regensburg verbrachte sie ihre gesamte Studienzeit an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. "Das Studium hat mich leider nicht so gut auf den praktischen Unterricht vorbereitet", berichtete sie. "Ich habe im Hauptfach Sozialkunde studiert und Seminare wie die ‚Skandinavische Regierungssysteme im Vergleich‘ bringen nicht wirklich etwas für die Praxis." Insgesamt sei das Studium zu theoretisch angelegt und die Praktika seien nicht ausreichend gewesen. "Erst jetzt, im Referendariat, werde ich lernen, wie ich einen Unterricht tatsächlich gestalten kann", sagte sie.

Sie wird ab sofort acht Stunden an drei Wochentagen unterrichten und die restlichen zwei Tage in der Seminarschule verbringen. In den Nebenfächern hat sie Didaktik, Mathematik und Sport studiert und in den Fächern Kunst und Musik eine Basisqualifikation erhalten.

Als Grundschullehrerin will Marina Keller den Kindern vor allem die Freude am Lernen und an der Schule vermitteln. "Sie sollen begreifen, warum sie lernen müssen", erklärte sie. "Ich freue mich auf die Arbeit, gleichzeitig bin ich aber auch etwas aufgeregt", gab sie zu.

An ihrer neuen Wirkungsstätte, der Dreiberg-Schule in Knetzgau, wird sich die Betreuungslehrerin Petra Schröder um sie kümmern. "Ich habe sie, ebenso wie die Rektorin Hannelore Glass, schon kennengelernt und einen Blick in eine meiner beiden zukünftigen Klasse werfen können", sagte Marina Keller, die einer dritten und einer vierten Klasse zugeteilt wurde. Daneben wird sich von der Seminarleiterin Pia Rückert unter die Fittiche genommen.


Neun neue Lehrer legten den Eid ab
Neun Lehramtsanwärter, die am Dienstag ihren Dienst an den Grund- und Mittelschulen im Kreis Haßberge antreten, wurden am Montag von der Schulamtsdirektorin Ulrike Brech im Landratsamt Haßberge in Haßfurt vereidigt. Die Schulamtsdirektorin wünschte allen Lehramtsanwärtern, die in das Beamtenverhältnis auf Widerruf übernommen wurden und acht Wochenstunden in eigener Verantwortung halten werden, viel Freude im Beruf und eine erfolgreiche Seminarzeit im Landkreis Haßberge. "Ihr Beruf erfordert ein hohes Maß an Verantwortung, da Sie für die Kinder zu einer wichtigen Bezugsperson, ja sogar zum Vorbild heranreifen, und den Eltern als wichtiger Ansprechpartner gegenüberstehen. Der Staat, also unsere Gesellschaft, darf von Ihnen professionelles Unterrichten und Erziehen erwarten", betonte Ulrike Brech.

Die Lehramtsanwärter gewännen schon zu Beginn ihrer Tätigkeit vielfältige Erfahrungen: Kinder würden sie und ihre Grenzziehung austesten, verhaltensauffällige Buben und Mädchen sie fordern, Eltern ihnen auch kritisch begegnen. Und doch hätten sie einen der schönsten Berufe gewählt. "Berufliche Zufriedenheit werden Sie aus vielen bereichernden Momenten und Begegnungen ziehen, in denen Sie verspüren, dass Kinder erfolgreich lernen, sich entwickeln und in der Schule wohlfühlen sowie den Weg hinaus ins Leben wagen", lauteten die Worte der Schulamtsdirektorin.

Ulrike Brech stellte ebenso wie der stellvertretende Landrat Michael Ziegler (CSU), der Bürgermeister von Eltmann, den Landkreis Haßberge als eine attraktive Region vor.

Vereidigt wurden: Nadine Chandon aus Bischberg (Grundschule/GS Burgpreppach), Michelle Diroll aus Bischberg (GS Oberaurach), Jasmin Gaar aus Ebensfeld (GS Haßfurt), Marina Keller aus Lichtenfels (GS Knetzgau), Eva Kirschbaum aus Lichtenfels (GS Kirchlauter), Katja Schäder aus Burgebrach (GS Theres), Lisa Schütz aus Lichtenfels (GS Ebelsbach), Saskia Hofmann aus Ebern (Mittelschule/MS Ebern) und Rolf Lutter aus Ebern (MS Hofheim).