Agilis hängt die DB Regio deutlich ab
Autor: Ralf Kestel
Ebern, Sonntag, 31. August 2014
Seit der Vergabe der Nebenstrecke von Bamberg nach Ebern an einen neuen Betreiber springen immer mehr Fahrgäste auf den Zug auf. Dies belegen Zahlen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft als Auftraggeber.

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"Endlich wieder eine erfreuliche Nachricht. Der Ebern-Zug im Stundentakt ist das Beste, was Ebern in den letzten 30 Jahren aus infrastrukturpolitischer Sicht widerfahren ist." So kommentierte "AnwiptRD ", ein Vielschreiber auf unserer Internetseite www.infranken.de, den Artikel über das gestiegene Fahrgastaufkommen auf der Bahnnebenstrecke zwischen Ebern und Bamberg, der zum Auftakt der Sandkerwa erschienen war.
Sein Kollege "aufgemerkt" ergänzt: "Der Privatbetreiber dieser Strecke ist genau das Gegenteil der alten verbeamteten, frechen, arroganten deutschen Bundesbahn: Züge immer sauber, freundlichste auskunftsbereite Fahrkartenkontrolleure, Lösen des Tickets im Zug möglich, bequemes ebenerdiges Einsteigen, pünktliche Züge. Nach Ebern fahre ich daher sehr gern, nach Lichtenfels nie mehr."
Freistaat gibt die Richtung vor
Warum lässt man Agilis nicht überall fahren, wo sie wollen? Das wäre Marktwirtschaft und Wettbewerb, meint "aufgemerkt" und damit die Bayerischen Eisenbahngesellschaft, die im Auftrag des Bayerischen Innen-/Verkehrsministeriums die Strecken ausschreibt und die Fahraufträge verteilt.
Auch in München ist es nicht verborgen geblieben, dass die Züge seit der Vergabe an Agilis, der Aufnahme in den Verkehrsverbunde Großraum Nürnberg (VGN) und der Einführung des Stundentaktes immer besser angenommen werden.
Das lässt sich nun auch an zahlenmäßigen Erhebungen festmachen.
"Die Zahl der Fahrgäste ist im ersten vollen Agilis-Betriebsjahr (2012) gegenüber dem letzten vollen DB-Betriebsjahr (2010) an Schultagen um rund 25 Prozent und an den Wochenenden um rund 75 Prozent angestiegen", verweist Pressesprecherin Sandra Höldl auf Anfrage unserer Zeitung auf entsprechende Erhebungen.
Mehr los an den Wochenenden
Insgesamt zeige sich, dass "dem von uns bestellten erweiterten Fahrplanangebot (u.a. am Wochenende, Verdichtung vom Zweistundentakt auf Stundentakt und dem Einsatz der neuen Fahrzeuge) die Zahl der Fahrgäste stark anstieg".Höldls Analyse ergibt, dass an Schultagen das Verkehrsaufkommen aufgrund des Schülerverkehrs von und nach Ebern über die Gesamtstrecke zwischen Breitengüßbach und Ebern konstant ist, während es an Wochenenden von Ebern bis Breitengüßbach kontinuierlich zunimmt.
Dabei beklagte Agilis-Sprecher Michael Rieger jüngst schon einen Rückgang im Schülerverkehr, da der demografische Wandel auch schon den Zügen angekommen sei.
"Die Schüler, die täglich einen Teil des Schulweges in unseren Zügen zurücklegen, sind eine bedeutende Nutzergruppe", so Michael Rieger. Und dieser Anteil sei leider rückläufig.