Almhupfer, Affenbande und andere Akteure traten in Wülflingen auf
Autor: Ralf Naumann
Wülflingen, Samstag, 02. Februar 2013
Die Wülflinger Kinderbüttensitzungen sind eine Gaudi für groß und klein. Zweimal ging das Spektakel im Haßfurter Stadtteil am Wochenende über die Bühne. Es ist große Klasse, was die Kleinen zeigen.
Zugegeben: Es waren schon einmal mehr Besucher in der Wässernachhalle. Dennoch war die Stimmung der kleinen (und großen) Faschingsnarren bei den beiden Kinderbüttensitzungen in Wülflingen bestens. Und auch Sitzungspräsident Klaus Ringer sowie sein "Achterrrat" waren sich einig: Wer nicht live vor Ort war, der hat etwas verpasst.
Die wochenlangen Vorbereitungen der verständlicherweise etwas nervösen Nachwuchssänger, -tänzer, -akrobaten und jungen Schauspieler hatten sich ausgezahlt. Dem bei der Premiere 1993 ausgegebenen Motto der Veranstaltung, "Von Kindern für Kinder", machten sie jedenfalls alle Ehre.
Auch deshalb hatte Ringer leichtes Spiel, denn die jungen Akteure machten es dem 48-Jährigen bei seinen Anmoderationen einfach. Immerhin sorgten sie quasi im Alleingang dafür, dass die kleinen Zuschauer direkt vor der Bühne beziehungsweise deren Eltern, Omas und Opas dahinter fast drei Stunden lang bestens unterhalten wurden. Knapp 20 Tänze, Sketche, Witze und Gesangseinlagen bekamen die Besucher von den über fast 120 drei- bis 16-jährigen Nachwuchsstars aus sieben Haßberge-Gemeinden zu hören und zu sehen. Bunt, lustig, abwechslungsreich sowie vor allem äußerst kurzweilig auf der von den Lichttechnikern Dominik Ankenbrand und Stefan Scheller sowie Ton- und Lichttechniker Guido Göbel bestens in Szene gesetzten Bühne mit seinen bunten Strahlern inklusive der Nebel- und Seifenblasenmaschine.
Aus Wülflingen und Umgebung
Natürlich waren viele Wülflinger Lokalmatadoren am Start. Die lustige "Affenbande" des Kindergartens ebenso wie die "Wässernachkids" mit dem "Tanz der Vampire", die "Almhupfer", die "Zipfelmützen", die Musikkids oder die zwei Ministrantengruppen, die sowohl mit einem Wasserballet als auch bei ihrer "Handclaps"-Aktion glänzten. Sie legten mit ihren Autfritten die berühmte Messlatte sicherlich sehr hoch.
Doch die Gäste standen ihnen in nichts nach. Weder die "Little Ladies" sowie die "Bad Girls" (jeweils Riedbach) noch die "Sunny Girls" (Augsfeld), die Sander "Mini-Garde", das äußerst akrobatische anmutende Tanzduo Finja Lindner und Denise Schickerling aus Obertheres, das wirbelnde Tanzmariechen Franziska Eck, die beiden Ballettänzer Alisa und Jannick Geus von "On Point" (jeweils Haßfurt) oder die Ebelsbacher Formation "Drums Alive". Alle ernteten von den Besuchern den Lohn ihrer Arbeit in Form von kräftigem Applaus oder lautstarken Stimmungsraketen.
Aus Frankreich angereist
Auch für Evelyne und ihren Mann Jean-Marie Filling aus Saargemünd im französischen Lothringen hatte sich die lange Anreise wieder einmal gelohnt. Nachdem ihr Enkelsohn Maxime Gries seit 2006 mit seinen Eltern in Wülflingen wohnt, fahren die beiden Franzosen jedes Jahr knapp 400 Kilometer, um bei den Kinderbüttensitzungen dabei zu sein. Am Wochenende konnten sie ihren Maxime als coolen Cowboy bei den "Almhupfern" bewundern.
"Ich will nicht übertreiben, aber fast schon mein halbes Leben, durch die Pfadfinder, mache ich Kinder/Jugendarbeit. Und mir stehen immer wieder die Tränen in den Augen, wenn ich die Freude, das Lachen, die Aufregung der Kinder spüre und sehe; es gibt nichts schöneres", freute sich Klaus Ringer am Ende über die gelungenen Sitzungen.
Dabei ist die Arbeit im Vorfeld nicht einfacher geworden. Viele Telefonate sowie auch Überzeugungsarbeit waren notwendig, damit genügend Programmpunkte abwechslungsreiche Kinderbüttensitzungen garantieren. "Ich möchte mich auf jeden Fall bei allen Helfern und Trainern bedanken", lobte der Sitzungspräsident. "Ihr Engagement ist ja heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich."