Allein Berater für Dorfladen kostet 5000 Euro
Autor: Ulrike Langer
Wonfurt, Mittwoch, 24. Mai 2017
Die Frage nach der Rentabilität und Lebensfähigkeit eines Ladens war im Wonfurter Gremium heiß umstritten.
Viele Bürger sind an Wonfurts Bürgermeister Holger Baunacher mit der Bitte herangetreten, die Versorgung im Lebensmittelbereich zu gewährleisten, nachdem die Metzgerei in Wonfurt am Faschingsdienstag geschlossen hat. So diskutierte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag über die Erstellung eines Konzepts für einen Dorfladen in Wonfurt.
Baunacher hatte zwar eingangs betont, dass dies nicht Sache der Gemeinde sei. Doch sei seiner Meinung nach ein solcher Laden für die Lebensqualität notwendig. Deshalb habe er einen externen Berater hinzugezogen, der bereits viele Dorfläden geplant habe. Er hoffe, dass im Juni ein Konzept vorgestellt werden könne, auch wenn es sich schwierig gestalte, die Versorgung mit Fleisch- und Wurstwaren zu integrieren.
5000 Euro für Berater
Als Wolfgang Thein hörte, dass für den Berater Kosten von rund 5000 Euro oder mehr anfallen würden, sprach er sich dagegen aus. "Der Dorfladen wird sich nicht realisieren oder tragen lassen", sagte er. Andere Gemeinderäte hingegen setzen große Hoffnungen in die Konzeptvorschläge des Beraters und sind bereit, die Kosten dafür zu finanzieren. Während aber Franz-Josef Selig meinte, man müsste erst Leute finden, die in dem Dorfladen ehrenamtlich arbeiten, meinte Thein, dass das nicht funktionieren würde. "Das Geld ist hinausgeschmissen", erklärte er. "Denn von sechs Läden, die neu eröffnet werden, werden drei bis vier wieder geschlossen." Letztendlich beschloss der Gemeinderat mit 8:5 Stimmen, 5000 Euro für den Berater zur Verfügung zu stellen.Die Sitzung nahm Bürgermeister Holger Baunacher zum Anlass, eine verdiente Mitarbeiterin zu verabschieden. Krista Brauneuter, die seit 2004 die Gemeindebibliothek im Rathaus betreut hat, geht in den Ruhestand. "Sie ist ein Bücherwurm und hat alle Bücher, die sie angeschafft hat, selbst gelesen. So konnte sie die Leser stets fachkundig beraten. Außerdem hat sie hervorragend mit der Bibliothek in Steinsfeld zusammengearbeitet", sagte Baunacher. "Es ist für uns ein schwerer Verlust, dass sie aufhört. Doch sie hat ihre Nachfolgerin Petra Buld selbst herangezogen, die ich hiermit ganz herzlich begrüßen möchte."
Erweiterung für Kindergarten?
Der Bürgermeister gab bekannt, dass am 7. Juni eine gemeinsame Sitzung des Gemeinderats, der Leitung des Kindergartens Wonfurt sowie der Vertreter des Caritasvereins und der Kirchenverwaltung zum Thema Erweiterung des Kindergartens stattfinden werde. Dabei sollen Fakten vorgelegt werden, um die Frage zu klären, ob in der alten Schule in Steinsfeld eine Außenstelle errichtet oder ob ein Container für Wonfurt angeschafft oder gemietet werden soll. Denn darüber soll in dieser Sitzung ein Beschluss gefällt werden. Baunacher teilte auch mit, dass sich eine Familie bereit erklärt hat, die Beförderung der Kinder aus Dampfach und Steinsfeld zum Kindergarten zu übernehmen, wenn sich eine weitere Person zur Begleitung findet. Franz-Josef Selig mahnte aber auch eine Entscheidung über die auf 600 000 Euro geschätzte Sanierung des Kindergartens an.
Der Bürgermeister erwiderte, dass noch einige Dinge geklärt werden müssten. So werde man in der gemeinsamen Sitzung darüber sprechen, ob auch ein Ersatzneubau oder eine Generalsanierung in Frage kämen.
Problem in der Kläranlage
In der Sitzung teilte Bürgermeister Holger Baunacher mit, dass man eine "kleine Unzulänglichkeit" in der Kläranlage beheben müsse. So habe man immer wieder erhöhte Schaumbildung feststellen müssen, die eventuell auf das Einleiten von hoch konzentrierten Reinigungsmitteln zurückzuführen sei und die zu Überschreitungen in den Klärwerten führe. "Wir müssen eine härtere Gangart einschlagen", so Baunacher.Zum einen würden die Satzung überarbeitet und Grenzwerte festgelegt werden. Zum zweiten würden im kommenden halben Jahr an verschiedenen Stellen in Wonfurt Referenzproben gezogen werden, um den Verursacher zu finden. Dieser werde dann mit den Kosten belastet.
Arbeiten haben begonnen
Die Arbeiten an der Kanal- und Wasserleitungssanierung in der Seestraße in Dampfach haben begonnen. Nach Pfingsten werden auch die Hausanschlüsse umgebunden oder erneuert. Zugleich erfolgt der Breitbandausbau mit Glasfaserkabel. Wie der Bürgermeister erklärte, müssten zwar weitere Arbeiten noch ausgeschrieben werden, doch werde man mit Kosten von 32.719 Euro im Rahmen bleiben.Angesichts der Kosten in Höhe von rund 32 516 Euro für den Ringschluss der Wasserleitung im neuen Baugebiet Plochweg III in Dampfach schlug Wolfgang Thein vor, erst einmal eine Rohrnetzberechnung anstellen zu lassen. Es sei nicht sicher, dass die teure Ringleitung zu einer Verbesserung der Druckverhältnisse führen werde.
Wolfgang Thein wurde beauftragt, die Umgestaltung des Friedhofs in Steinsfeld mit Kosten bis maximal 10 000 Euro zu planen.
Bürgermeister Holger Baunacher gab bekannt, dass in Wonfurt einige kleinere Baumaßnahmen wie die Anpassung der zu hochstehenden Kanaldeckel im Altachweg, die Asphaltierung des Radwegs beim Anwesen Dietrich und die Sanierung eines Teils der Gehwege in der Hauptstraße und am Fuchshof anstehen.