Als Erzieher muss man in alle Rollen schlüpfen
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Donnerstag, 18. Mai 2017
An der Fachakademie für Sozialpädagogik (Faks) in Haßfurt gehen die Abschlussklassen in die letzte Runde. Dazu gehört auch Theater.
"Bitte ruhig sein, Theateraufführung", war am Mittwoch an der Eingangstür der Fachakademie für Sozialpädagogik (Faks) in Haßfurt zu lesen. Die Akteure auf der Bühne waren aber nicht "nur" Schauspieler, sondern Prüflinge. Mit den Aufführungen präsentierten die Abschlussklassen ihre Projektergebnisse in den Fächern Sprecherziehung, Theater und Kunstpädagogik.
Neues Fach im Lehrplan
Das Fach Sprecherziehung ist neu in den Lehrplan gekommen; Michael Weisel unterrichtet es. Ziel ist es, dass die Studierenden lernen, ihre Stimme gezielt und nuanciert einzusetzen. Das ist im Alltag als Erzieher sehr wichtig - aber auch für künstlerische Prozesse ist eine solche Ausbildung nötig. Im Unterricht wurden die stimmlichen Möglichkeiten an selbst gewählten Texten erprobt und beim Theaterspiel den anderen Klassen gezeigt.Der Schwerpunkt des Theaterspiels, unterrichtet von Ulrike Goth, liegt auf dem gemeinsamen Agieren. Goth vermittelt Grundkenntnisse zum Aufbau von Theatergruppen in sozialpädagogischen Einrichtungen. Jede Schülergruppe gestaltet ihr selbst gewähltes Stück, und hier kommen zu den theaterästhetischen Mitteln die sozialen Kompetenzen in Spiel. "Nur so kann ein reibungsloses Spiel entstehen - und Teamarbeit ist von elementarer Bedeutung für den Erzieherberuf", erklärt Ulrike Goth im Gespräch mit unserer Zeitung.
Die Schüler entschieden sich für die Stücke "Peter Pan" von James Matthew Barrie und "Tabaluga und die Reise zur Vernunft" von Peter Maffay. Tatkräftige Unterstützung erhielten die Schüler von Peter Friese, der in allen Bereichen der Musik die Stücke mitgestaltete "aber wir haben hier auch einen besonders musikalischen Jahrgang", freute sich Ulrike Goth. Und auch die Männer sind ungewöhnlich stark in dieser Abschlussklasse vertreten - und die hatten bei Peter Pan als Piraten und beim Schwertkampf ihre helle Freude, wie man merkte. Viel Applaus belohnte das ausdrucksstarke Spiel.